LINNAEA ENTOMOLOGICA.
ZEITSCHRIFT
HERAUSGEGEBEN VON DEM
ENTOMOLOGISCHEN VEREINE
EN SCENE TIEN.
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SECHSTER BAND.
MITACHT TATELN ABBILDUNGEN.
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BEREIN E23 32%
DRUCK UND VERLAG VON E. S MITTLER UND SOHN. ZIMMERSTRASSE 84. 85.
EM
an basınaa
vVorred ve.
Dem vorliegenden sechsten Bande der Linnaea wird der siebente in möglichst kurzer Zeit folgen, da das Manuscript der Arbeit meines Freundes Suffrian über nordamerikanische Cryptocephalus schon fertig vor- liegt. Allerdings ist es für den Gebrauch bequemer und auch sonst räthlich, solche imonographische Ar- beiten möglichst zusammenhängend zu geben, aber Rücksichten auf die Leser der Linnaea, welche sich ausschliesslich mit Lepidopteren beschäftigen und
(darin ungern die Meisterhand unsers Zeller vermis-
sen würden, und Rücksichten auf unsern ehrenwer- then Verleger, welcher die unentbehrlichen Tafeln zu der fleissigen Arbeit des Herrn /Vinnertz mit löblicher Bereitwilligkeit bewilligt, ohne den Preis ‚des Bandes zu erhöhen, begreiflicherweise aber den Band vor Ostern zu ediren wünscht — diese Rück-
‚sichten bewogen mich, den Druck mit dem Materiale,
so wie es von den Herren Autoren eingeliefert wurde, beginnen und fortführen zu lassen. Daraus erklärt sich auch die unregelmässige Einschiebung der co- leopterischen Arbeit zwischen die beiden mikrole- pidopterischen.
Auch dieser Band hatte sich der sachverständi- gen Correctur des Herrn Custos Hopffer zu erfreuen.
Stettin, Ende Januar 1852.
©. A. Dohrn,
Vereins-Präsident.
Inheal ck.
Seite Beitrag zur Kenntniss der Gattung Ceratopogon (Meigen)
von J. Winnertz ® s o . * Q + n I} [) D 1
Die Schaben mit langen Kiefertastern, beschrieben von P. ©. Zeller 81
Zur Kenntniss der nordamerikanischen Uryptocephalen, vom Schul- rath Dr. E. Sufrian ® . . 198
Revision der Pterophoriden, von P. ©. Zeller . . . ... ‚ 319
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gefärbte. oben - ausgebogenen lies: aufgebogenen.
z - hätte es möglich lies: hätte es vielleicht. unten - petradactyla $. lies: petradactyla $. 334, oben - 1846 lies: 1841. unten - Stalactodact. lies: Coprodactylus. oben lies: Isis 1841, S. 851.
unten für: durch lies: ıst durch.
Beitrag zur Kenntniss
der Gattung dceratopogon MHeigen
von
I. Winnertz in Crefeld.
IR der Familie der Nemoceren giebt es einzelne Gattungen, welche sich vor andern durch ungewöhnlichen Reichthum an Arten auszeichnen, und deren Arten oft eine so grosse Achnlich- keit mit einander haben, dass ein nur oberflächliches Anschauen eine Verschiedenheit nicht wahrnehmen lässt. Die Unterschiede bestehen gewöhnlich in nur kleinen Abweichungen, scheinbar werthlos für die Diagnose, und werden wenig oder gar nicht geachlet, bis ein längeres Beobachten und sorgfältige Untersu- chungen zu der Ueberzeugung führen, dass sie als diagnostische Merkmale grossen Werth haben, und oft zur Begründung der Artrechte allein genügen. Werden solche Merkmale übersehen, was nicht selten der Fall ist, so bietet das Sondern der Arten grosse Schwierigkeiten dar, und das Bestimmen derselben wird sogar unmöglich, wenn die Beschreibungen, nach welchen man bestimmen soll, jene Merkmale gar nicht angeben, und nur wandelbare Verschiedenheiten als Criterien für die einzelnen ‚| Arten hinstellen. Die Literatur der Entomologie, so weit sie die Familie der Nemoceren berührt, hat Weniges aufzuweisen, was nicht an solchen Mängeln leidet, und ist überhaupt so lük- ‚kenhaft, dass sie nur zu oft die von ihr gehofften Aufschlüsse
‚nicht gewährt. Findet man diese auch in einigen wenigen mo- - m
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nographischen Arbeiten, wie in jenen von Schummel und Loew, welche Zeugniss geben von grossem Fleisse und beneidenswer- {her Schärfe der Beobachtung, so entbehrt man sie doch ganz und gar für mehrere Gattungen, welche ungeachlet ihres Reich- thums an Arten, ungeachtet ihrer grossen Mannigfaltigkeit bisher nur wenig beachtet worden sind, und gewiss die gerechtesten Ansprüche auf die ganze Aufmerksamkeit der Dipterologen haben.
Eine dieser minder beachtelen ist die von Meigen errichtete Galtung Ceratopogon, reich an nahe verwandten Arten, und man- nigfaltig in Artmerkmalen, wie wenige der andern. Was sich in der Literatur, so weit sie mir zu Gebote gestanden, über diese, Gattung vorfindet, ist wenig belangreich, und lässt sich fast ohne Ausnahme auf Dasjenige zurückführen, was darüber im isten, 6ten und Tien Bande von Meigen’s systematischer Be- schreibung der europäischen Zweillügler enthalten ist.
In diesem Werke beschreibt Meigen 73 Arten, die er in drei Abtheilungen unterbringt, aber grösstentheils so dürftig be- handelt, dass man seine Arten, besonders diejenigen mit be- haarten Flügeln, nach seinen Beschreibungen entweder gar nicht, oder doch nur mit grosser Unsicherheit zu erkennen vermag. Alle späteren Dipterologen folgen hierin ihrem Vorgänger, und wenn auch wohl einmal eine neu entdeckte Art mit. grösserer Genauigkeit und Ausführlichkeit beschrieben worden ist, so hat doch keiner den engen Kreis der von Meigen benutzten Art- merkmale “erweitert. Auch in der in dem jüngst erschienenen Iten Bande der Dipt. Scandinaviae von Zetterstedt enthaltenen neuesten Abhandlung über diese Gallune sind nur wenig andere Merkmale benutzt worden, und wenn es nicht zu Jäugnen ist, dass diese Arbeit im Uebrigen als, die schätzenswertheste von allen anerkannt werden muss, welche über Ceratopogon bekannt geworden sind, so ergiebt eine nähere Prüfung dennoch, dass sie ungeachtet der Ausführliehkeit, mit welcher alle aufgeführten Arten beschrieben sind, jene Schärfe der Diagnose vermissen lässt, welche jeder Art ihr Recht als solche sichert.
Schon seit mehreren Jahren habe ich mit allem Fleisse ge- sammelt, die mir bekannt gewordenen Arten sorgfältig untersucht, und nach Merkmalen geforscht, welche dieselben bestimmt und sicher unterscheiden lassen. Vergebens suchte ich sie im Colorit und in der Zeichnung; ersieres war zu oft veränderlich, und
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letztere noch öfter ganz undeutlich, und erst als ich meine Auf- merksamkeit der Beschaffenheit, Gestalt und Grösse der einzelnen Organe zuwandie, geleitet von dem Gedanken, dass die schaf- Tende Kraft der Natur Alles nach ewigen, unwandelbaren Gesetzen hervorbringl, da gelangte ich zu Resultaten, welche jeden Zweifel an der Erreichung meines Zieles beseitigten. Durch eine Reihe von Beobachtungen und Messungen überzeugte ich mich, dass die Gestalt und relative Grösse der einzelnen Theile, die Lage des Flügelgeäders u. s. w. bei allen Arten verschieden, in dieser Verschiedenheit aber constant sind, und dass sich hierin nicht allein Merkmale nachweisen lassen, welche zur Gliederung der Gattung in scharf begrenzte Rotten geeignet sind, sondern auch solche Criterien, welche sich zur Begründung der Artrechle als ganz zuverlässig bewähren. Eine auf diese Verschiedenheiten gestützte Behandlung, wobei die von Meigen bis auf Zetter- stedt benutzten Merkmale ihre volle Würdigung finden, muss die Schwierigkeiten und die Unsicherheit, welche dem Erkennen der Arten bisher im Wege standen, heben, und ich hoffe, dass Die- jenigen, welche sich mit dieser reichen Gallung beschäftigen wollen, im Nachfolgenden einen Führer finden, an dessen Hand sie bequem und sicher zu ihrem Ziele gelangen.
Gattungs- Charakter.
Kopf vorn flachgedrückt (nur bei einer einzigen mir be- kannten Art, C. valvatus ım., fast halbkugelig), in eine ganz kurze Schnauze verlängert.
Netizaugen, mondförmig, fast nierenförmig.
Punktaugen fehlen.
Fühler vorgesireckt, fadenförmig, slets länger als der Kopf, bei einigen Arten fast so lang, wie der ganze Körper, auf einer dicken Scheibe stehend, 13gliederig, die untern acht Glie- der bald dicht auf einander gerückt, scheibenlörmig, bald mit kurzer Brücke, kugelig, oder rundlich bis länglich - eiförmig; beim g' mit langen, einen Pinsei bildenden Haaren beseizt, welche so dicht stehen, dass man nur selien die Gestali der Glieder darunter erkennen kann; beim 2 bald mit kurzen, bald mit lan- gen Wirtelhaaren. Die obern fünf Glieder stets mehr oder we- niger verlängert, eiförmig oder lang- elliptisch oder walzenförmig
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bei beiden Geschlechtern kurzhaarig, an der Basis mit längern Wirtelhaaren, zusammen entweder kürzer oder an als die untern acht Glieder. |
Rüssel mehr oder weniger vorstehend, mit Heischigen vorn ausgerandeter Lippe. Die hornartige, ‘eiwas flache, spitzige Lefze(a) ist fast so lang als die Lippe, und schliesst die horn- arlige, sehr spitzige Zunge (b) ein, welche meistens fast so lang als die Lefze ist, bei einigen Arten aber auch nur zwei Drittel ihrer Länge erreicht; beide sind an der obern Basis der Lippe eingesetzt. Kinnbacken (cc) an der untern Basis der Lefze eingesetzt, hornarlig, etwas säbelförmig, spilzig, meistens so lang wie die Lefze, und so wie diese gezähnt. (Taf. I. Fig. 27.)
Taster beiderseits an der Basis der Lippe sitzend, einge- krümmt, viergliedrig, das erste Glied eylindrisch, das zweite ge- wöhnlich länger, bald cylindrisch, bald kegelförmig, bald eiför- mig, bald scheibenförmig, das dritte und vierte bald cylindrisch, bald eiförmig, kürzer als das zweite, nur das vierte zuweilen’ von gleicher Länge. (Taf. I. Fig. 20 bis 26.)
Mittelleib fast eirund, gewölbt, ohne Quernaht und ohne erhabene Striemen, vor dem Schildchen flach gedrückt. Schild- chen schmal. Hinterrücken sehr kurz.
Hinterleib achtringelig, walzenförmig, zuweilen an dei Basis verschmälert, und beim J nicht selten etwas flach gedückt.
Beine fast von gleicher Länge, nahe bei einander einge- seizt. Die Schenkel, besonders die hintern, bei einigen Arten verdickt, bei mehreren auf der untern Seite mit Dornen bewehrt. Auch die Schienen sind bisweilen breit gedrückt. Eine grosse Mannigfalligkeit bieten die Füsse dar. Bald ist die Ferse kür- zer, bald länger als das zweite Fussglied, bald sind beide von gleicher Länge. Das Klauenglied ist bald mit Pulvillen versehen (Taf. I. Fig. 1 a b), bald hat es statt derselben nur einige Bor- stenhaare (Taf. I. Fig. 2 a b), und wo beides fehlt, da treten die Fusssohlen und die Klauen wieder mit vielen Abänderungen auf. Erstere ist bald nackt (Taf. I. Fig. 3), bald haarig (Fie. 7, 9, 10), bald borstig (Fig. 11, 12, 15, 16), letztere sind bald von gleicher, bald von ungleicher Länge (Fig. 3, 9, 10, 13), bald gezähnt (Fig. 7 c, 16), bald ungezähnt (Fig. 6, 7b, 13 15), bald mit Nebenklauen (Fig. 5, 12), bald gross und stark
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(Fig. 16), bald klein und schwach (Fig. 17); das Letztere ist hauptsächlich bei dem Männchen der Fall.
Schwinger unbedeckt. Die
Flügel liegen im Ruhestande flach parallel auf dem Leibe. Sie sind in ihrem Umrisse entweder mehr oder weniger lanzett- förmig oder eirund, und durchlaufen je nach der Art alle Mittel- formen. Bald sind sie bei beiden Geschlechtern ganz, bald nur theilweise behaart, bald ganz nackt, bald die des Z\ nackt und die des Q@ ganz oder nur zum Theil haarig. Ueberall wo die Flügellläche dem unbewaffneten Auge nackt erscheint, zeigt sie sich bei mässiger Vergrösserung wie mit feinen Punkten cha- grinirt, bei starker Vergrösserung aber treten diese Punkte deut- lich als Haarwurzeln oder als kurze Härchen hervor, welche so ‚wenig entwickelt sind, dass sie nicht die Oberfläche erreichen.
Die Beschaffenheit der Flügel, so wie das Flügelgeäder sind vorzugsweise brauchbar zur Sonderung der Rolten, einen ganz entschiedenen Werth aber als Arimerkmal hat die Lage der Flügeladern. Unter den zur Benutzung kommenden Criterien stehen daher die der Flügel in erster Reihe, und da sie bei kei- ner Rotite und bei keiner Art unberücksichtigt bleiben können, so bediene ich mich der wünschenswerlhen Kürze der Beschrei- bungen wegen für die einzelnen Theile folgender Terminologie.
Rander. (8. Taf.‘ Fig.'1,)
A. Die Basis, die Wurzel. Der Theil des Flügels, welcher mit dem Thorax zusammenhängt.
B. Die Spitze. Der Basis gegenüber liegend.
ab cB. Der Vorderrand. Der obere von der Wurzel bis zur Spitze gehende Theil des Randes.
AsgfeB. Der Hinterrand. Zwischen Spitze und Wurzel dem Vorderrande gegenüber liegend.
Adern.
ac. Die Randader. Sie entspringt aus der Wurzel und bildet in verschiedener Länge, ohne jedoch bei dieser Galtung die Spilze zn erreichen, einen Theil des Vorderrandes. ‚
Ahike. Die Wurzel- oder Unterrand-Ader, der Cubitus. Sie ist die stärkste aller Adern, entspringt unmittelbar aus der Wurzel, und trifft am Vorderrande mit der Spitze der Randader zusammen.
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hib. Dıe Zwischenader. Sie entspringt aus der Wur- zelader, und mündet in bald grösserer bald kürzerer Entfernung von der Mündung derselben in die Randader.
uld. Die Mittelader. Unweit der Wurzel von der Achselader ausgehend. An ihrer Basis sehr zart, oft kaum sicht- bar, wird sie in ihrem Verlaufe bis eiwa zur Mitte schr stark, bei dem Punkte l aber bei vielen Arten plötzlich ganz unschein- bar, und tritt dann bis zu ihrer Mündung allmählig wieder deut- licher auf. Bei anderen Arten — fast bei allen nacktflügeligen — geht sie von diesem Punkte in abnehmender Stärke zum Rande. Die Mündung liegt bei allen Arten mit haarigen Flügeln an der Flügelspitze oder über derselben, bei allen absolut nacktflüge- ligen aber an der Flügelspitze oder unter derselben.
li. Die rücklaufende Ader. Ein Zweig der Wurzel- ader, welcher diese, rücklaufend, mit der Mittelader verbindet. Gewöhnlich erscheint sie als Fortsatz der -Mittelader, bei ein- zelnen Arten und Individuen ist es aber deutlich wahrzunehmen, dass beide neben einander fortlaufen, und dass dadurch die Mittel- ader an ihrer ersten Hälfte sehr stark zu sein scheint.
m e. Die Scheibenader. Sie entspringt aus der Mittel- ader bald vor, bald hinter, bald in dem Punkte I, und mündet stels in den Hinterrand. An ihrem Ursprunge ist sie manchmal sehr unscheinbar, bisweilen gar nicht wahrnehmbar. Bei C. vi- tiosus m. fehlt sie ganz.
nof. Die Achselader. Bei n von der Wurzel der Unterrandader ausgehend, läuft sie in einem mehr oder weniger sanften Bogen zum Hinterrande. Der letztere Theil of ist oft sehr zart und unscheinbar. :
og. Die Hinterader, Ein Zweig der vorhergehenden, welcher in den Hinterrand mündet.
Ap. Ag. Die Afteradern. Sie hängen mit der Basis des Flügels zusammen, und gehen nicht bis zum Rande.
rs. Die Wurzelquerader. Alle Längsadern werden durch dieselbe mit einander verbunden. Sie ist am obern Theile stark und deutlich, am untern gewöhnlich ganz unscheinbar.
kt. Die Randfeldquerader.” Sie verbindet den vor-
dern Theil der Zwischenader mit der Wurzelader. Bei mehreren Arten fehlt sie constant.
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Felder und Zellen. (Taf. I. Fig. 2.)
A. Das Randfeld. Derjenige Theil der Flügelfläche, welcher von der Randader und der Unterrandaler umgrenzt wird. ‚Es besteht aus Ä
a. der vordern Randzelle, b und c. der hintern Randzelle. Die hintere Randzelle wird bei den meisten Arten durch die Randfeldquerader in zwei Theile gelheilt, in | b. den vordern c. den hintern bei andern ist sie wegen der fehlenden Querader einfach. (Taf. 1. Fig. :3.)
B. Das Cubitalfeld.e Es wird umschlossen von der Unterrandader, einem Theile des Vorderrandes und der Mittel- ader, und besteht aus
a. der vordern b. der hintern
C. Das Mittelfeld. Zwischen der Mittelader, der Achsel-
ader und einem Theile des Hinterrandes liegend, besteht es aus a. der obern b. der untern
Theil der hintern Randzelle,
| Cubitalzelle.
Scheibenzelle.
D. Das Hinterfeld. Es nimmt die zwischen der Achsel- ader und dem Hinterrande liegende Fläche ein, und besteht aus a. der vordern
b. der hintern Amen
Man findet diese Mücken auf Blumen, auf Gesträuch, in Hecken und im Grase in feuchten, wasserreichen Wiesen, sum- pligen Gebüschen: und Wäldern. Die Weibchen derjenigen Arten, ‘welche haarige Flügel haben (culicoides Lafr.), und auch einige der nacklllügeligen, stechen sehr empfindlich; sie sind Raub- insekten und leben hauptsächlich von thierischen Säften. Die Männchen ernähren sich nur von Blumensäften.
Von den ersten Ständen ist sehr wenig bekannt. Die Mit- theilungen, die ich darüber gefunden, beschränken sich auf eine Abhandlung in den. Annales de la societ& entomologique T. N. 1833, von Guerin, in welcher derselbe die Larven und die -Verwandlungsgeschichte zweier neuen Arten, C. geniculatus und
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€. flavifrons, beschreibt, beide mit behaarten Flügeln, ‘und auf eine zweite im 1. Hefte des 4A. Jahrganges der entomologischen Zeitung vom Prof. Dr. Loew in Posen, über die Larven und Verwandlungsgeschichte von €. bipunctatus Mgn. Meine eigenen Beobachtungen stimmen mit diesen völlig überein, und ich habe nur anzuführen, dass ich die Larven mehrerer anderen Arten, jedoch nur solcher, deren Flügel haarig sind, unter der Rinde fauler Bäume gefunden habe, welche sich alle daselbst in ihrer Nymphenhaut verpuppten, und etwa zwei bis drei Wochen nach der Verpuppung als vollkommenes Insekt ausschlüpften. So er- hielt ich aus den Larven: C. regulus ın., niger ın., trichoplerus Hgg., lucorum Mgn., pavidus ın., minutus Mgn. Nach einer Mittheilung, die ich der Güte des Lehrers Herrn J. H. Kalten- bach in Aachen verdanke, leben die Larven von C. Kaltenbachii m. im ausfliessenden Safte der Pappeln. Er erzog die Mücken in mehreren Exemplaren, und ich bemerke noch beiläufig, dass ich diese Art auch stets nur an Orten gefangen habe, in deren Nähe Pappeln standen.
Alljährlich pflege ich eine Menge fauler Stämme und Aeste, welche von Insektenlarven bewohnt sind, einzusammeln, allein niemals habe ich daraus einen Ceratopogon mit nackten Flügeln erhallen. Es dürfte hiernach die Vermulhung gegründet sein, dass die Larven der nackiflügeligen Arten an andern Orten le- ben, und höchst wahrscheinlich im Wasser, weil man diese nur an Gestaden, im Schilf, überhaupt in wasserreichen Gegenden häufig findet. Ich bin deshalb der Ansicht, dass man den Auf- enthalt der Larven nicht ganz allgemein, wie Dr. Zetterstedt im Iten Bande der Dipt. Scand., als unter der Rinde fauler Bäume annehmen kann, vielmehr wäre dies nach den oben angeführten Erfahrungen auf die Larven der Arten mit haarigen Flügeln zu beschränken, es sei denn, dass die mir unbekannten Beobach- iungen von Fries, Boheman und Leon Dufour die Angabe Zeiterstedt’s rechtfertigen. |
Die Organe, welche die brauchbarsten Criterien für diese Gattung darbieten, sind die Fühler, die Beine und die Flügel. Die einzelnen Theile derselben, deren Beschaffenheit, Gestalt und relative Grösse, wie schon erwähnt worden, durchaus constant sind *), benutze ich daher auch vorzugsweise zur Diagnose der
*) Selbstredend nur bei ganz normal ausgebildeten Individuen .
N)
Arten, und ausschliesslich zur Bildung der Rotten. Erstere, die Beschaffenheit und die Gestalt, sind zwar bei jeder Art charak- teristisch, aber noch charakteristischer ist die relative Grösse, und diese genügt durchgehends, um eine Art so zu bezeichnen, dass ein Verkennen derselben nur selten vorkommen kann. Diese stelle ich deshalb als das diagnostische Merkmal auf, jene aber nur als auxiliäre Criterien für solche Fälle, wo erstere etwa noch nicht volle Sicherheit gewähren möchten, und diese Diagnose bilde ich aus dem Längenverhältnisse
1. der untern acht Fühlerglieder zu den fünf End- gliedern.
Es können hierzu nur die Fühler des Weibchens benutzt werden, weil beim Männchen die untern Glieder durch den Haar- pinsel so bedeckt sind, dass man sie gewöhnlich gar nicht wahr- nehmen kaıın.
2. der Ferse der Hinterfüsse zum zweiten Fuss- gliede.
Die Hinterfüsse zeichnen sich vor den andern durch Grösse aus, und auch ist bei diesen das Charakteristische am meisten ausgeprägt. Sie kommen daher ausschliesslich zur Anwendung, und wenn von den Füssen die Rede ist, so sind diese stets dar- unter zu verstehen, es sei denn, dass die andern ausdrücklich genannt werden.
3. der Entfernungen der Wurzel der Randader von der Mündung der Zwischenader, dieser Mündung von der Mündung der Wurzelader und der letztiern von der Flügelspilze.
Zur Ermittelung dieser Entfernungen werden aus der Wurzel der Randader, der Mitte der Mündung der Zwischenader, der äussern Grenze der Mündung der Wurzelader und aus der Spitze die Perpendikel A, B, C, D errichtet (S. Taf. II. Fig. 3), und eine mikrometrische Messung an der Linie AD ergiebt die ge- suchten Verhältnisszahlen.
Eine Zusammenstellung aller diagnostischen Verhältnisszahlen lasse ich in einem tabellarischen Verzeichnisse den Beschrei-
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bungen der Arten vorangehen *), und füge am Schlusse als letztes Supplement die Abbildungen der Flügel aller beschriebenen Arten bei, welche die Gestalt derselben und der Lage des Flügelgeä- ders naturgetreu darstellen, und besonders denjenigen, welche kein Mikrometer besitzen, das Bestimmen wesentlich erleichtern.
Zur Bildung der Rotten kommen zunächst die Flügel in An- wendung. Das Geäder ist zwar in seinem Typus bei allen Arten übereinstimmend, allein bei einem Theile derselben darin abwei- chend, dass die Randfeldquerader ganz constant fehlt. Die hin- tere Randzelle ist dadurch, je nachdem diese Querader vorhan- den oder nicht, entweder in zwei Theile getheilt oder ein- fach, und somit eine scharfe Grenze für zwei Rotten gegeben, welche sich durch die diese Galtung auszeichnenden mannig- fachen, im Vorhergehenden angeführten Verschiedenheiten wie- der in bestimmt begrenzte Unterabtheilungen gliedern lassen.
Alle mir bekannten Arten, vielleicht auch alle übrigen, fin- den ihren Platz in folgenden Abtheilungen, in die ich jene zwei Rotten eintheile.
Erste Rotte. Die hintere Randzelle durch eine Querader getheilt.
A. Flügel ganz oder theilweise haarig, bei einigen Arten die der Männchen ganz nackt. Alle Schenkel einfach, wehrlos. a. Klauenglieder mit haarigen Pulvillen. Die Klauen bei beiden Geschlechtern von gleicher Länge. 1. Die Ferse kürzer als das zweite Fussglied, oder beide von gleicher Länge, Die Unterrandader vereinigt sich mit der Randader: * In der Mitte des Vorderrandes oder vor derselben. **= Zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flügelspitze.
*) Diese Zahlen sind die Durchschnittszahlen aller Messungen. Es hält sehr schwer, die zu messenden Gegenstände in eine genau horizontale Lage zu bringen, auch sind dieselben nicht immer normal gebildet, und nicht selten durch Eintrocknen nicht mehr in der ursprünglichen Form. Eine Abweichung in den Verhältnisszahlen um ein paar Hunderttheile kann daher in der Regel nur hierin gesucht werden, und ist nicht zu beachten. .
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2. Die Ferse länger als das zweite Fussglied. Die Unterrandader vereinigt sich mit der Randader wie ad 1. b. Klauenglieder mit Borstenhaaren statt Pulvillen. Die Klauen bei beiden Geschlechtern von gleicher Länge.
Die Ferse länger als das zweite Fussglied.
Die Unterrandader vereinigt sich mit der Randader, wie adad.
c. Klauenglieder ohne Pulvillen und Borstenhaare. Eine
Klaue (nur beim 22) länger als die andere,
Die Ferse länger als das zweite Fussglied.
Die Unterrandader vereinigt sich mit der Randader zwi- ‚schen der Mitte des Vorderrandes und der Flügel- spilze.
B. Flügel ganz nackt. Die Unterrandader vereinigt sich mit der Randader zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flü- gelspitze.
a. Alle Schenkel unbewehrt. 1. a ungezähnt. en bei beiden Geschlechtern von gleicher Länge. * Die gleich langen Klauen beim 2 mit einer nach „Aussen stehenden Nebenklaue. **= Beim 2 eine Klaue länger als die andere.
2. Klauen (nur beim 2?) mit einem Zahne an der in-
nern Seite. Klauen von gleicher Länge. b. Einzelne oder alle Schenkel auf der untern Seite stachelig.
1. Klauen ungezähnt.
&. Klauen bei beiden Geschlechtern von gleicher Länge. * Fusssohle haarig. ** Fusssohle dornig.
8. Beim Q eine Klaue länger als die andere. Fusssohle haarig.
2. Klauen (nur beim 2?) mit einem Zahne an der in- nern Seite, wie ad 1.
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-c. Hinterschenkel verdickt, unten stachelig. Klauen ungezähnt. Beim © eine Klaue länger als die andere.
Zweite Rotte. Die hintere Randzelle ungetheilt.
Flügel nackt. Die Unterrandader vereinigt Sich mit der Randader zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flügel- spitze. Taster wie Taf. I. Fig. 24.
A. Alle Schenkel unbewehrt.
1. Klauen ungezähnt. 2. Klauen mit einem Zahne an der inneren Seite.
3. Klauen mit einer nach Aussen stehenden Nebenklaue. Fusssohle dornig.
B. Einzelne oder alle Schenkel auf der untern Seite stachelig. 1. Klauen ungezähnt. 2. Klauen mit einem Zahne an der innern Seite.
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Tabellarisches Verzeichniss der
diagnostischen Verhältnisszahlen.
Relative Länge as ln le
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. pallidus ; 2 58] AU sol 43) 5| 52 ı 5| 50] 62] 38 regulus - 44! 56| 43| 57! 42] 2| 56] 39! 3) 58] 64| 36 . niger 5 48| 52| 48| 52] 43| 31 54| A4| 3| 53] 60] 40 .‚ trichopterus , 49| 51| 50| 501 43| 5| 52] 43] 8| 49] 60) 40 Kaltenbachiı . 43| 57| 44| 56] 47) A| 491 A7| 6] 47] 51] 49 piceus Ä 46| 54| 46| 54] 46| 4} 50| 45) 7| 481 53] 47 . ciliatus . ; —| —| 50) 501 — | —| —1 47| 8| 45] 52] 48 crassipes - - 52! 48| 52| 48} 42| 31 55] 40: 6| 541 6l| 39 Een sol age las sale brevipennis - 53| 47| 54| 46] 45| 51 501 451 7| 481 53] 47 tenuis >» » o 54 4661| — I —1 431 4531 —| —I I | — divaricatus . - 56| 44| — | —I 38| 6| 561 -—-| —| -1 —| — alager or 63) 37I —| —! 44) 6) 501 — | —| I — — .„Mmurinus .. 68| 32| 69| 311 42| A| 54| 42) 4| 541 56| 44 Zatllansı » '» .. —| —| 62) 38] —| — | —| 44] 8| 48] 56| 44 saltans Sr —| —| 63| 37) —| —| —1 53| 7] 40] 46) 54 halteratus . . 66| 34! —! —| 46! 101 44! — | —! --I | — velox a —| —[ 68] 32} —|. —| -1 44.15) 41} 38] : 62 frutetorum . . 7zı| 29| 71) 29] 44| 8| 481 45| 11| 44] 56) 44 sylvaticus > 701 30| —-| —1 50| 12] 38] —| —| -| —| — . foreipatus . » 701 301 —| —| 52| 7 4ll —| —| —| — | — lucorum , . 70| 30| 70| 30} 55| 14| 31] 51| 24) 25} 301 70 rostratus 712] 28! 72! 281 551 18! 271 54! 25! 211 331 67 brunnipes » 72| 28| 72| 28| 52] 19] 25| 48] 23] 29] 40] 60 pavidus , 713! 27| 69| 31] 53| 10| 37) 50| 20] 30] 44) 56 fuscus 741 26| —| —1 54| 14| 32] — | —| — I —| — minutus. . —| —| 76| 24] —| —| —| 48| 24) 28] 33] 67 sericatus 1712| 28| —| —| 47| 31 501 —| —| —1 —| — aınoenus 57| 43! —! —I 551 6| 34 —| -| 1 —) — en 60 40| 5s| a2] 59] 6) 35| 58| 7 >) 50| 50 fascıipennis . 66| 34| 65| 35] 54| A| 42] 57) 8| 351 47] 53 pictipennis . 631 37| 65| 351 551 5| 40| 58I 7| 35] 42] 58
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Relative Länge, a ee Selle lalalelel2|2|e| 2 |
G. cunctans —| —| 65| 35] —| —| —! 57 6, 31 “) 51 ©, modestus —| —| 66] 34] —| —| —I 4656| 9) 45] 49| 51 GC. egens . . —| —!67| 33] —| —| —1 46|. 5| 49] 55] 45 C. scutellatus » 69] 31| 71] 29] 501 31 471 48| 5| 47] 55] 42 C. versicolor —) —| 70) 301) —I -1 —151]l 6 431 57i 43 C. obsceurus —| —! 701 30] —| —! —] 52 6 42] 57| 43 C. pumilus . —| —!68| 32! —| —| —!55| 9! 36| 46! 54 C. neglectus 0 301 —| —[ 4838| 5) 47) —| —| - | —| — C. splendidus . 67) 33| —| -1 5352| 6| 42] —| — | — I —| — C. ochraceus —| —| 66| 34| —| —| -1 55| 20| 25] 48| 52 C. vitiosus . 67! 33| 67! 331 531 3! 4Al 57) 5| 381 44| 56 C. lacteipennis 62| 38| 68] 32] 53] 3| 44] 561 7| 371 2 ? C. nitidus 67: 33) 68| 321 56) 151 291 57| 23) 20| 45! 55 ea 67) 33] 67] 33] 54] 191 27] 51 22] 21] 45| 55 C. ıillusıris . —| — | 67| 33] —| —| — 59| 22] 19] 50, 50 C. copiosus 65| 35| 67| 33] 551 7| 581 55| 12! 33] 55| 45 C. candidatus . —|I —| 68! 32] —! —! —| 60! 10) 30! 47) 53 C. Navipes . —| —| 68] 32] —| —| —| 61] 22] 17] 39) 61 C. spinipes 69) 31; —| —ı 59 20| 2 —| -1 | — — Ueli 1 -[67) [| —| -lealanlast2 | 2 C. variegatus , 68| 32| 69] 31] 60) 22] 181 61| 25| 14 3, 61 C. ferrugineus . —| —| 70) 301 —| —! -1 59| 25] 16] 35, 65 C. serripes . —| —| 70! 30] —! —! —1 57! 25| 18! al) 59 C. rufipectus . —| —| 70| 301 —] —| —1I 59| 23) 18 35) 65 C. lineatus » 67| 33) 70! 30] 60| 21] 191 59| 26| 15| 37) 63 C. tibialıs —| —| 71] 29| —| —| —I 60| 25) 15| 37) 63 C. fasciatus —| —! 69] 31] -| —| - I 63| 2585| 91 49| 5t C. femoratus 65| 35] 70) 30] 56| 11) 33] 60) 13) 27] 45) 53 C. inflatus 68] 32] —ı —I 61; 18; 21 - | — | — I —| — C. valvatus . 711 29| —| — 57) 33 101 — | Zr — C, gracilipes 67 33] —i — 581 501,38 I ee C. rubiginosus . —| —, 71] 29] —| —| -| 59] 29| 12] 43] 57 C. bicolor . —| —| 70| 30| —| —| —1 54] 24) 22] 53) 47 C. venustus —| —| 71 29] —| —| —| 59| 40) 1] 44 56 C. signatus 10) 30, 70, 30) 54| 15| 31] 51| 23] 261 54) 46 C. gracilis .„ . 67) 33 67| 33] 58| 12| 30] 54] 25| 21] 45) 55 C. ornatus . 70| 30] 67| 331 56] 13! 31) 53) 24| 23] 49 51 C. albipes . | es] 32] —| —| 52 J ee C. solstitialis 68| 32) 70| 30] 56| 22| 22] 551 251 20 38, 62 C. nobilis —| —! 67| 3] —| —| —1 57] 22) 21] 48 52 C. flavipalpis —| —| 67) 33] — - —153| 24| 23] 45, 55
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Ceratopogon Meigen.
Erste Rotte.
Die hintere Randzelle durch eine Querader getheilt. (S Taf IK- Fig} und 2.)
A. Flügel ganz oder theilweise haarig, bei einigen Arten die der Männchen ganz nackt. Alle Schenkel einfach, wehrlos.
a. Klauenglieder mit haarigen Pulvillen. Die Klauen bei beiden Geschlechtern von glei- cher Länge. (Taf. I. Fig. 1ab.)
1. Die Ferse kürzer als das zweile Fuss- glied, oder beide von gleicher Länge.
* Die Unlerrandader vereinigt sich mit der Randader in der Mitte des Vorderrandes oder vor derselben. °
=’N02%.° Ger. pallidus...& u. 2:1 m.
&. Fühlerpinsel schwärzlich- grau, an der Spitze weiss- schimmernd. Rückenschild und Hinterleib bräunlich-grau, beide blass goldgelb behaart. Am Bauche und an der Zange sind die Haare sehr lang, und etwas lichter gefärbt. Eine weissliche Strieme geht von der Schulter über die Flügelwurzel bis zum Hinterrücken, Vorderbrust weiss. Beine weisslich mit weissen Haaren, die an den Schienen und Füssen sehr lang sind. Schwin- ger braun, die Wurzel des Schwingerslieles weisslich.
Flügel glashell, weisslich schimmernd, mit weissgrauer Be- haarung. Die Adern blass, nur die Randadern bräunlich. In der hintern Cubitalzelle liegt von der Unterrandader nach der Spitze zu ein dunkler Wisch, welcher theils von der hier liegenden Falte, theils von dichlerer Behaarung herrührt. Die Wurzel der Hinterader liegt hinter der Mündung der Unterrandader. (Taf. II. Kie: 1a.)
2. Es gleicht dem JS fast ganz, nur ist es weniger schlank und die Leibfarbe dunkler. Die Beine sind gelblich, mit gelb- licher Behaarung. Die untersten acht Fühlerglieder weisslich,
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länglich-eiförmig mit breiter Basis, oben etwas eingeschnürt. Die fünf Endglieder blassbräunlich, von den untern in der Gestalt da- durch verschieden, dass die Basis breiter ist und am obern Theile sich keine Einschnürung befindet.
Die glashellen Flügel sind dicht mit schwarzgrauen Haaren besetzt, und der Wisch in der hintern Cubitalzelle ist breiter und dunkler als beim 9. Die Wurzel der Scheibenader, welche beim g‘ so unscheinbar ist, dass man sie nicht wahrnehmen kann, entspringt aus der Mittelader hinter der rücklaufenden Ader. Die Wurzel der Hinterader liegt etwas vor der Mündung der Unter- randader. (Taf. III. Fig. 1b.)
Bei beiden Geschlechtern sind die Taster braun und deren Gestalt wie Taf. I. Fig. 20.
Ein J und drei 2 aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Mai und Juni.
No. 2. Cer. regülus. 279 24 m.
g‘ und 2. Gestalt der Fühlerglieder wie bei der vorigen Art. Fühler und deren Behaarung schwarz, die Endglieder, beim g‘ auch die Spitze des Fühlerpinsels, weiss schimmernd. Taster schwarz, wie Taf. I. Fig. 20.
Rückenschild und Schildchen sammtschwarz mit kurzen gold- gelben Härchen und langen schwarzen Borstenhaaren. In den Brusiseiten vor der Flügelwurzel ein weisslicher Fleck. Der Hinterleib ist glänzend schwarzbraun oder schwarz, gelbgrau be- haart, die Behaarung lang, sehr lang und mehr ins Gelbe spie- lend an der Zange des Jg. Im frischen Zustande sind die Ein- schnitte des Hinterleibes weiss. Schwinger schneeweiss.
Die Beine sind langhaarig, besonders an den Schienen und den beiden ersten Fussgliedern, die Behaarung grau, elwas weiss- schimmernd, Schenkel schwarz, Knieen mit silberweissem Punkt, Schienen pechfarbig, die Füsse heller. Beim 2 sind die Schenkel und Schienen der Hinterbeine etwas verdickt.
Flügel des 9 weiss, weisshaarig, die Randadern mit langen tiefschwarzen Borstenhaaren, die des 2 wasserhell, die ganze Fläche dicht mit schwarzgrauen Haaren beseizt. Die Wurzel der Scheibenader ist so unscheinbar, dass man nicht wahrnehmen kann, wo sie aus der Mittelader entspringt. Die Wurzel der
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Hinterader liegt beim 9° weit hinter der Mündung der Unter- randader, beim 2 fast unter derselben. (Taf. Ill. Fig.2.a b.)
Ich erhielt aus Larven, welche unter der Rinde eines faulen Stammes von Carpinus belulus lebten, 3 A und 6 8.
Re Eee ae er
d‘. Fühlerpinsel schwarz mit weisslich schimmernder Spitze. Taster schwarz, wie Taf, I. Fig. 20. Mittelleib glänzend schwarz, schwarzhaarig. Schwinger weiss, der Stiel zuweilen etwas bräunlich. Hinterleib schwarzbraun oder schwarz, mit langer schwarzgrauer, weisslich schimmernder Behaarung, welche an der Zange am längsten ist. Beine dunkel pechfarbig, Füsse et- was lichter, mit langen schwarzgrauen Haaren, wie bei der vo- rigen Art. Flügel milchweiss mit weisser Behaarung, die Franzen an der Spilze in gewisser Richtung elwas grau schimmernd. Alle Adern sind unscheinbar, nur die Randadern derb, tief- schwarz behaart mit langen Borsienhaaren. Im Grunde der hintern Oubitalzelle unter der hintern Randzelle liegt bei voll- kommen ausgebildeten Exemplaren ein schwarzhaariges Fleck- chen. Die Wurzel der Hinterader liegt kaum eiwas hinter der Mündung der Unterrandader. (S. Taf.Ml. Fig. 3 a.)
Q. Es ist mil dem J fast ganz übereinstimmend, und weicht von demselben nur in der Färbung und Zeichnung der Flügel ab. Diese sind glashell, dicht schwarzhaarig, besonders die Randadern und ein Theil des Vorderrandes; nur in den beiden Achselzellen am Hinterrande ist die Fläche und hier auch die Behaarung so wie die Franzen des ganzen Hinterrandes weiss. Am Vorderrande, unmittelbar hinter der Raud- und Unlerrand- ader, liegt ein grosser silberweisser Fleck. Die Wurzel -der Hinterader liegt unter der Mündung der Unterrandader, die der Scheibenader ist bei beiden Geschlechtern sehr unscheinbar, an- scheinend hinter der rücklaufenden Ader aus der Mittelader enl- springend. (Taf, IH. Fig. 3b.) |
Die Fühler sind schwarz mit schwarzen Wirtelhaaren, die untern acht Glieder eiförmig, 6ben etwas eingeschnürt, die fünf Endelieder nicht verlängert, nur etwas derber als die untern. — Die Taster wie beim 9. Schenkel und Schienen wie bei der vorigen Art mehr oder weniger verdickt.
WV. 2
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Ich fand die Larven im April in grosser Zahl unter der Rinde eines faulen Zweiges von Pinus sylvestris, und erhielt daraus 21 Z und 16 2. Die Mücken schlüpften gegen Ende Mai aus.
No. 4. Cer. trichopterus. 1, 93’. Hgg.
Meigen’s syst. Beschr. I. 85. 43,
g. Fühlerpinsel hell pechbraun, an der Spitze gelblichweiss schimmernd. Taster braun bis schwarz, wie Taf. 1. Fig. 21. Rückenschild glänzend, dunkel pechbraun bis schwarzbraun, mit gelblichen Härchen sparsam besetzt. Vorderbrust weisslich. Brustseiten mit gelblicher Strieme, welche von der Schulter bis zur Schwingerwurzel geht. Schwinger gelb, meistens blass schwefeigelb. Hinterleib pechbraun mit weissen Einschnitten, welche sich bisweilen zu schmalen Binden erweitern, langhaarig, die Behaarung weissgrau. Beine mit Jangen weisslichen Haaren; die Schenkel bräunlich, mit hellen Knieen, Schienen gewöhnlich von gleicher Farbe, die Schinenspitze und die Füsse lichter,
Flügel glashell, mit grauer Behaarung. Die Adern braun, besonders die Randadern und der Vorderrand, die Wurzel des letztern und ein Fleckchen in der Mitte gleich hinter der Rand- ader weiss. Die Wurzel der Hinlerader liegt kaum hinter der Mündung der Unterrandader. (Taf. Ill. Fig. 4 a.) |
@. Colorit und Zeichnung wie beim g', nur sind die Ein-. schnitte der Hinterleibsringe nicht weiss, die Farbe der Flügel und Beine dunkler und alle Schenkel und Schienen mehr oder weniger verdickt. Die Schienen der Mittel- und Hinterbeine nach Aussen mit feinen, spitzen, lanzellförmigen Schuppen gefranzt. Fühler von der Gestalt der vorigen Art, die Wirtelhaare pech- farbig. | er
Die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der Unterrandader. (Taf. II. Fig.4b.) Die Wurzel der Scheiben- ader ist bei beiden Geschlechtern sehr blass, und scheint gleich hinter der rücklaufenden Ader aus der Mittelader zu entspringen. Die Randader und die Unterrandader vereinigen sich beim J vor der Mitte, beim 2 hinter der Mitte des Vorderrandes. Diese Art bildet daher einen guten Uebergang zur folgenden Abtheilung.
Sehr gemein von Mai bis Ende August. Ich erhielt aus Lar- ven, welche unter der Rinde fauler Bäume leben, 8 Z' und 28 2.
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#%* Die Unterrandader vereinigt sich mil der Rand- ader zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flügelspitze.
No. 5. Cer. Kaltenbachii. A13,Q 1”. m.
g. Fühlerpinsel schwarz, bisweilen schwarzbraun, die Spitze nebst den letzten Fühlergliedern weiss schimmernd. Kopf schwarz- grau, Hinterkopf schwarzhaarig. Taster und Untergesicht schwarz- braun, Gestalt der erstern wie Taf.l. Fig. 21. Rückenschild schwarzgrau, die Schultern, Schulterbeulen und auch wohl der Halskragen mehr oder weniger rothgelb. Die Behaarung be- steht aus ganz kurzen lin Härchen, zwischen denselben und an den Seiten und dem Halskragen stehen lange schwarze Haare. Schildchen schwarzgrau, bisweilen gelblich gerandet, mit langen schwarzen, gelb schimmernden Haaren bekränzt. Brust und Brustseiten schwarzbraun, in gewisser Richtung graulich schimmernd. Eine schmutzig gelbe Strieme läuft von der Schulter über die Flügelwurzel bis zur Wurzel der weissen, oft weiss- gelben Schwinger. Vorderbrust weisslich. Hinterrücken schwarz- braun. Hinterleib schwarzbraun, mit weisslichen Einschnitten, welche sich aı Hinterrande des zweiten, dritten und vierten Ringes zu schmalen Binden erweitern. Die bräunliche, gelb schimmernde Behaarung ist überall, besonders aber an der Zange sehr lang. Der Bauch hat dieselbe Farbe und Zeichnung, wie der Rücken, jedoch sind die zwei bis vier ersten Ringe gelb- lich. Alle Hüften weissgelb, Beine etwas dunkler, die Hinter- schenkel bisweilen nach der Spitze zu braun werdend, und die Hinterschienen etwas verdickt. Die äusserste Spitze der Fuss- glieder braun. Die bräunliche, gelb schimmernde Behaarung sehr lang.
Flügel glashell, in gewisser Richtung weissschimmernd, mit graulichen Haaren, welche in der hintern Cubitalzelle nahe am Vorderrande von der Unterrandader an bis über die Mitte der Zelle hinaus so dicht stehen, dass sie einen dunkeln Strich bil- den. Die Adern blass bräunlich, die Randadern dunkler, ganz dunkel, zuweilen schwarzbraun, der Vorderrand bis fast zur ‚Spitze. Die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der Unterrandader; die Scheibenader, an der Wurzel blass, scheint
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hinter der rücklaufenden Ader aus der Mitlelader zu ‚enlspringen. (Taf. I. Fig, 5a.)
9. Fühler gelbbraun, die untersten Glieder kugelig, die fol- genden nach und nach mehr eilörmig, das siebente und achte schon in die lang-elliptische Gestalt der fünf Endglieder über- gehend, das letzte Glied mit einem oriffelförmigen Fortsatze. Stirn schmulzig rotligelb bis braun, Untergesicht und Taster braun, das zweite Glied der lelztern fast schildförmig, wie Taf. T- Fig. 23. Hinterkopf wie beim J.
Rückenschild und Schildchen dunkel schiefergrau, ersterer am Halskragen, der Halskragen, die Schultern und Schulterbeulen mehr oder weniger rolhgelb; bei nicht ganz ausgefärbten Indi- viduen ist die Farbe beider gewöhnlich graulich rolhgelb. Be- haarung wie beim &', jedoch stehen die kurzen gelben Härchei dichter. Das Schildchen hat gewöhnlich einen gelblichen Rand, und ist mit kurzen gelben, und langen schwarzen, gelb schim- mernden Haaren bekränzt. Brust schwarzbraun, Vorderbrust weisslich. Brustseiten und Flügelwurzel schmutzig weissgelb, Hinterrücken und Schwinger wie beim J‘.
Hinterleib auf dem Rücken sehwarzbraun, mit weisslichen Einschnitten, die Behaarung wie beim 9. Bauch und Legröhre gelb, zuweilen nur die zwei oder drei ersten Ringe gelb und die letztern braun mit weisslichen Einschnitten. An den Seiten neben der Naht liegen auf dem zweiten bis siebenten Ringe fünf Flecken goldgelber Haare, die nach dem Tode durch das Ein- schrumpfen kaum noch wahrnehmbar bleiben. Hüften und Beine wie beim , die zwei bis drei letzten Fussglieder zuweilen bräunlich und die hintern Schenkel und Schienen verdickt. Flügel ebenfalls wie beim 9, jedoch die Behaarung dichter und dunkler, und der ganze Flügelrand derb. Die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der Zwischenader. (Taf. II. Fig. 5 b.) Unmittelbar hinter der Mündung der Unterrandader liegt ein kleiner unbehaarter wasserheller Punkt.
Herr J. H. Kaltenbach in Aachen erzog diese Art aus Larven, welche im ausfliessenden Safte der Pappeln lebten. Ich fing in hiesiger Gegend 7 JS und 8 2.
21 No. 6. Cer. piceus. E91 Mm,
Diese Art hat grosse Aehnlichkeit mit der vorigen, und kann leicht damit verwechselt werden. Sie unterscheidet sich von derselben durch die verschiedene relative Grösse der Fuss- und Fühlerglieder, die verschiedene relative Entfernung der Mündungen der Randadern u. s. w., und durch Folgendes:
g. Kopf, Taster, Rückenschild, Schildchen, Brust und Hinter- rücken pechfarbig bis schwarz. DBrustseiten glänzend. Flügel- wurzel und vor derselben ein dreieckiger Fleck weisslic.. Am Hinterleibe erweitert sich das Weissliche der Einschnitte nicht zu Binden, und der. Bauch hat dieselbe Farbe und Zeichnung wie der Rücken. Hüften, Schenkel und Schienen pechfarbig bis schwarz, Füsse weissgelb mit braunen Spitzen der Glieder. Die hinlere Randzelle ist räumlicher wie Taf.Ill. Fig. 6a, und die Behaarung der Flügel schwarz. | Ä
9. Gleicht dem g', jedoch ist das Colorit dunkler, der Hin- terleib auf beiden Seiten schwarz mit weisslichen Einschnilten, und die langen Haare und Schildchen sind wenig oder gar nicht gelb schimmernd. Die Behaarung der Flügel steht sehr dicht und ist tiefschwarz, auch ist die hintere Randzelle grösser. - (Taf. III. Fig. 6 b.) | Sechs Z und eilf Q aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Mai bis August.
No,: 4... Ger. ciliatus. 9. 1— 124 m.
Kopf, Taster (Taf. I. Fig.21) und Fühler schwarz. Die 'Wirtelhaare der Fühler schwarz, die Behaarung der letzten fünf Glieder weiss schimmernd. Die untersten acht Fühlerglieder dick, eiförmig, die fünf Endglieder elliptisch.
Mittelleib schwarz, ins Pechbraune ziehend, glänzend, mit kurzen gelben oder gelbweissen Härchen besetzt. An den Brust- seilen vor der Flügelwurzel, so wie über den Vorderhüften auf der Vorderbrust ein weissgelber Fleck, Schwinger weiss. Hinter- leib schwarz, kurzhaarig, die Härchen gelblich weiss. Bauch schwarzbraun, die beiden ersten Ringe schmutzig gelb, zuweilen braun. Beine pechbraun, mit gelblicher Behaarung, die drei er- sten Fussglieder weisslich. An den Knieen, besonders der Miltel- beine, stehen die Haare bei vollkommen ausgebildeten Exem-
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plaren so dicht, dass diese gelbweiss erscheinen. Schenkel und Schienen nur wenig verdickt. Alle Schienen nach aussen mit spitzen, lanzetiförmigen Schuppen gefranzt.
Die Flügel sind wasserhell, dicht behaart, die Haare schwarz- grau. Die Randadern und der Vorderrand bis fast zur Spitze schwarz, die übrigen Adern braun. Die Scheibenader entspringt aus der Miltelader unter dem vordern Drittel der rücklaufenden Ader, und die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der Zwischenader, (Taf. I. Fig. 7.)
Achtzehn 2 aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Sommer und Herbst, 5
2. Die Ferse länger als das zweite Fussglied.
* Die Unterrandader vereinigt Sich mit der Randader in der Mitte des Vorderrandes oder vor derselben.
No. 8. Cer. crassipes 1, 9 3%, m.
g. Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze weiss- lich schimmernd. Kopf und Taster (Taf. I, Fig. 20) schwarz. Mittelleib schwarzgrau Rückenschild mit kurzen gelben und langen schwarzen Haaren, Schildchen schwarzhaarig. Brustseiten vor der Flügelwurzel und die Vorderbrust mit schmutzig weissem Fleck. Schwinger weiss, oder auch weiss mit schwarzbraunem Stiel. ‚Hinterleib und Beine schwarzbraun, beide ‘mit langen schwarz- grauen, fast schwarzen Haaren. Kniee mit weisslichem Punkte, Füsse weissgelb, an den hintern die Gliederspitzen schmal, das letzte Fussglied breit, und an den Hinterfüssen fast ganz schwarz- braun. Alle Schenkel und Schienen verdickt, fast von gleicher Dicke, an der Wurzel spitz zulaufend.
Flügel weisslich, grauhaarig; am Vorderrande geht die Be- haarung ins Braune über, wodurch derselbe vom Grunde bis zur Milte der hinlern Cubitalzelle braun erscheint. Die Rand- adern braun, die übrigen Adern blass. Die Scheibenader ent- springt aus der Mittelader hinter der rücklaufenden Ader, und die Wurzel der Hinterader liegt eliwas hinter der Mündung der Unterrandader. (Taf. II, Fig. 8a.)
Q. Es gleicht dem Z\ ganz, nur sind die untern acht Füh- lerglieder gelblich, die fünf Endglieder braun, jene mit breiter
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Basis, oben spitz zulaufend und dort eiwas eingeschnürt, diese nicht verlängert, die Basis und Spitze fast von gleicher Breite, und nebst der schwarzen Behaärung weiss schimmernd. An den Knieen, besonders der Mittelbeine, stehen goldgelbe Haare, welche in gewisser Richtung als ein heller gelber Fleck er- scheinen. ;
Die Flügel sind nicht weisslich, sondern glashell, dicht mit schwarzgrauen Haaren besetzt. Die Scheibenader liegt wie beim g‘, die Wurzel der Hinterader genau unter der Mündung der Unterrandader. (Taf. III, Fig. 8 b.)
Zehn Sg und vier 2 aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Mai bis August.
No. 9. Ger. lepidus : & 1“, m.
Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze weiss schim- mernd. Kopf und Taster (Taf. 1. Fig. 26) schwarz. Hinter- kopf schwarzhaarig. Mittelleib schwarz, etwas glänzend, fast metallisch grün schimmernd, die Brusiseiten dunkel pechfarbig. Die Behaarung goldgelb, an den Seiten, dem Halskragen, den Schul- tern und dem Rande des Schildchens stehen lange schwarze Bor- ‚sten. Schwinger weiss mit schwarzem Stiele. Hinterleib schwarz- braun mit langer weissgelber Behaarung. Am Bauche sind die Haare grau, gelblich schimmernd. Beine pechbraun, nebst den weisslichen Füssen weissgelb-haarig; die Spitze der Fussglieder braun. Schenkel und Schienen nur wenig verdickt, die hintern schlank.
Flügel glashell, gegen eine dunkle Fläche weisslich, mit grauer, weiss schimmernder Behaarung. Die Adern bräunlich, nur die Randadern schwarzbraun. Die Wurzel der Scheiben- ader blass; sie entspringt unter der rücklaufenden Ader aus der Mittelader. Die Wurzel der Hinterader liegt genau unter der Mündung der Unterrandader. (Taf. Il. Fig. 9)
Drei S aus hiesiger Gegend. Flugzeit: im Sommer.
Diese Art hat grosse Achnlichkeit mit C. crassipes, und kann leicht damit verwechselt werden.
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Ne. 40. Ver. brevipennisr A Ds ORT ac
Macgt., Dipt. I. 123, 7. Meigen, syst. Beschr. VIT 20, 69.
cd. Fühler, Fühlerpinsel, Taster (Taf. 1. Fig. 21) und. Kopf schwarz, erstere zwei an der Spilze weiss schimmernd. Mittel- leib breit und stark, Hinterleib ‚schlank, beide schwarz und glän- zend, jedoch ist der Hinterleib bisweilen auch malt. An den Brusiseiten vor der Flügeiwurzel und auf der Vorderbrust ein schmulzig weissgelber Fleck. Rückenschild nur sparsam mit schwarzen Härchen besetzt, so dass es fast kahl erscheint, der Hinterleib ist ‚mässig lang und schwarz behaart. Hüften und Beine schwarz, letztere schwarzhaarig; bei vollkommen ausge- färblen Individuen sind die beiden ersten Fussglieder rölhlich- gelb, die übrigen schwarz, bei den nicht ausgefärbten die Füsse oft ganz röthlichgelb oder gelb.
Flügel weisslich und deren dunne Behaarung licht weissgrau. Nach dem Vorderrande zu geht die Farbe der Haare mehr ins Graue über, besonders in der hinlern Cubitalzelle. Randadern braun, die übrigen Adern blass bräunlich. Auf dem äussern Theile der hintera Randzelle und gleich hinter derselben am Vorder- rande liegt ein heller durchsichliger Fleck. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader, unter der rücklaufenden Ader, die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der Unterrand- ader. (Taf. IN. Fig. 10a.)
2. In Colorit und Zeichnung gleichl es ganz dem 9. Die untern acht Fühlerglieder sind kugelig, die fünf Endglieder oval, letztere nebst ihrer Behaarung weissschimmernd. Hinterleib flach gedrückt, breit. Die stumpfen eiförmigen Flügel sind dichter und dunkler behaart, als beim 5, wodurch der am Vorderrande liegende helle Fleck deutlicher hervortritt. Die Wurzel der Hin- terader liegt fast unter der Mündung der Zwischenader.. (Taf. II. Fig. 10 b.) a
Bei beiden Geschlechtern ist der Mittelleib fast so breit als lang, und beim 2 der Hinterleib breiter als derselbe, Die Flügel sind kürzer als bei den meisten andern Arten, die Beine oft nur pechfarbig, und in diesem Falle die Füsse stels ganz rothgelb‘ oder gelb. |
Ich fing in hiesiger Gegend 9 S' und 209. Flugzeit: Som- mer bis Herbst.
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No. 11. Cer. tenuis. & 1% m.
Schmächtig und schlank. - Kopf und Taster (Taf. 1. Fig. 20) schwarz. Fühler und Fühlerpinsel mehr schwarzgrau, an der Spilze weiss schimmernd. Rückenschild schwarzgrau, fast ohne Glanz, schwarzhaarig. Schwinger weiss, mit schwärzlichem Stiele. Brust, Hüften, Schenkel und die eiwas verdickten Schie- nen schwarz, etwas glänzend, schwarzhaarig; Füsse gelblich weiss, das letzte Fussglied mehr oder weniger braun. Hinter- leib schwarzbraun und schwarzhaarig, auf dem Rücken ausser der längern Behaarung noch ganz kurze weisse Härchen. Flügel weisslich mit grauen Haaren, die Randadern braun, die übrigen blass. DieScheibenader entspringt aus der Mittelader hinter der rücklaufenden Ader, und die Wurzel der Hinterader liegt hinter der Mündung der Unterrandader. (Taf. IV. Fig. 11.)
Vier & aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Juni.
No. 12.. Cer. divaricatus. 8.3. m.
Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze weiss schim- mernd. Kopf undMittelleib tiefschwarz, letzterer glänzend, nackt, breit. An den Brusiseiten vor der Flügelwurzel ein schmutzig gelber Fleck. Schwinger weiss. _ Hinterleib schwarzbraun, mit grauen Haaren sparsam besetzt, Bauch rothgelb. Beine licht bräunlich, die Füsse mehr weisslich, die Fussglieder an der Spitze schwarz. Flügel glashell, etwas weisslich, grauhaarig, die Adern blass, nur die Randadern braun. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader, etwas hinter der rücklaufenden Ader, und die Wurzel der Hinterader liegt weit hinter der Mündung der Un- ‚terrandader. (Taf. IV. Fig. 12.)
Ein J aus hiesiger Gegend.
Nos ds. ..CGer. alacer.- - 5. m.
Fühler und Fühlerpinsel schwarz, mit weiss schimmernder Spitze. Taster (Taf. I. Fig. 21) schwarz. Mittelleib glänzend tiefschwarz, schwarzhaarig in gewisser Richtung mit etwas grau- lichem Anfluge. Schwinger braun, an einem meiner Exemplare braun, mit schmutzig weissem Knopfe. Hinterleib fast schwarz- braun, mit ziemlich langer grauer, weiss schimmernder Behaarung. Beine blass, eiwas ins Pechfarbige ziehend, die Füsse am blasse-
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sten. Flügel glashell, gegen eine dunkle Fläche weisslich, mit grauen, weiss schimmernden Haaren. Die Adern blass, aber deut- lich, nur die Randadern bräunlich. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader, etwa unter der Mitte des vorderen Theils der hintern Randzelle, und die Wurzel der Hinterader liegt ziemlich weit hinter der Mündung der Unterrandader. (Taf. IV. Fig. 13.)
Ich fing im Juni drei 9 in hiesiger Gegend.
No. 14. Cer. murinus. & 3%, & 2’. m.
g. Fühler und Fühlerpinsel schwarzgrau, mit weiss schim- mernder Spitze. Von gleicher Farbe sind die übrigen Theile des Kopfes. Taster wie Taf. I. Fig. 20. Rückenschild matt mäuse- grau, Schildchen meistens rothgelb, zuweilen nur rothgelb ge- randet, jenes gelbhaarig, mit einigen schwarzen Haaren unter- mischt, dieses schwarzhaarig. Brustseiten schwärzlich, etwas glänzend, vor der Flügelwurzel ein schmutzig rothgelber Fleck. Schwinger weiss. Hinterleib schwarzbraun, mit langen weiss- gelben Haaren. An frischen Exemplaren sind die Einschnitte weisslich. Beine weisslich, mit gleichfarbigen Haaren, welche an der Hinterseite der Schienen und Füsse sehr lang sind. Die Spitze der Fussglieder punkiförmig schwarz.
Flügel glashell, kaum etwas weisslich; die Behaarung weiss- grau, nach dem Vorderrande zu dichter stehend, und hinter der Mündung der Unterrandader in der hintern Cubitalzelle schwärz- lich, wodurch der Vorderrand hier dunkel erscheint. Das ganze Geäder ist mehr oder weniger braun. Die Scheibenader ent-. springt aus der Miitelader unter der rücklaufenden Ader, und die Wurzel der Hinterader liegt ziemlich weit hinter der Mün- dung der Unterrandader. (Taf. IV. Fig. 14a.)
2. Es gleicht in Farbe und Zeichnung so wie in der Lage der Flügeladern (Taf: IV. Fig. 14b) ganz dem 9%, nur sind. die Flügel dunkler und dichter behaart, Die untern acht Fühler- glieder sind eiförmig, die fünf Endglieder von gleicher Gestalt, jedoch breiter und etwas länger, und nach oben weniger spilz auslaufend. An frisch ausgeschlüpften Exemplaren ist der Bee terleib zuweilen ganz fleischroth.
Zwölf & und 3 & aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Mai bis August, |
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*# Die Unterrandader vereinigt sich mit der Rand- ader zwischen der Mitte des Vorderrandes und .der Flügelspitze.
No. 15. Cer. titillans. 92 4%, m.
Fühler hellbräunlich, mit gelblich grauer Behaarung, die unlern vier Glieder kugelig, die folgenden vier allmählig mehr oval werdend, die fünf Endglieder breiter, etwas verlängert, eiförmig. Taster gelbbraun, deren Gestalt wie Taf. I. Fig. 21, jedoch die Basis des zweiten Gliedes weniger dick. Kopf und Mittelleib tiefschwarz, letzterer sehr glänzend, mit ziemlich langen gelblich weissen Haaren. Schwinger weiss. Hinterleib schwarz, weisshaarig, bei einem meiner Exemplare fleischroth, mit schwar- zem After. Beine weisslich, mit gleichfarbiger Behaarung.
Flügel glashell, dicht grauhaarig, hinter der hintern Rand- zelle so dicht, dass hier ein dunkler Wisch gebildet wird. Die Wurzel der Scheibenader liegt hinter der rücklaufenden Ader, die der Hinterader unter der Mündung der Unterrandader. Die Unterrandader und die Zwischenader liegen weniger nahe bei- sammen, als bei den vorhergehenden Arten, so dass der vordere Theil der hintern Randzelle ein deutliches Zellchen bildet *). (Taf. IYV.: Fig. 15.)
Vier 2. aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Sommer.
No. 16. Cer. saltans. 9 kaum 4 ın.
Dunkelbraun, elwas in’s Grauliche ziehend, mit kurzer flaum- arliger, weisslicher Behaarung. Die Fühler lichtbraun, die ersten ‚acht Glieder kugelig, die letzten fünf verlängert, eiförmig, alle, besonders an der Spitze, weisshaarig. Taster (Taf. I. Fig. 22) schwarz. Schwinger weiss. Beine weissgelb, an den hintern die Spitze der Schenkel und der Schienen schwarz. Flügel glas- hell, - die dürflige Behaarung grau; sie nimmt fast nur die Mitte der Zellen ein, und fehlt in der vordern Randzelle, so wie in der vordern Cubitalzelle fast gänzlich. Die Wurzel der Schei-
*) Bei den vorhergehenden Arten No, 1 bis 14 laufen die Zwischenader und die Randader bis zur Randfeldquerader so nahe nıben einander, dass der vordere Theil der hintern Randzulle fast ganz oder ganz ver- schwindet.
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benader liegt hinter der rücklaufenden Ader, die der Hinterader
fast unter der Mitte des innern Theiles der hintern Randzelle.
(Taf. IV. Fig. 16.) | ‚ 2 | Nur ein 2 im Juli in hiesiger Gegend gefangen.
No. 17. Cer, halteratus & 3%. m.-
Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spilze weiss schim- mernd. Taster (Taf. I. Fig.20) schwarz. Mittelleib tief schwarz, sehr glänzend. Schwinger schwarz, die obere Hälfte des Knopfes milchweiss. Hinterleib schwarzbraun, schwarzgrau-haarig. Schen- kel pechfarbig, Schienen etwas heller, Füsse weisslich, mit dun- keln Spitzen der Glieder. Die ganze, lange, Behaarung der Beine weisslich. |
Flügel glashell, schwarzgrau-haarig. Randadern bräunlich, die übrigen Adern biass, aber deutlich, Die Randadern borstig. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader hinter der rück- laufenden Ader, und die Hinterader aus der Achselader fast unter der Mitte des hintern Theiles der hintern Randzelle. Die ganze hintere Randzelle schr flach, kaum wahrnehmbar. (Taf. IV. Fig. 17.) / a
Neun J aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Juni und Juli.
No: 48... Ce; velox. OS m
Fühler braun, mit schwarzen Haaren, die der letzten fünf Glieder weiss schimmernd. Die unlern fünf Glieder kugelig, die drei folgenden mehr eiförmig, die fünf Endglieder lang elliplisch. Taster schwarz, wie Taf.1. Fig. 23 gestaltet, jedoch das zweite Glied weniger dick. _Rückenschild malt schwarz, mit schwarzer Behaarung. Schwingerstiel schwarz, Knopf weiss. Brusiseilen und Hinterleib schwarz oder schwarzbraun. Schenkel und Schie- nen licht pechfarbig, Füsse gelblich. Die Haare des Hinterleibes und der Beine schwarz, weissgrau schimmernd. Flügel olashell, schwarzhaarig; die Randadern derb und tiefschwarz. Die Schei- benader entspringt aus der Mittelader, unter der rücklaufenden Ader, die Wurzel der Hinterader liegt unter dem ersten Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle. Die Mittelader ist stark geschwungen, und die hintere Randzelle ganz flach, wie bei der vorigen Art. (Taf. IV. Fig. 18.)
Neun 2 in hiesiger Gegend im Juni gefangen.
84.19. Ger. frütetorum, 527,2 2 m.
g. Fühlerpinsel schwarz, mit weiss schimmernder Spitze. Taster wie Taf. I. Fig. 21, jedoch das erste Glied schlanker, schwarz, das dritte und vierte Glied zuweilen gelblich. Miltel- leib schwarz, etwas glänzend. Rückenschild mit ganz kurzem, weisslichem Flaum, wodurch derselbe in gewisser Richtung fast graulich erscheint. Schwinger schwarz, die obere Hälfte des Knopfes,- oder auch der ganze Knopf, milchweiss. Hinterleib matt schwarzbraun, Schenkel und Schienen licht pechfarbig, Füsse blass. Der Hinterleib sowohl als die Beine mit langen weiss- lichen Haaren besetzt. Flügel glasheil, mit weisslicher Behaa- rung; gegen eine dunkle Stelle gesehen, ist die ganze Fläche weiss schimmernd. Die Adern blass, nur die Randadern elwas bräunlich. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der rück- laufenden Ader, die der Hinterader unter, fast etwas vor der Mündung der Unterrandader. (Taf. IV. Fig. 19a.)
Q@. Es stimmt in Farbe und Zeichnung mit dem J ganz überein. Die weisshaarigen Fühlerglieder sind fast kugelig, dicht auf einander gedrückt, die fünf Endglieder kaum etwas verlän- gert. Die Flügel haben weniger weissen Schimmer, die Behaa- rung derselben ist mehr grau, und wie gewöhnlich dichter ste- hend als beim d. Die Wurzel der Scheibenader wie beim d,, die der Hinterader liegt ctwa unter der Mitte des hintern Theiles der hintern Randzelle.: (Taf. IV. Fig. 19 b.)
Die nicht völlig ausgefärbten Individuen beider. Geschlechter haben eine mehr braune Leibfarbe, gewöhnlich fleischroike Flü- gelwurzeln und Brusiseiten, und nicht selten ist auch der Hinter- leib des 2@ mehr oder weniger fleischroth.
Ich fing in hiesiger Gegend in feuchten Gebüschen 22 % und 17 2. Flugzeit: Mai bis August.
N
No. 20. Cer. sylvaticus. 3”. m.
Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze weiss schimmernd. Taster schwarz, wie Taf. I. Fig. 20, jedoch die beiden ersten Glieder dünner und schlanker. Mittelleib schwarz, elwas in's Braune ziehend, &länzend, in gewisser Richlung etwas graulich schim- nernd. Hinterleib schwarzbraun, nur nach der Spitze zu mit urzem, weissgrauem Flaum. Schwinger schmutzig weissgelb.
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Beine weisslich gelb, mit kurzen weisslichen Haaren. Flügel glashell, gegen eine dunkele Stelle geschen, milchweiss schim- mernd, schon bei mässiger Vergrösserung wie chagrinirt erschei- nend, nur an der äussersten Spitze der hintern Cubitalzelle und der obern Scheibenzelle einige wenige Haare, die ganze übrige Fläche unbehaart. Die Adern blass aber deutlich, nur die Rand- adern braun. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Wurzel der rücklaufenden Ader, die der Hinterader elwas hinter der Mitte des vordern Theiles der hintern Randzelle. (Taf. IV. Fig. 20.) Acht A aus hiesiger Gegend.
No. 21. Cer. forcipatus. dJ 2%. m.
Fühlerpinsel schwarzbraun, an der Spitze gelblich schim- mernd. Taster schwarz. Leib schwarzbraun. Rückenschild et-. was glänzend, äusserst feinhaarig, die Härchen gelblich, und dadurch in gewisser Richtung gelbgrau erscheinend. Schwin- gersliel elwas gelblich, der Knopf milchweiss. Hinterleib glanz- los, dessen Behaarung braun, am After weisslich schimmernd, der After stumpf, mit sehr grosser braungelber Zange. Beine bräunlich gelb. Flügel glashell, wie chagrinirt, ganz un- behaart. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der rück- laufenden Ader, die der Hinterader unter der Mündung der Zwi- schenader. (Taf. IV. Fig. 21.)
Nur ein g aus hiesiger Gegend.
No. 22. Cer. lucorum. I$ 3% 9 2%. Men.
Meigen’s system. Beschreibung I. 72, 9, Macqguart, Bist, nat. des in- sectes 1. 11. j /
Bei beiden Geschlechtern ist die Leibfarbe je nach dem Alter braun bis schwarzbraun. Rückenschild etwas glänzend, mit kurzer weisslicher Behaarung, wodurch die Farbe in gewisser Richtung in’s Graue zieht. Die Behaarung des Hinterleibes, beim d' ziemlich lang, ist weisslich. Taster (Taf. I. Fig. 20) schwarz- braun. Schwinger schneeweiss, der Stiel gewöhnlich bräunlich. Beine gelblich oder ziegelfarbig, weisshaarig.
Die Flügel des 9 sind glashell, gegen eine dunkle Stelle gesehen, milchweiss schimmernd, nur an der Spitze der hintern Cubitalzelle und obern Scheibenzelle behaart, auch an der äusser-
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sten Spitze der untern Scheibenzelle stehen noch einige Härchen, die übrige Fläche nackt, wie chagrinirt, die Adern blass aber deutlich, die Randadern kaum etwas dunkler als die andern. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter dem vordern, die der Hin- terader unter dem hintern Drittel des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. IV. Fig. 22 a.)
' Die Aehnlichkeit mit C. sylvaticus ist so gross, dass eine Verwechslung leicht Statt finden kann. Bei C. sylvaticus ist die Behaarung an der Flügelspitze weit dürfiiger und auch die Lage des Flügelgeäders verschieden.
Die Flügel des 2 sind glashell, in gewisser Richtung irisi-
rend, die hintere Cubitalzelle, beide Scheibenzellen und die hin- tere Achselzelle in der Mitte, die vordere Achselzelle vom Hin- terrande bis zur Afterader behaart, so dass das ganze Geäder in haarloser Fläche liegt. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader unter dem Anfange des vordern Theiles der hintern Randzelle, und die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mitte derselben. (Taf. IV. Fig. 22 b.) Der Fühlerpinsel des 9° ist schwarzbraun, die Behaarung der weiblichen Fühler grau, beide mit weiss schimmernder Spitze. Die untern acht Glieder der lelztern zusammengedrückt, zuweilen fast scheibenförmig, die fünf Endglieder lang elliptisch.
Ich erhielt aus Larven, welche unter der Rinde fauler Bäume leben, 35 S und 34 9.
No. 3: ‚Ger. rostralus..g 1%, 2 24 m.
Beide Geschlechter sind von kräftigem Körperbau. Der Mittelleib fast so breit als lang. Der Rüssel verlängert.
cd‘. Fühler und Fühlerpinsel schwarzbraun, an der Spitze weiss schimmernd. Taster (Taf. I. Fig.20) schwarz. Rücken- schild graubraun, sehr dürfliig behaart mit ganz kurzen gelben Härchen, ‚das Schildchen mit einigen wenigen schwarzen Borsten bekränzt. Schwingerstiel bräunlich, Knopf milchweiss, Brust- seiten und Hinterleib schwarzbraun, lelzterer grauhaarig, die Haare-an der Spitze lang. Beine ziegelfarbig. Flügel glashell, unbehaart, wie chagrinirt, die Randadern braun, die übrigen Adern blass. Die Scheibenader entspringt aus der Miltelader vor der Mitte des vordern Theiles der hintern Randzelle, und die
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Wurzel der Hinterader liegt fast noch vor der Wurzel der Schein benader. (Taf. IV. Fig. 23a.)
9. Es gleicht in Farbe und Zeichnung ganz dem S', nur ist die Förbe der Beine heller. Die Fühler sind braun, die un- tern acht zusammengedrückt- kugeligen Glieder mit grauer, die fünf langen, elliptischen Endglieder mit weisslicher Behaarung, Flügel wie beim 3°, nur sind dieselben an der Spitze der hin- tern Cubitalzelle, der beiden Scheibenzellen und im Grunde der hintern Achselzelie behaart, und die Wurzel der Hinterader liegt kaum etwas hinter der Wurzel der Scheibenader. (Taf. IV. Fig. 23 b.) |
Drei J und drei Q aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Sommer.
No. 24. Cer. brunnipes. 9 1, 9 3%. Men. .Meigen, systemat. Beschreibung I. 71, 7. Zetterstedt, Dipt. Scand. IX, 3641, 13. Staeger, Naturl, Tidskrift 1839. 593, 9. %
g‘. Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze nur wenig weiss schimmernd. Taster (Taf. I. Fig. 20) schwarzbraun. Mittelleib schwarzbraun, etwas glänzend, feinhaarig, die Härchen gelblich, wodurch das Rückenschild in gewisser Richtung braun erscheint, Am Schildchen einige dünne schwarze Borsten. Schwinger milchweiss. Hinterleib malt schwarzbraun, mil weissgrauer Be- haarung. Beine ziegelfarbig. Flügel etwas graulich, unbehaart, die Randadern schwarzbraun, die übrigen Adern heller. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter dem Anfange, die der Hinterader unter der Mitte des vorderen Theiles der hinteren Randzelle. (Taf. V. Fig. 24a.)
©. Es gleicht ganz dem J’, nur ist die Farbe heller. Fühler braun, schwarzhaarig. Die untern acht Glieder etwas oval, mit kurzer Brücke, die fünf Endglieder lang elliptisch, deren Behaa- rung weissgrau schimmernd. Die graulichen Flügel sind in dem Faltendreieck der hinteren Cubitalzelle von der Mitte bis zur Spilze der oberen und in dem hinteren Theile der unteren Schei- benzelle, so wie in den beiden Achselzellen längs dem. Hinter- rande, behaart, und alle Adern dunkler als beim &. Die Wur- zel der Scheibenader liegt unter dem oberen Theile der rück- laufenden Ader, und die der Hinterader unter der Randfeldquer- ader, (Taf. V, Fig. 24 b.)
Drei 9‘ und drei 2 in hiesiger Gegend gefangen.
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"No. 25. Cer. pavidus 29 HA, m.
g. Fühler und Fühlerpinsel schwarzbraun, die Haare der letzten Glieder weiss schimmernd. Taster (Taf. I. Fig. 20) schwarz- braun. Kopf, Mittel- und Hinterleib schwarzbraun, wenig glän- zend. Rückenschild, von der Seite gesehen, wie mit einem An- fluge von dünnem graulichen Reife, fast nackt, nur hin und wie- der einige ganz kurze schwarze Härchen, und einige längere schwarze Haare am Rande des Schildchens. Schwingerknopf schmutzig weiss, Stiel braun. Schenkel und Schienen ziegelfarbig, mit dunkeln Spitzen, Füsse blasser. Hinterleib mit braunen, weiss- lich schillernden Haaren. |
Flügel glashell, die Randadern blass bräunlich, die übrigen Adern blasser. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Wurzel der rücklaufenden Ader, die der Hinterader fast unter der Mitte des vorderen Theiles der hinteren Randzelle.. Die ganze Flügellläche wie chagrinirt, nur an der äussersten Spitze der hintern Cubitalzelle und der obern Scheibenzelle stehen einige Haare. (Taf. V. Fig. 25a.)
9. Es gleicht in Farbe und Zeichnung ganz dem g. Die unteren acht Fühlerglieder kugelig, elwas zusammengedrückt, die fünf Endgelieder elliplisch. Schwinger braun. Beine gelb. Flügel glashell, die Randadern braun. Die Wurzel der Scheibenader kaum eiwas weiter unter der rücklaufenden Ader liegend als beim 9‘, die Wurzel der Hinteräder unter der Mitte des vor- deren Theiles der hinteren Randzelle. (Taf. V. Fig. 25 b.)
Bei beiden Geschlechtern sind die Flügel irisirend. |
Aus den Larven, welche unter der Rinde fauler Bäume leben, erhielt ich zwei S° und sechs 2.
No. 26. Cer. fuscus. d' 2’ Megn.?
Meigen, system. Beschreibung 1. 71, 6. Zetterstedt, Dipt. Scand. IX. 3643. 17.
Fühlerpinsel schwarzbraun, an der Spitze gelblich schim- mernd, Taster (Taf.I. Fig. 25) schwarz. Mittelleib schwarz, glänzend. Rückenschild äusserst feinhaarig, die Härchen gelb- lich, wodurch derselbe, von vorn und von der Seile gesehen, ins Gelbgraue zieht. Schwinger schmutzig gelblich bis braun. Hinterleib schwarzbraun, ohne Glanz, die dürfliige Behaarung
v1.
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braun, an der Spitze weissiich schimmernd. Beine ziegelfarbig. Die Flügel glashell, unbehaart, wie chagrinirt, die Adern blass, nur die Randadern braun. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Wurzel der rücklaufenden Ader, die der Hinterader eiwa unter der Mitte des vordern Theiles der hintern Randzelle. (Taf. V, Fig. 26.)
Sechszehn JS aus hiesiger Gegend. Flugzeit: Juni und Juli.
No. 27. Cer. minutus. d&* kaum 3°. Megn.
Meigen, syst. Beschr, VI. 263, 49. Zett., Dipt. Scand, 1X, 3647, 24. Staeger, Naturh. Tidskr. 1839. 593, 7. N
Fühler lichtbraun, mit blassen Haaren. Die untern acht Glieder zusammengedrückt-kugelig, die fünf Endglieder ellip- isch. Taster (Taf. 1. Fig. 20) gelb. KRückenschild glänzend schwarzbraun, sehr feinhaarig, die Härchen gelblich. Schwinger milchweiss. Hinterleib matibraun, mit weissgrauem Flaum. Beine hell weissgelb. Flügel glashell, wie chagrinirt, nackt, nur an der Spitze der hintern Cubitalzelle einige wenige Haare. Die Adern blass, nur die Randadern braun. Die Wurzel der Schei- benader liegt vorn unter der rücklaufenden Ader, die der Hinter- ader nur wenig hinter der Wurzel der Scheibenader. (Taf. V. Fig. 27.)
Aus den Larven, welche unter der Rinde fauler Bäume le- ben, erhielt ich drei 2, welche mit einem Meigen’schen Original- Exemplar völlig übereinstimmen.
b. Klauenglieder mit Borstenhaaren statt Pulvillen. Die Klauen bei beiden Geschlechtern von gleicher Länge. (Taf. I. Fig. 2ab)
Die Ferse länger als das zweite Fussglied.
* Die Unterrandader vereinigt sich mit der Rand- ader in der. Mitte des Vorderrandes oder vor derselben.
No. 28. Ger. sericatus; 8 2#% m.
Fühlerpinsel schwarz, mil weiss schimmernder Spitze. Taster schwarz. Mitiel- und Hinterleib sammetschwarz, schwarzhaarig. Schwinger schwarzbraun. DBeine mehr oder weniger dunkel pechfarbig, die Füsse schmutzig weisslich. Flügel glashell, gegen
eine dunkele Stelle gesehen, weisslich, die Behaarung grau, weiss schimmernd. Die Adern blass, nur die Randadern braun. Die 'Zwischenader und die Unterrandader liegen bis zur Randfeld- ‚querader dicht auf einander, wodurch der vordere Theil der hintern Randzelle verschwindet. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter dem obern Theile der rücklaufenden Ader, und die der Hinterader hinter der Mündung der Unterrandader. (Taf. V. Fig. 28.) | Drei aus hiesiger Gegend.
®* Die Unterrandader vereinigt sich mit der Rand- ader zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flügelspitze.
No. 29, Cer. amoenus. 8 = m.
Fühlerpinsel hellbraun, schneeweiss schimmernd. Taster braun. (Taf. I. Fig. 21.) Mittelleib, so wie der schlanke Hinter- leib, pechfarbig, mit dürftiger weiss schimmernder Behaarung, letzterer mit weisslichen Einschnitten. Schwinger schneeweiss, Beine weisslich, Spitze der Schenkel und Schienen punktförmig blassbraun. Flügel glashell, mit ganz blassen, gegen eine dunkle Stelle weiss erscheinenden Adern, Die Scheibenader ist ganz unscheinbar, an der Wurzel kaum wahrzunehmen; sie entspringt aus der Mittelader fast unter der Mitte des vordern Theils der hintern Randzelle. Die Wurzel der Hinterader liegt fast unter der Randfeldquerader. Die Flügelfläche ist nackt, wie chagri- nirt, nur nahe am Vorderrande von der Mitte der hintern Cu- bitalzelle bis zur Spitze stehen in gleicher Entfernung von ein- ander einige Haare, dann in dieser Zelle nach der Spitze zu, nahe über und parallel mit der Mittelader eine Reihe, und unter dieser Reihe auf der Mittelader selbst cine zweite Reihe, und auch in der obern Scheibenzelle hart an der Spitze einige Haare. (Taf. V. Fig. 29.)
Nur ein d', im Juli gefangen.
N6..20.. Cer. varıius. 8 3,9. 2. m.
g. Fühlerpinsel hellbraun, goldgelb schimmernd. Taster (wie. Taf. I. Fig. 22, das erste Glied sehr schlank) gelb. Mittel- leib braun, auf der Mitte des Rückens grau schillernd. Schwinger
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weiss. Der Hinterleib etwas heller braun, als der Mittelleib, mit zarten weisslichen Einschnitten. Beine weissgelb, Kniee mit schwarzem Punkte, auch die Spitze der Hinterschienen ist schmal schwarz. Der ganze Körper ist dürfiig und kurz behaart, die Behaarung des Rückenschildes schwarz, die des Hinterleibes und der Beine grau, weiss schimmernd. |
Flügel glashell, irisirend, gegen einen dunkeln Ort gesehen, weisslich, mit drei fast ganz erloschenen purpurnen Binden, wo- von die vordere über die Mitte der vordern Randzelle und der vordern Cubitalzelle bis in die vordere Achselzelle geht, die mittlere die hintern zwei Drittel der hintern Randzelle einnimmt, und schmaler werdend sich fast senkrecht über die Hinterader zum Hinterrande zieht, die hintere aber mehr nach der Spitze zu, etwa auf der Mitte der hintern Cubitalzelle und obern Schei- benzelle und dem hintern Theile der untern Scheibenzelle liegt. Eine schmale purpurne blasse Strieme auf der Achselader ver- bindet die Binden mit einander. Die ganze Flügelflläche ist un- behaart, nur in dem obern Theile der hintern Cubitalzelle bis zur Spitze, und an der Spitze der obern Scheibenzelle stehen einige Haare. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Milte, die der Hinterader unter dem Ende des letzten Dritltels des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. V. Fig. 30a.)
9. Es gleicht ganz dem J. Die Flügelbinden sind jedoch dunkler und breiter, die vordern fast bis zur Wurzelquerader, die hinlern fast bis zur Spitze gehend, und ausserdem alle drei auch längs dem Hinterrande mit einander verbunden. Die Wur- .zeln der Scheibenader und der Hinterader liegen beide in per- pendikulärer Linie unter dem vordern Drittel fast unter der Mitte des vordern Theils der hintern Randzelle. Die Flügelfläche ist fast unbehaart. Die Behaarung erstreckt sich nur vom obern Theile der hintern Cubitalzelle den Rand entlang bis in die hintere Achselzelle, und auch gehen ein paar Reihen Haare vom Rande bis etwa zur Mitte der hintern Cubitalzelle und der bei- den Scheibenzellen. (Taf. V. Fig. 30b.) Die Fühler sind bräun- lich mit blassen weiss schimmernden Haaren, die untern acht Glie- der oval, die fünf Endglieder verlängert, elliptisch.
Zwei J und ein 2, Ende Mai und Anfangs Juni gefangen,
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No. 31. Cer. fascipennis. & 3, 93%. Staeg.
Staeger, Kr. naturh. Tidskr. 1839, 11. 594, 14. Zetierstedt, Dipt. Scand. 1X. 3652, 35.
d‘. Fühlerpinsel hellbraun, goldgelb schimmernd. Taster bräunlich gelb (Taf. I. Fig. 22, das 11te Glied schlank). Mittel- leib gelbgrau, das Schildchen gelb oder auch nur gelb gerandet. Hinterleib dunkelbraun, im Leben zuweilen an der Basis und der Bauch gelblich. Schwinger weiss. Beine blass mit schwarzem Punkt an den Knieen, und bei vollkommen ausgefärbten Indivi- duen auch die Spitze der Schienen schmal schwärzlich.
Flügel eiwas graulich oder bräunlich., Eine wasserhelle Binde, welche nur selten den Hinterrand erreicht, gewöhnlich aber sich als Halbbinde zeigt, zuweilen nur als grosser Punkt er- scheint, liegt gleich vor der Mündung der Zwischenader, und ein grosser wasserheller Punkt unmittelbar hinter der hintern Randzelle, welche dunkelbraun angelaufen ist. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter dem ersten, die der Hinterader unter dem letzten Drittel des vordern Theils der hintern Randzelle. Die Behaarung erstreckt sich über die hintere Cubitalzelle, die obere Scheibenzelle, die letzte Hälfte der untern Scheibenzelle, und den untern Theil der beiden Achselzellen, so dass das Rand- feld, die vordere Cubitalzelle und der vordere Theil der übrigen Zellen nackt sind. (Taf. V. Fig. 31a.)
0. Es stimmt mit dem JS in Colorit und Zeichnung ganz überein. Die Fühler sind weisslich, die letzten Glieder zuweilen blass bräunlich, weisslich behaart; die untern acht Glieder oval, die fünf Endglieder lang elliptisch. Die Farbe der fast eirunden Flügel ist steis dunkler als beim 9, und die ganze Fläche, mit Ausnahme des Randfeldes und des vordersten Theiles der übrigen Zellen, behaart. Beim Z sind sie wenig, beim 2 stark irisirend. Die Wurzeln der Scheibenader und der Hinterader liegen beide in perpendikulärer Linie unter dem vordern Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle. (Taf. V. Fig, 51b.) |
Dreiundzwanzig Z und zwanzig 2 aus biesiger Gegend. Flugzeit Mai bis Juli.
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No. 32. Cer. pietipennis. 234,938 un, Stdeg.
Siacker, Kr, naturh. Tidskrift. 1839. II. 594, 13 9. Zetterstedt, nr Scand, IX. 3652, 34 9.
d. Fühlerpinsel braun, an der Spitze, nebst der Spitze der Fühler weiss schimmernd. Taster bräunlich (Taf. I. Fig. 22, das erste Glied schlank). Rückenschild grau, quer über der Mitte eine breite dunkelbraune Strieme, hinten mit einem Zahne bei- derseits neben der Flügelwurzel, und nach vorn eine zarle braune Bogenlinie bis zu den tief liegenden Tracheen. Eine gleiche, jedoch weniger breite und kürzere Querstrieme liegt am Hals- kragen, beide in der Mitte mit einer ziemlich breiten braunen Längsstrieme verbunden. Zwischen dem braunen Schildchen und der auf der Mitte liegenden Querstrieme zwei kleine braune Punkte. Schwinger weiss. Hinterleib schwarzbraun. Die dürf- ige und kurze Behaarung des Rückenschildes ist schwarz, gelb- lich schimmernd, die des Hinterleibes mehr grau, und nur an der Zange mässig lang. Beine blass bräunlich mil schwarzen Knieen, und zuweilen auch dunklen Spitzen der Schienen. Füsse weisslich. Gleich über und unter den Knieen liegt auf den Schen- keln und Schienen ein weisser Ring. Flügel purpurbraun, irisi- rend, mit mehreren durchsichtigen, glashellen Flecken, drei an der Spitze der hintern Cubitalzelle und der beiden Scheibenzellen, zwei am Hinterrande in den beiden Achselzellen, der in der vordern mit einem Flecke gleich hinter der Wurzelquerader fast zusammenhängend, und zwei am Vorderrande, der eine in einiger Entfernung vor der Mündung der Zwischenader, und der andere unmittelbar hinter der hintern Randzelle, beide nicht selten zu- sammenhängend mit einem länglichen, in der Mitte gewöhnlich getheilten Flecken, welcher im Grunde der obern und in der Mitte der untern Scheibenzelle liegt. Die Wurzel der Scheiben- ader liegt unter der Mitte, die der Hinterader unter dem hintern Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle. Die Flügel- fläche grösstentheils behaart, das Randfeld, die vordere Cubital- zelle und der Grund der übrigen Zellen nackt. (Taf. VI. Fig. 32a.)
2. Es gleicht ganz dem Z. An den Tastern ist das zweite Glied dicker, fast eiförmig. Fühler bräunlich, nach der Spitze zu dunkler, die untern acht Glieder eiförmig, die fünf Endglieder lang, elliptisch. Die Farbe der fast eirunden Flügel
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dunkler, und diese stärker irisirend. Alle Adern sehr deutlich, die Randadern schwarzbraun. Das Randfeld nackt, die übrige Fläche haarig. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Mitte, die der Hinterader unter dem vordern Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle. (Taf. V. Fig. 32b.)
Im Juni in sumpfigen Gebüschen. Fünf Z und zwei 2 aus hiesiger Gegend.
No. 33. _Cer. arcuatus, 9 2, 9 34, m.
Farbe und Zeichnung des Mittel- und Hinterleibes, die Fühler, Taster, Schwinger und Beine wie bei C. fascipennis. Die untern acht Fühlerglieder des 2 sind fast kugelig mit kurzer Brücke, die fünf Endglieder lang elliptisch.
Flügel wasserhell, in gewisser Richtung gegen eine dunkle Stelle gesehen, weisslich, mit einem purpurbraunen irisirenden Halbbogen, welcher am Vorderrande in der Mitte der vordern Randzelle anfängt, "schräg über die Achselader fast bis zum Ende der hintern Achselzelle geht, und dann sich im Bogen durch die beiden Scheibenzellen und die hintere Cubitalzelle wieder bis zum Vorderrande zieht. Von diesem Bogen aus gehen durch die vordere Achselzelle, so wie über die von ihm berührt wer- denden Adern Strahlen bis zum Rande, und in der Mitte des Bogens vom Vorderrande aus durch die hintere Randzelle, den Grund der Cubital- und obern Scheibenzelle bis zur Scheiben- ader liegt eine braune Halbbinde, welche in der hintern Rand- zelle sehr dunkel ist. Beim 2 ist die Farbe der Binden viel dunkler, und "auch die Strahlen sind derber als beim d.
_Die Behaarung der Flügel, wie bei C. piclipennis. Beim g liegt die Wurzel der Scheibenader unter der Mitte, die der Hinterader unter dem hintern Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle; beim 2 die Wurzel der Scheibenader unter dem vordern Drittel, und die der Hinterader kaum etwas mehr nach der Wurzel gerückt. Die Flügel des 2 sind breit, eilör- mig. (Taf. V. Fig. 33 ab.) | Im Mai in sumpfigen Gebüschen. Ein ' und drei 2 aus hiesiger Gegend.
Anmerk. Cer. nubeculosus Mgn., den ich nicht kenne, scheint mit
den letzten vier Arten nahe verwandt zu sein. Es mag daher folgende Mit- theilung über eine dem C. nubeculosus ähnliche Art, den »Sandfloh« des
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südlichen Amerika, die ich der Güte des Herrn Haliday verdanke, hier ihre Stelle finden. _ Sie lautet; |
ie »Ich habe es nirgends bestimmt ae a, dass »der »Sandfloh« ein Ceratopogon ist, was aus einem Exemplare erhellt, wel- »ches (unter diesem in den Colonieen üblichen Namen) im brittischen Mu- »seum aufbewahrt wird. Das Exemplar ist in schlechtem Zustande, aber ıch »sende Ihnen doch eine kurze Beschreibung desselben. «
»Der Sandfloh *), in VWVestindien und Südaınerika den Reisenden als »eine Pest bekannt, ist nach einem im brittischen Museum aufgeklebten Exem- »plare ein Ceratopogon von der Gruppe Culicoides, und nicht unähnlich dem »europäischen CO, nubcculosus, Er ist von robuster Gestalt, der Rüssel nıchr »als gewöhnlich hervorragend. (Die Gestalt und das Grössenverhältniss der »Glieder der Taster kann ich nicht wahrnehmen.) Thorax graulich -braun, » mit zwei helleren (unterbrochenen?) Striemen auf dem Rücken. Fühler »blassbraun, die dickeren Glieder an der Basis dunkelbraun. Der Rüssel cy- »1yndrisch, anscheinend länger als der Kopf. Beine blass (bräunlich), ein » Theil der Schenkel vor der dunkeln Spitze, und die Wurzel (the extreme »base) der Schienen blasser, fast weisslich, Schwinger blass, der Knopf et- » was bräunlich. Flügel grau oder bräunlich, mit glashellen Flecken und »einem länglich runden braunen Randmal, welches an der Spitze von einem »kleinen glashellen Flecke begrenzt wird. Drei Flecke in einer Bogenlinie »an der Spitze des Flügels (von welchen der erste der grössere) und die »diesen nahe liegende Fläche am Vorderrande sind dunkler braun. Ein » Querfleck, oder eine abgekürzte Binde, an der Basis des Randmals (welches »hier zweispaltig ist) umschliesst die Querader.«
No. 34. Cer. pulicaris, & 2bis 1, O2 bis 2%. Linn.
Lim., F. S, No. 1892. Culex pulicaris. Fabr., Syst. anıl. 36. 12. Culex pul. Ent. syst. IV, 402, 7. Gulex pul. Latr., Gen. Crust. 1V. 252. Cu- licoides punctata. Meigen, syst. Beschr. 1.3. 20. Macquart, Hist. nat. I. 65. 7. Staeger, Kr. Tidskr. 1839. 593. 12. Zetterstedt, Dipt. Scand. IX. 3648. 28. |
&. Fühlerpinsel gelblich braun, goldgelb schimmernd. Ta- ster (Taf. I. Fig. 22, das erste Glied schlank) dunkelbraun. Rückenschild grau, Von den Flügelwurzeln geht beiderseits eine dunkelbraune Strieme in etwas schräger Richtung bis zu den Tracheen der Schultern, wo sie sich mit einer gleichfarbigen, in einiger Entfernung vom Halskragen liegenden Querstrieme vereinigen. Diese Strieme bildet nach hinten ein Dreieck, aus dessen Spitze eine zarte braune Linie bis zur Milte des Rückens geht. An der vordern Seile ist diese Quersirieme ebenfalls zu einem Dreieck erweitert, so dass sie ein zwischen den Spitzen
*) the sandfly, die Sandfliege,
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der Seitenstriemen liegendes Viereck bildet. Brust und Brust- seiten dunkelbraun. Schildchen braun. Schwinger weiss. Hinter- leib schwarzbraun, meistens mit weisslichen Einschnitten. Beine blassbraun, die hintersten Schienen mit weisslicher Wurzel, die Füsse heller, mit dunkeln Spitzen der Glieder. Flügel weiss, mit braunen Punkten, von welchen drei am Vorderrande sich durch Grösse und dunklere Farbe auszeichnen. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter dem vordern, die der Hinterader unter dem hintern Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle. Die Flügellläche ist grösstentheils nackt, nur in der hintern Hälfte der hintern Cubitalzelle und von da durch die beiden Scheibenzellen und die hintere Achselzelle behaart; auch am Hinterrande der vordern Achselzelle stehen einige Haare. (Taf. V. Fig. 34a.)
9. Es gleicht in Colorit und Zeichnung ganz dem d', je- doch sind die braunen Striemen des Rückenschildes meistens nur durch Striche und Punkte angedeutet. Die Fühler bräunlich, die unlern acht Glieder eiförmig, die fünf Endglieder lang elliptisch. Die breiten, eiförmigen Flügel sind weiss, wie beim d‘ gefleckt, die Flecken grösser, haarig, das Randfeld, die Basis der vordern Cubitalzelle und der untern Scheibenzelle, so wie der obere Theil der vordern Achselzelle nackt. Die Wurzeln der Scheibenader und der Hinterader liegen in fasi vertikaler Linie unter dem vordern Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle. (Taf.V. Fig. 34b.)
In sumpfigen Gebüschen von Mai bis September sehr häufig.
=N0,. 39..> Ger, albicans. 24.9544. m.
g. Rüssel und Taster (Taf. I. Fig. 22) gelb, ersterer nach dem Tode braun. Fühlerpinsel braun, goldgelb, an der Spitze aber weiss schimmernd. Mittelleib grau, nur sehr dürftig be- l:aart, die Haare weiss und hin und wieder ein schwarzes Börst- chen. Schwinger weiss. Hinterleib braun, weisshaarig. Beine blass gelblich mit schwarzen Spitzen der Schenkel und Schienen, und grauen, weiss schimmernden Haaren. Die Flügel sind weiss, das Randfeld, die vordere Cubitalzelle, die Basis der untern Scheibenzelle und der obere Theil des Hinterfeldes nackt, die übrige Fläche weisshaarig und alle Adern blass. Die Wurzel ‚der Scheibenader liegt unter dem Anfange, die der Hinlerader
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unter dem Ende des vordern Theiles der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 35a.) er |
Q. Rüssel, Taster, Mittelleib, Schwinger und Beine wie beim J', jedoch zieht die Farbe des Rückenschildes gewöhnlich in’s Gelbgraue, auch fehlen die schwarzen Börstchen. Hinterleib weisslich, mit weissflaumiger Behaarung. Fühler weisslich, die untern acht Glieder eiförmig, die fünf Endglieder verlängert, el- liptisch. Flügel weiss, weisshaarig, mit blassen Adern. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter dem vordern Drittel, die‘ der Hinterader fast unter der Mitte des vordern Theils der hin- tern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 35b.)
Im Mai in sumpfigen Gebüschen sehr häufig.
No. 36. Cer. aestivus. 9 3’. m.
Fühler glänzend schwarz, die untern acht Glieder eiförmig, die Endglieder elliplisch, ‚weiss schimmernd, Taster (Taf. 1. Fig. 24.) schwarz. Miltelleib schwarzgrau, nicht glänzend, Rük- kenschild hellgrau schillernd, mit fünf schwarzen Längslinien, die mittelste sehr fein, die an den Seiten liegenden am breitesten. Schilächen rothgelb. Schwingerstiel braun, Knopf schmutzig weiss. Hinterleib platt gedrückt, so breit wie der Mittelleib, schwarzbraun, ohne Glanz. Beine pechfarbig, Füsse gelblich weiss, mit dunkeln Spitzen der Glieder. Flügel weisslich, mit blassen Adern, nur die Randadern braun. Die Zwischenader und die Unterrandader bis zur Randfeldquerader auf einander liegend, nebst der hintern Randzelle schwarzbraun. Die ganze -Flügellläche, mit Ausnahme des. Randfeldes und der vordern Cu- bitalzelle, haarig. Die Wurzel der Scheibenader liegt unler der Mitte der rücklaufenden Ader, die der Hinlerader unter der Mün- dung der Zwischenader. (Taf. VI. Fig. 36.)
Nur 1 2, Mitte Juli in hiesiger Gegend gefangen.
No. 37. Cer. cunctans. 9 2° m.
Taster (Taf. I. Fig. 22) und Fühier braun, letztere mit gelblichen, weiss schimmernden Wirtelhaaren, die untern acht Glieder eiförmig, die Endglieder verlängert, elliplisch. Hinter- kopf, Rückenschild und Schildchen mäusegrau, mit gelblicher Be- haarung. Brustseiten schwärzlich, weissgrau schimmernd. Schwin- ger weiss. Hinterleib schwarz, glanzlos, mit kurzen anliegenden,
43 weissgrauen Haaren. Schenkel, Schienen und Fersen licht pech- farbig, die vier letzten Fussglieder weisslich, mit braunen Spitzen. Flügel glashell, grauhaarig, die Adern blass, nur die Randadern bräunlich. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Mitte der rücklaufenden Ader, die der Hinterader etwas vor der Mitte des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 37.) Nur ein @ in hiesiger Gegend im Juli gefangen.
No. 38. Cer. modestus. Q 2’. m.
Fühler braun, mit schwärzlichen, an den letzten Gliedern weiss schimmernden Wirtelhaaren, die ersten der untern acht Glieder fast kugelig, die letzten nach und nach sich verlängernd, so dass das achte fast ganz die Gestalt der fünf lang elliptischen Endglieder hat. Taster (Taf. I. Fig. 20) schwarzbraun. Rücken- schild matt schwarz, in gewisser Richtung grau schillernd, mit breiter schwarzer Längslinie. Brustseiten schwarzbraun. Schild- chen weissgelb. Schwingerstiel braun, der Kopf schmutzig weiss. Hinterleib schwarzbraun, glanzlos, mit weisslichen Härchen. Schen- kel licht pechfarbig, Schienen heller, die Füsse weisslich. Flügel olashell, gegen einen dunkeln Ort gesehen, weisslich, grauhaarig, die Adern blass, nur die Randadern braun. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Mitte der rücklaufenden Ader, die der Hinterader etwas vor der Mitte des hintern Theils der hin- tern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 38.)
Nur ein 2 aus hiesiger Gegend.
N0,.39..-Ger..egens. 9:3” m.
Fühler schwarz, mit schwarzen Wirtelhaaren, die der letzten fünf Glieder weisshaarig, die untern acht Glieder eiförmig, die Endglieder wenig verlängert, nur das letzte gross. Taster (Taf. I. Fig. 20) schwarz. Rückenschild malt schwarz, bald schwarz- grau, bald weissgrau schillernd, mit einigen wenigen schwarzen Börstchen, an den Brustseiten vor der Flügelwurzel und an den Schultern ein wenig hervortretendes, schmutzig dunkelgelbes 'Fleckehen. Schwinger schwarzbraun, die Spitze des Knopfes 'weissgrau. Schildchen röthlich gelb. Hinterleib schwarzbraun, ohne Glanz, mit dürfliger, graulicher Behaarung. Schenkel und Schienen schwarzbraun, Füsse weisslich, das letzte Fussglied braun. Flügel weisslich, weissgrau behaart, mit blassen aber
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deutlichen Adern, die Randadern bräunlich, die hintere Randzelle schwarzbraun, die Zwischenader und die Unterrandader liegen bis zur Randfeldquerader dicht auf einander, Die Scheibenader ist an der Wurzel sehr unscheinbar; sie scheint aus der Mittelader gleich hinter der Mündung der rücklaufenden Ader zu entspringen. Die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der Zwi- schenader. (Taf. VI. Fig, 39.) |
Vier 2, im Sommer in hiesiger Gegend gefangen.
No. 40. Cer. seutellatus. g' 4’, Q kaum 3°. Meigen.
Deigen, system. Beschreibung VI. 262, 46.
d. Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze etwas weiss schimmernd. Taster (Taf. I, Fig. 20) schwarz. Mittel- leib glänzend tiefschwarz, auf dem Rückenschilde nur wenige schwarze Börstchen. Auf den Brusiseiten vor der Flügelwurzel ein schmutzig gelber Fleck, und an den Schultern ein gelbes Pünktchen. Schildchen gelblich weiss. Der Schwingerstiel fast bis zum Knopfe braun, an der Spitze nebst dem Knopfe weiss. Hinterleib mali schwarz, an der Spitze weisslich behaart, Schenkel bräunlich, Schienen heller, Füsse weisslich. Flügel glashell, gegen einen dunkeln Ort gesehen weisslich, die Adern blass, aber deut- lich, nur die Randadern braun. _ Wie bei der vorigen Art, so liegen auch bei dieser die Zwischenader und die Unterrandader dicht auf einander. Die Behaarung der Flügel steht hauptsächlich längs dem Vorder- und Hinterrande, das Randfeld, die vordere Cu- bitalzelle, ein grosser Theil der untern Scheibenzelle und der obere Theil des Hinterfeldes sind nackt. Die Wurzel der Schei- benader liegt unter der Mitte der rücklaufenden Ader, die der Hinterader hinter der Mündung der Unterrandader. (Taf. VI. Fig. 40a.)
Q. Es stimmt mit dem J ganz hen nur sind die Flügel haariger, die hintere Randzelle schwarzbraun und die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der Zwischenader. (Taf. VI. Fig. 40b.) Fühler nebst den Wirtelhaaren schwarz; die unter- sten Glieder fast kugelig, die folgenden nach und nach mehr eiförmig, die fünf Endglieder wenig verlängert, elliptisch, nur das Endglied gross. |
Zwei J\ und ein 2 aus hiesiger Gegend.
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‚No. 41. Cer. versicolor 2 3”. m.
Fühler schwarz, schwarzhaarig, an der Spitze weiss schim- mernd, die beiden untern Glieder kugelig, vom dritten an eiförmig und je höher desto spitzer zulaufend, die fünf Endglieder wenig von den untern verschieden, nur das leizte gross, elliptisch, in einen kurzen Griffel auslaufend. Taster (Taf. I. Fig. 24) schwarz. Rückenschild graubraun, ohne Glanz, mit drei etwas dunklern 'Striemen, die milllere hinten weit gespalten, ganz von vorn gesehen, grau, mil zwei zarten braunen Striemen, von der Seile grau, mit vier braunen Striemen, und in gewisser Richtung ein- fach grau. Brust und Brustseiten braungrau, letztere mit weiss schillernden Flecken. Schildchen in der Mitte braun, an den Seiten breit gelb. Schwinger bräunlich. Hinterleib tief schwarz, mit schmalen weissen Binden am Hinterrande der Ringe. Beine rothgelb, mit schwarzen Gelenkspitzen, auf der Mitte der hintern Schenkel ein breiter brauner Ring. Die Füsse sind ebenfalls roth- gelb, die drei letzten Glieder mehr bräunlich. Flügel glashell, etwas weisslich, grauhaarig, die Adern blass, nur die Randadern braun. Die Zwischenader und die Unterrandader bis zur Rand- feldquerader dicht auf»einander liegend, und nebst der hintern Randzelle schwarzbraun. Die Wurzel der Scheibenader liegt der Mündung der rücklaufenden Ader gegenüber, die der Hinter- ader unter der Mitte des vordern Theiles der hiniern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 41.)
Zwei 2 aus hiesiger Gegend, im Juli gefangen.
No. 42, Cer. obscurus. Q 3. m.
Fühler wie bei der vorigen Art, mit der sie überhaupt fast ganz übereinstimmt. Taster (Taf. I. Fig. 24) schwarz. Mittel- leib schwarzbraun, ohne Glanz, grauschillernd, auf dem Rücken- schilde in gewisser Richtung mit drei braunen Längslinien, wel- che vom Halskragen bis zur Mitte gehen. Schildchen braun. Schwinger schwarz. Hinterleib schwarzbraun, mit zarten weiss- lichen Einschnitten. Beine tiefschwarz, mit weisslichen Füssen und auf den vordersten Schenkeln vor der Spitze ein schmaler rothgelber Ring. Flügel wie bei der vorigen Art, nur sind die 7wischenader und die Unterrandader fast bis zur Mündung ver- wachsen, so dass die hintere Randzelle fast ganz verschwindet. Beide Adern sind von dem Ursprunge der Zwischenader an
46 schwarzbraun. Die Wurzel der Scheibenader liegt gleich hinter
der Mündung der rücklaufenden Ader. (Taf. VI. Fig. 42.) Nur ein Q, Ende Juli in hiesiger Gegend gefangen.
No. 43. Cer. pumilus. 93“. m.
Fühler gelblich, mit weissen Wirtelhaaren, die untern acht Glieder eiförmig, die Endglieder verlängert, elliplisch, mit sehr breiter Basis. Taster (Taf. I. Fig. 22) gelb. Mittelleib schwarz- grau, Rückenschild mit wenigen schwarzen Borsten. Schwinger weiss. Hinterleib im Leben fleischroth, im trockenen. Zustande braun mit blassem Bauche; die dürftiige und kurze Behaarung weisslich. Beine blass, mit schwärzlichen Knieen. Flügel glas- hell, gegen eine dunkle Stelle gesehen, weisslich, weissgrau- haarig, die Adern blass, nur die die hintere Randzelle umgeben- den Randadern bräunlich. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Mitte, die der Hinterader unter dem vordern Drittel des vordern Theiles der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 43.)
Nur ein 9, Mitte Juli in hiesiger Gegend gefangen.
No. 44. Cer. neglectus. R 2, m. »
Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze weiss schim- mernd. Taster schwarz (Taf. I. Fig. 20, das erste Glied lang, das zweite kurz, fast cylindrisch). Mittelleib dunkelbraun, ohne Glanz, in gewisser Richtung weisslich schimmernd, schwarzhaarig. Schwinger schwarzbraun, mit hellerer, fast grauer Spitze des Knopfes. Hinterleib schwarzbraun, mit schwarzen, weissgrau schimmernden Haaren. Die Zange sehr klein. Schenkel und Schienen licht pechfarbig, die Füsse weisslich, mit dunkeln Spitzen der Glieder. Flügel glashell, gegen eine dunkle Stelle weisslich, schwarzhaarig. Die Adern blass, die Wurzel der Scheibenader so blass, dass man sie nicht wahrnehmen kann, nur die Rand- adern schwarz. Zwischenader und Unterrandader fast auf ein- ander liegend, so dass der vordere Theil der hintern, sehr fla- chen Randzelle fast verschwindet. Die Wurzel der Hinterader liegt unter der Milte des hintern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VI, Fig. 44.) |
Nur 1 Z aus hiesiger Gegend.
Anmerk. Diese Art kann leicht mit C. halteratus verwechselt werden. Sie unterscheidet sich von derselben durch den gänzliehen Mangel der Pul-
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villen, welche bei C. halteratus ziemlich gross sind, durch das Colorit, durch das verschiedene Verhältniss der Grösse der beiden Fussglieder u. s, w
No. 45. Cer. splendidus NM.
Rüssel und Taster gelbweiss,- letztere wie Taf. I Fig.::22. Fühler und Fühlerpinsel goldgelb, an der Spitze braun schim- mernd. Hinterkopf weissgrau, Scheitel silberweiss. Rückenschild hell weissgelb, ins Bräunliche ziehend, sehr zart braun punktirt. In gewisser Richtung erscheint derselbe auf der Mitte zimmt- braun, mit fast silberweissen Seiten. Brust und Brustseiten weiss, über den Hüften eine breite dunkelbraune Strieme, welche bis zum Hinterleibe geht. Schildchen und Hinterrücken weiss, mit brauner Längslinie auf der Mitte. Schwinger weiss, an einem meiner Exemplare an der Spitze und der Basis des Knopfes ein schwarzes Pünktchen. Hinterleib tief schwarz, mit schmalen schneeweissen Binden am Hinterrande der Ringe; in gewisser Richtung erscheinen die vier letzten Ringe ganz weiss. Beine weisslich, an der Spitze der Schenkel, der Basis und Spitze der Schienen, so wie an der Spitze der vordersten Fersen ein schma- ler schwarzer Ring, Hinterferse ganz schwarz. Die vordersten Schienen haben ausserdem in kurzer Entfernung von dem Ringe an der Spitze noch einen braunen Ring, und die Hinterschienen ausser den schon bezeichneten Ringen noch zwei braune Ringe, welche am Anfange und am Ende des miltleren Drittels der Schienen liegen. Die Flügel sind, gegen das Licht gesehen, licht bräunlich gelb, gegen eine dunkle Stelle erscheinen sie weiss. Sie haben zehn tief schwarze Punkte, wovon der grösse- ste nahe beim Vorderrande auf der Unterrandader ‘und in der hintern Cubitalzelle, und der zweite in der äussersien Spitze der vordern Cubitalzelle liegt; der letztere hat vor und hinter sich, in der vordern und an der Basis der hintern Cubitalzelle je ein feines Pünktchen. Die übrigen Punkte liegen in der vordern Achselzelle an der Spitze der untern Afterader, in der Nähe des Hinterrandes auf der Hinter-, Achsel-, Scheiben- und Mittelader und auf dem vordern Theile der Scheibenader. Die ganze Fläche der Flügel ist nackt, nur der oberste Theil der hintern Cubital- zelle bis zur Spitze, und die Spitze der obern Scheibenzelle haarig, auch in der untern Scheibenzelle steht den Hinterrand entlang eine Reihe Haare. Die Wurzel der Scheibenader liegt
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unter der Mündung der Zwischenader, die der Hinterader unter der Randfeldquerader. (Taf. VI. Fig. 45.) | & Zwei d\, im Juli an den Fenstern eines nahe bei hiesiger Stadt in einer wiesenreichen, sumpfigen, Niederung liegenden Hauses gefangen. - 2
c. Klauenglieder ohne Pulvillen und Borsienhaare. Eine Fussklaue (nur beim 9?) länger als die an- dere. (Taf. I. Fig. 3.) | |
Die Ferse länger als das zweite Fussglied. Die Unterrandader vereinigt sich mit der Rand- ader zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flügelspitze.
No. 46. Cer. ochraceus. & 3. m.
Durchaus ockergelb, nur die Augen schwarz und die Fühler braun. Taster (Taf. I. Fig. 20) an der Spitze bräunlich, Die Fühlerglieder sind alle elliptisch, die fünf Endglieder sehr ver- längert. Von den untern ist das erste etwa 12 mal so lang als das zweite, die folgenden werden allmälig länger, so dass das achte wieder die Länge des ersten erreicht. Die Beine sind et- was lichter gelb als der Leib, und eine Fussklaue etwa doppelt so lang als die andere. Die Flügel sind glashell, nackt, nur das Faltendreieck der hintern Cubitalzelle, die hintere Mitte der obern und der äusserste Theil der untern Scheibenzelle behaart. Die Adern alle deullich, mehr oder weniger bräunlich, die Unter- randader von der Randfeldquerader bis zur Mündung verdickt. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Mitte, die der Hin- terader unter dem vordern Viertel des vordern Theils der hin- tern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 46.) ß
Ein 9, im Juli in hiesiger Gegend gefangen.
Wegen der Behaarung der Flügel gehört diese Art zur Ab- theilung A, nach der Gestalt der Fühler, Füsse und Klauen aber zur Abtheilung B. Sie bildet daher einen gulen Uebergang aus der einen in die andere Abtheilung. a
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B. Flügel ganz nackt.
Die Unterrandader vereinigt sich mit der Randader zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flügelspitize.
a. Alle Schenkel unbewehrt. 1. Klauen ungezähnt. (Taf. I. Fig. 6, 8, 11,15.)
* Klauen bei beiden Geschlechtern von gleicher Lanse,. (Taf. I. Fig. 6, 8, 11, 15.)
No. 47. Cer. vitiosus.. undQ 3. m.
g. Fühler und Fühlerpinsel schwarz, etwas weisslich schim- mernd. Taster (Taf. I. Fig. 25) braun. Mittel- und Hinterleib dunkel schwarzgrau. Schwinger rein weiss. Beine weisslich, an den hintersten die Kniee schwarz. Flügel, gegen eine dunkle Fläche gesehen, weisslich, gegen das Licht gelblich, mit braunen Adern. Die Zwischenader und die Unterrandader sind bis zum Vorderrande ganz zusammengeflossen und dunkelbraun, die Schei- benader fehlt, und die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mitte des vorderen Theiles der hinteren Randzelle. (Taf. VI. Fig. 47 a.)
9. Es ist im Colorit m dem &‘ ganz übereinstimmend, nur iritt das Schwarze der hintersien Kniee weniger hervor. Die untern drei Fühlerglieder sind kugelig, das fünfte bis achte mehr eiförmig, die Endglieder verlängert, elliptisch. Die Wurzel der Hinterader liegt unter dem untern Drittel, fast unter der Mitte der rücklaufenden Ader. (Taf. VI. Fig. AT b, )
Drei J\ und drei 2, vom Mai bis Juli in SaBEN, Gegend gelangen.
No. 48. Cer. lacteipennis. und? beinahe 3’. Zett.
Zett., Dipt. Scand. IX. 3639. 10.
d. Fühler und Fühlerpinsel schwarzbraun, an der Spitze weiss schillernd. Taster (Taf.I. Fig. 24) schwarz. Schwinger- knopf milchweiss, Stiel schwarz. Rückenschild schwarz, fast ohne Glanz. Beine pechfarbig oder bräunlich, mit dunkleren Ge- lenken. Füsse weisslich, mit schwarzen Spitzen der Glieder. An einem meiner Exemplare sind die Hinterfersen pechfarbig.
vl.
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Flügel milchweiss, mit weisslichen Adern. Die Zwischenader, und von dieser an auch die Unterrandader, plump. Die Schei- benader unscheinbar, das erste Drittel derselben nicht wahrzu- nehmen. Die Wurzel der Hinterder liegt fast unter der Mitte des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 48a.)
2. Es kommt mit dem JS ganz überein, nur liegt die Wurzel der Hinterader unter der Mündung der rücklaufenden Ader in die Mittelader. (Taf. VI, Fig. 45b.) _Die Gestalt der Fühlerglieder wie bei der vorigen Art.
Zwei g' und ein @ aus hiesiger Gegend. Mai und Juni.
| Anmerk. Ich halte diese Art für C. lacteipennis, Zetterstedt,: Seine
Beschreibung passt gut auf meine Exemplare; da derselbe aber über die Lage und Beschaffenheit des Flügelgeäders u. s. w. nichts angiebt, so lässt sich doch nicht mit voller Sicherheit über die Identität urtheilen.
** Die gleich langen Klauen beim Q mit einer nach Aussen stehenden Nebenklaue. (Taf. I. Fig. 12a, b,c.)
No. 49. Cer. nitidus 12, 9 14 — 13’. Macgt.
Macquart, Hist, nat. I. 64. 2, Meigen, System. Beschr. VII. 19, 66. Staeger, Kr. Naturh, Tidskrift II. 1839. 590, 2. Zetterstedt, Dipt. Scand. 1X. 3636, 6.
g‘. Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze weiss schimmernd. Untergesicht, Rüssel und Taster (Taf. 1. Fig. 24) schwarzbraun. Mitlelleib glänzend tiefschwarz. Schwingerstiel gelblich, der Knopf schwarz. Hinterleib glänzend schwarz, an der Wurzel verengt, der erste und zweite Ring gewöhnlich mehr oder weniger durchscheinend roihgelb. Die Zange sehr gross. Die Behaarung des Rückenschildes besteht aus einem äusserst kurzen, schwarzen, weiss schimmernden Flaum, der Hinterleib ist nackt, nur die Zange hat einige schwarze, weiss schimmernde Haare. Vorderhüften, so wie die Vorderbeine rothgelb, Kniee und Schienenspitze schwarz; Mittelbeine rothgelb, das letzte Drittel der Schenkel und die Spitze der Schienen schwarz; an den Hin- terbeinen ist die erste Hälfte den Schenkel rothgelb, die zweite nebst den Schienen schwarz. Die hintersten Hüften schwarz. An allen Füssen sind die zwei ersten Glieder weisslich, mit schwarzer Spitze, die drei letzten schwarz, jedoch ist die Basis des dritten Gliedes auch weisslich. Die einfachen Klauen sind
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schwach, und deren Länge kaum ein Drittel des Klauengliedes. Die Fusssohle mit wenigen schwachen Dornen. (Taf. I. Fig. 11.)
9. Es kommt in Farbe und Zeichnung mit dem S ganz überein, nur sind nicht selten die beiden ersten Glieder der Ta- ster gelb oder hellbraun, und auch der an der Basis stark ver- engie Hinterleib zuweilen nur wenig durchscheinend.. An der Wurzel des Hinterleibes und an der Spitze stehen wenige weiss- lich schimmernde Haare, auch hin und wieder einzelne am Hin- terrande der Ringe, und auf dem Bauche, unmittelbar vor dem After, ein grosses Büschel längerer schwarzer Haare. Die Fühler sind schwarz, zuweilen die untern Glieder und die Fühlerscheiben gelblich oder braun, die kurzen Wirtelhaare schwarz, weiss schimmernd. Das erste Fühlerglied hat die doppelte Länge des zweiten, die untern acht sind alle cylindrisch,, fast eiförmig, die fünf Endglieder sehr veriängert, elliptisch. Die Zeichnung der Beine wie beim 9‘, nur ist das dritte Fussglied meistens bis zur Milte weiss. Die Klauen sind stark, lang, eiwa 3 der Länge des verlängerten Klauengliedes, und die Fusssohlen mit etwa fünf bis sechs Paar starken Dornen besetzt. (Taf. I. Fig. 12.)
‚Die fast lanzettlichen Flügel sind bei beiden Geschlechtern glashell, die Randadern bräunlich, die übrigen Adern blass. Die Wurzel der Scheibenader liegt vor der rücklaufenden Ader, die der Hinterader beim 9 eiwa unter der Mitte des vordern Theiles der hintern Randzelle, und beim 2 unter der rücklaufenden Ader. (Taf. VI. Fig. 49a, b.) | Ausser der oben beschriebenen Zeichnung der Beine, welche hier die gewöhnliche ist, kommen noch folgende Abänderun- gen vor:
a. vorderste Beine: Schenkel und Schienen rothgelb,
mit schwarzen Knieen und schwarzer Spitze der Schienen;
Hinterbeine: Schenkel rothgelb, mit schwarzen Knieen und schwarzem Ringe vor der Spitze, Schienen rothgelb mit schwarzer Spitze.
b, vorderste Beine: wie ad.a.
Hinterbeine: die erste Hälfte der Schenkel rothgelb, die zweite schwarz, Schienen schwarz, mit sehr breitem rolhgelben Ringe auf der Mitte.
e Juni und Juli nicht selten.
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a Die Angabe Macquart's, dass diese Art dem Cer. tibialis Meg. sehr ähnlich sei, kann ıch nur bestätigen. Dieser unterscheidet sich aber von jenem nicht blos durch die stacheligen Vorderschenkel, sondern auch Bureb den Mangel der Nebenklauen.
Sehr interessant ist folgende Mittheilung des Herrn Staeger über C, nil tidus in Kr. Naturh. Tidskrift, Bd. II. 1838 — 1839. S. 591:
»Das Weibchen, welches, wie alle Ceratopogon - VVeibchen, ein Raub- »insekt ist, gehört zu den gefrässigsten und grausamsien dieser Klasse. Es »erscheint gegen Ende Juni oder erst im Juli, und man findet sie in grosser »Menge auf Weidenhecken in der Nähe von Gewässern, wo sie zu ihrer »Entwickelung, oder vielleicht zu der der bald folgenden Nachkommenschaft, »im Raube Nahrung suchen. Im ruhigen Zustande, am Tage, findet man »sie selten ohne Beute, aber des Abends, bei Sonnenuntergang, werden sie »erst recht ıhätig. Mitten zwischen der wogenden, fliehenden Schaar von »schwärmenden Chironomus und Tanypus, sieht man sie schwebend, als » feststehenden dunklen Punkt, unaufhörlich beschäfugt mit Befriedigung ihrer »Raubsucht, welche beim Herannahen der Paarungszeit noch zuzunehmen »scheint:. Erst kurz vor diesem Zeitpunkte zeigen sich die Männchen; sie »sind kaum halb so zahlreich als die Weibchen, und nähren sich von Pflan- »zensäften. In den letzten Tagen des Juli, oder im Anfange des August »geht die Paarung vor sich; sie zeigt ein höchst merkwürdiges Factum. Im »Anfange sitzt das Männchen auf dem Weibchen, aber später — vermuthlich »nachdem die Befruchtung Statt gefunden — wird das Verhalten umgekehrt, »Bei dem bis jetzt ungetrennten Paare sieht man das WVeibehen das todte » oder sterbende Männchen, gleich andern Raub, zwischen den stark bewaff- »neten Vorderbeinen festhalten, und den Rüssel tief in des Männchens Mund- »öffnung hineindrängen. Ob nun bei diesem Verhalten das VVeibchen wirk- »Jich das Männchen angreift und tödtet, oder ob dieses — dessen Dasein »von dem Augenblicke, wo es seine Bestimmung erfüllt hat, begrenzt zu » sein scheint — bei Vollziehung des Coitus sein Leben aushauchte, und erst »sterbend oder todt ein Gegenstand für des Weibchens Gefrässigkeit wird — »so liefert doch dieses Insekt ein seltenes Beispiel von Grausamkeit. Wenige »Tage später sind alle Individuen dieser Art verschwunden. «
”=#* Beim 2 eine Klaue länger als die andere. (Taf. I. Fig. 3, 9, 10 u. s.w.)
No. 50. Cer. flavirostris. dJ* und 2 5. m.
d‘. Fühler und Fühlerpinsel schwarz, beide an der Spitze weiss schimmernd. Taster (Taf. I. Fig. 20) blass bräunlich, sehr gross. Augen und Hinterkopf schwarz. Rüssel, Untergesicht, Fühlerscheiben, Stirn, Vorderbrust, der vordere Theil der Brust- seiten von der Schulter bis zu den mittleren Hüften, und eine schmale Strieme bis zur Flügelwurzel gelb. Hüften und Beine. weissgelb. An den hintersten Beinen die Gelenke und die Spitzen
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der Fussglieder schwarz. Klauen schwach, ungezähnt. (Taf. I. Fig. 8a, b.) Mittel- und Hinterleib glänzend schwarz, die Zange gelb. Schwingerknopf schwarz, Stiel weisslich. Flügel glashell, mit blassen Adern. Die Wurzel der Scheibenader liegt etwas vor der Mitte des hintern Theils der hintern Randzelle, die der Hinterader unter der Mündung der Zwischenader. (Taf. VI. Fig. 50a.) |
©. In Colorit und Zeichnung mit dem g‘ übereinstimmend, nur sind die Taster schwarzbraun; auch sind die Spitzen der ‚hintersten Schenkel breit schwarzbraun, und es fehlt die gelbe Spitze des Hinterleibes. Die untern acht Fühlerglieder sind weiss- lich; das erste ist cylindrisch und hat beinahe die doppelte Länge des zweiten, die folgenden sieben sind mehr eiförmig, in der ‚Mitte etwas eingeschnürt. Die bräunlichen fünf Endglieder ver- längert, cylindrisch. Flügel wie beim 9. Die Unterrandader von der rücklaufenden Ader bis zur Mündung verdickt. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter dem vordern Viertel des hintern Theils, die der Hinterader unter dem vordern Viertel des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VII. Fig. 50b. — Klauen Taf. I. Fig. 9.) Zwei J\ und ein Q aus hiesiger Gegend. Im Juni.
No. 51. Cer., illustris. 9 4,
Rüssel und Taster gelb oder lichtbraun. Die Gestalt der letztern fast wie, Taf. 1, Fig. 25, die Glieder sehr lang, das zweile, dritte und vierte fast gleich lang. Fühlerscheiben braun, die Fühler schlank, blassgelb, an der Spitze braun. Das erste Glied eiförmig, die folgenden sieben mehr cylindrisch, die fünf Endglieder verlängert elliptisch. Hinterkopf schwarzbraun, ‚hinter dem Scheitel einige im Kreise stehende weiss schillernde Punkte. Rückenschild weiss- oder gelbich-grau, mit unregel- mässigen purpurbraunen Linien, und vielen zarten gleichfarbigen Punkten, die hintere Hälfte in gewisser Richtung purpurbraun, mit zwei weiss schillernden Längslinien. Schildchen gelb, mit vier braunen Längsstriemen, die äussern nur punklförmig, die mitllern breit, an einem meiner Exemplare so breit, dass vom Gelben nur Punkte übrig bleiben. Der schwarzbraune Hinter- rücken unten gelblich gerandet. Hüften, Brust und Brusiseiten glänzend schwarzbraun, graulich schimmernd. Von der Flügel-
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wurzel bis zu den Vorderhüften und den Schultern liegt ein grosser weisslicher, fast dreieckiger Fleck. Schwinger weiss. Hinterleib glänzend schwarzbraun, mil ganz kurzem, weiss schim- merndem Flaume bedeckt, welcher sich besonders auf dem vierten bis siebenten Ringe zeigt; die Einschnitte an den Seiten silber- weiss schimmernd. Der erste und zweite Ring auf der Mitte mehr oder weniger gelblich durchscheinend. Die Legröhre rein weiss. An den vordersten Beinen sind die Schenkel und Schie- nen hell pechbraun, an der Basis und Spitze dunkeler, die Kniee blassgelb und die Füsse gelblich weiss. Die Schenkel und Schienen der Hinterbeine sind glänzend schwarzbraun, sehr ver- dickt, die Schienen fast dicker als die Schenkel. Kniee und Füsse gelb, die Spitzen der Glieder dunkelbraun. Die gekrümmten Fersen der Hinterfüsse haben auf der untern Seite an der Basis und an der Spitze einen schwarzen Dorn, an der Spitze steht nach der innern Seite noch ein schwächeres Dörnchen, und gleiche Dornen an der Spiize des zweilen, dritien und vierten Fussgliedes. Die gleich langen schwarzen Klauen der vordersten Füsse sind schwach, die der Hinterfüsse von ungleicher Länge, die innere schr starke fast dreimal so large als die äussere schwache, und etwa doppelt so lang als das Klauenglied. (Taf. T. Fig. 10.) Flügel glashell, mit eiwas bräunlichkem Anfluge, gegen eine dunkle Stelle gesehen, weisslich, mit schwarzbraunen Adern. In der Mitte der vordern Cubitalzelle liest ein länglich vier- eckiger schwarzbrauner Fleck, die ganze Fläche der vordern Randzelie ist dunkel angelaufen, eine breite braune Binde geht über die Mitte vom Vorderrande bis zum Hinterrande, und von dieser aus ein Ast über die Achselader der Wurzel zu, erreicht aber den vordern Theil dieser Ader nicht; unter diesem Ast liegt in der Mitte der vordern Achselzelle, oben von den Afteradern begrenzt, ein blasser, fast rautenförmiger Fleck. Ein zweiter hlassbrauner Ast geht zur Spitze der Achselader, und ein dritter schmaler über die Mittelader, welche beide mit einer mehr nach der Flügelspitze liegenden Zickzackbinde zusammenfliessen. Von dieser Binde aus läuft wieder ein Ast über die Scheibenader, und theilt sich bald in zwei Arme, wovon der eine in der un- tern Scheibenzelle zum Hinterrande geht, und der andere sich in die obere Scheibenzelle erhebt. Die Wurzel der Scheiben- ader liegt eiwas vor der Mitte des vordern Theils der hintern
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Randzelle, und die der Hinterader etwas vor der Wurzel der Ener Taf. VI. Fig. 51.) |
‚Von dieser seltenen und schönen Art fing ich im Juni drei Weibchen an den Fenstern eines Hauses, welches unweit hiesigen Ortes in einem von Wassergräben und Schlagholz durchschnit- tenen Wiesengrunde liegt. Herr Haliday theilie mir vor län- gerer Zeit unter Beifügung einer Flügelzeichnung mit, dass dieser Ceratopogon auch in England gefunden worden sei, und fügte eine Beschreibung desselben bei, welche wörtlich lautet wie folgt:
C. illustiris. — Exemplar chartae agglulinatum, unde caput ei signalturae alarum vix bene visae. Caput cinereum? Anten- nae graciles, pallide flavicantes, arliculis crassioribus basis, et > extremis (elongatis) fuscis. Palpi pallide flavi, arliculis 2 ex- iremis fuscis; articulis singulis parum inaequalibus (imo bre- viore, 2do crassiore, 3lio basi tenui, apice parum incrassalo et obiuso). Proboscis pallida, apice subulato nigro-fusco. Thorax, nonnisi parce aspersus pilis subtilibus nigris, flavido- einereus, punclis saturate fuscis in maculas irregulares ut plurimum con- fluentibus, plaga depressa ante scutellum nigro-fusca einereo- limbata. Scutellum flavo-ferrugineum, viltis 4 fuscis, inlermediis antice dilatatis et in lineolam saturalem transversalem effusis; la- teralibus antice abbreviatlis, dorso vix conspicuis. Metalhorax niger. Pleurae fusco-cinereae, maculalae? Abdomen nitidius- culum nigrum, basi media indeterminate pallido-translucente; segmentum 8vum minutum, album. Femora et tibiae anteriora fusca, femorum annulo subapicali nigro punctum terminale ferru- gineum cingente. Tarsi Navi. Femora tibiae poslica incrassala, nigra, nitida. Tibiae femoribus quidem crassiores; margine ex- terno subtiliter muricato et vage piloso; apice postice flavo pu- bescente, apice et basi summis attenuatae. Tarsi postici ferruginei, arliculis apice sublus spina armatis, imo basi subarcuato. Ungues longi nigri, longiores articulo unguiculari. Ungues pedum an- teriorum multo minores. (Pedes postiei geniculis subtilissime fer- rugineo punclatis.) Alae albidae, puncto oblongo ante medium Gin areola), fascia media lutea, connexa cum fascia poslice inter- rupta vel macula subapicali, et maculae' plures minores in regione ‚postica alae inter et pone fascias silae.
Habitat Angliam, rarissimus ut videtur; in Mus.
J. C. Dale et T. Curtis.
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Diese Beschreibung, so wie jene Flügelzeichnung gen jeden Zweifel in Betreff der Identität der Art.
No. 52. Cer. copiosus. und? 5 _ bis } 15. m.
&. Fühler und Fühlerpinsel schwarz, an der Spitze weiss schimmernd. Taster (Taf. I. Fig. 24), Rüssel und Kopf schwarz, nur der Scheitel glänzend. Mittel- und Hinterleib glänzend tief Schwarz, ersterer mit nur wenigen schwarzen Haaren, letzterer kahl, die etwas umgebogene Zange sehr klein. Schwinger weiss, mit braunem Stiele. Schenkel und Schienen pechfarbig bis tief schwarz, glänzend, die hintern Schenkel stets schwarz, verdickt, auch die Schienen etwas dicker als gewöhnlich, etwa halb so dick als die Schenkel, und nach Aussen weichstachelig. Alle Füsse weiss, mit mehr oder weniger dunkeln Spitzen der Glie- der, die hintere Ferse gewöhnlich mit schwärzlichem Anfluge. Die Klauen (Taf. I. Fig. 6a,b) schwach. Die Flügel glashell, mit blassbräunlichen Adern. Die Scheibenader ist ganz unscheinbar, das vordere Drittel gar nicht wahrzunehmen. Die Wurzel der Hinterader liegt unter dem vordern Drittel des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 52a.)
In Farbe und Zeichnung mit dem 9 ganz übereinstim- mend, nur fehlt an der hintern Ferse, welche an der Basis einen starken Dorn hat, der schwärzliche Anflug. Die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mündung der rücklaufenden Ader in die Mittelader. (Taf. VII. Fig. 52b.)
_ Die untern Fühlergliieder sind kugelig, nach und nach bis zum achten etwas eiförmig werdend, die fünf Endglieder ver- längert, elliptisch.
Die Klauen der vordersten Füsse von gleicher Länge, schwach, die der Hinterfüsse sehr ungleich, die innere sehr siarke dreimal so lang, als die äussere. schwache, und fast etwas länger als das verlängerte Klauenglied. (Taf. I. Fig. 9.)
Von Ende April bis Ende Juli in sumpfigen Gegenden sehr häufig.
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2. Klauen (nur Beim 2?) mit einem Zahne an der in- neren Seite. Klauen von gleicher Länge. (Taf. 1. Fig. 4a, b.)
No. 53... Cer. candidatus. 9.25 m.
Tief schwarz, ohne Glanz. Beine schwarzbraun, die zwei ersten Fussglieder weiss. Schwinger und Flügel schneeweiss. Fühler schwarz, mit schwarzen Wirtelhaaren, die der letzten Glieder weiss schimmernd, die untern acht Glieder kugelig, die Endglieder verlängert, eiförmig. Taster schwarz. (Taf. I. Fig. 24.)
Die Flügeladern sind blass bräunlich, die die hintere Rand- zelle umschliessenden sehr plump. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Mitte des vordern Theiles der hintern Randzelle, die der Hinterader unter der Mündung der rücklaufenden Ader. (Taf. VII. Fig. 53.)
Nur 1 2 von Herrn A. Förster in Aachen.
b. Einzelne oder alle Schenkel auf der untern Seite stachelig. |
1. Klauen ungezähnt.
«. Klauen bei beiden Geschlechtern von gleicher .. hanse, (Tat. 1. Fio. 6, 8,11, 15.) * Fusssohle haarig. (Taf. I. Fig. 4, 6, (a,b u. s. w.)
No. 54. Ger. flavipes. 13 bis 13° Meigen.
Meigen, Systemat. Beschreibung I. 82, 35. 9. Staeger, Kr. Naturh. Tidskr. II. 1839. 597, 21, A 2. Zetierstedt, Dipt. Scand. IX. 3660, 44. 2.
Glänzend schwarz. Taster (Taf. 1. Fig. 24), Untergesicht, Hinterkopf und Fühler mehr schwarzbraun. Das erste Fühler- 'glied unter und über der Mitte eingeschnürt, cylindrisch, die folgenden sieben nur über der Mitte verengt, mehr eiförmig, die Endglieder sehr verlängert, cylindrisch, mit etwas erweiterter Basis. Schwinger weisslich, mit schwarzem Knopfe. _Vorder- hüften und Vorderbeine rothgelb, Kniee und Schienenspitze, die Spitze der Ferse, die zweite Hälfte des zweiten Fussgliedes 'Coder auch fast das ganze Glied), und die drei letzten Fuss- glieder schwarz. Mittelbeine rothgelb, die Schenkel am Spitzen- drittel, die Kniee und Spitzen der Schienen, die Spitze der
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Fersen und die vier letzten Fussglieder schwarz. Die Hinter- beine schwarz, nur die ersten zwei Drittel der Schenkel roth- gelb. Die Vorderschenkel haben bis zu acht Dornen, die Klauen sind kurz, deren Länge etwa = des Klauengliedes. (Taf. 1. Fig. 7a,b.) Flügel glashell, die Randadern blassbraun. Die Scheibenader entspringt in einiger Entfernung vor der rücklau- fenden Ader, unter der Wurzel der Zwischenader, aus der Mittel- ader, die Wurzel der Hinterader liegt unter dem Anfange des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 54.) Drei 9 aus hiesiger Gegend. Im Juni.
'Anmerk. An einem dieser Exemplare sind auch die Hinterschienen rothgelb, mit schwarzer WVurzel. und Spitze. Es scheint, dass die Zeichnung der Beine bei dieser Art sehr varıırt,
No. 55. Cer. spinipes. & 1’. Meigen.
Meigen, System. Beschr. I. 81, 33.
Kopf schwarzbraun, Fühler und Fühlerpinsel etwas.heller, die langen Endglieder mit weiss schimmernden Wirtelhaaren. Mittel- - leib glänzend schwarz. Schwinger weiss. Hinterleib braun, nach der Spitze zu allmählig schwarz werdend, die Zange sehr klein, mit spitzen Schaufeln. Beine rothgelb, die Kniee, an den hin- tersten auch das Spitzendrittel der Schenkel, die Spitzen aller Schienen und die der drei ersten Fussglieder schwarz, das vierte und fünfte Fussglied braun. Die vordern Schenkel haben bis zu sieben Dornen, wovon zwei nach Aussen stehende sehr klein sind, die miillern einen, und die hintern bis zu drei Dornen. Klauen klein und schwach. (Taf. I. Fig. 7a,b.) Flügel glashell, mit braunen Randadern. Die Scheibenader entspringt etwas vor der Mündung der rücklaufenden Ader, unter der Wurzel der Zwischenader, aus der Mittelader, die Wurzel der Hinterader liegt unter der Mitte des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 55.) .
Zwei @\ aus hiesiger Gegend.
** Fusssohle dornig. (Taf. I. Fig. 5a, 11, 12, 15, 16.) No. .56. Ger. elegans, 9.23% m.
Fühler abgebrochen. Untergesicht dunkelgrau, schwärzlich schillernd. Hinterkopf und Thorax licht schiefergrau, letzterer mit drei hellbraunen Siriemen, die mittelste bis zum Halskragen
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gehend, jedoch ist die braune Farbe an der vordern Hälfte er- loschen, und etwas ins Schwarze ziehend. Nach hinten ist diese Strieme gespalten und reicht bis zur Mitte des Rückens. Die Seitenstriemen, welche ebenfalls nur bis zur Mitte reichen, haben kaum mehr als ein Drittel der Länge der Mittelstrieme. Hinter- rücken schwarzgrau. Schwinger weiss, Spitze des Knopfes bräunlich. Erster und letzter Ring des Hinterleibes schwarz- braun, die übrigen Ringe gelblich-weiss, am Vorderrande mit doppelt ausgebuchteten schwarzbraunen Binden, welche wie grosse zusammenfliessende Punkte erscheinen. Hüften licht schie- fergrau. Beine schwarzbraun. Vorderschienen mit schmalem weis- sen Ringe vor der Spitze. Füsse weiss mit schwarzen Spitzen der Glieder. Die Vorderschenkel haben bis zu sieben Dornen, die Fusssohlen etwa vier Paar Dornen. Flügel milchweiss. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader, vor der rücklaufen- den Ader etwa unter der Wurzel der Zwischenader, und die Wurzel der Hinterader liegt etwas hinter der Mitte des vordern, verlängerten Theiles der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 56.) Herr Oberlehrer C. G. Lincke in Stettin theilte mir ein 2 als Cer. ornatus And. mit. Da aber Meigen diesen Namen schon einer andern Art gegeben, so konnte er nicht bleiben.
8. Beim 2 eine Klaue länger als die andere. Fuss- sohle haarig.
No. 57. Cer. variegatus. Jg 1', 21 bis 14. m.
C. Untergesicht, Rüssel und Taster bräunlich-gelb bis schwarzbraun, das zweite und vierte Glied der Taster (Taf. I. Fig. 24) verlängert. Die langen Fühler, so wie die dicken Füh- lerscheiben und der Fühlerpinsel schwarz. Scheitel und Rücken- schild glänzend schwarz. DBrustseiten schwarzbraun, und über den mittlern Hüften ein silberweiss schillernder, durch eine feine Naht in zwei Theile getheilter Fleck. Brust rothgelb oder schwarz- braun. Hüften roihgelb. Schwinger weiss. Hinterleib glänzend schwarzbraun. Der ganze Leib ist fast kahl, nur auf dem Rücken- schilde und dem hohen Rande des Schildchens stehen - einige wenige schwache schwarze Börsichen und eine weissgrau. schim- mernde Behaarung auf der Zange. Vorderbeine rothgelb; die Kniee, Schienenspitzen und die Spitzen der zwei ersten Fuss-
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glieder schwarz, das dritte und vierte Fussglied schwarzbraun, das Klauenglied schwarz. Das mittlere Drittel des letztern schnee- weiss. Hinterste Beine rothgelb; das letzte Drittel oder Viertel der Schenkel, die Kniee, Schienenspitzen, und die Spitzen der drei ersten Fussglieder schwarz, das vierte und fünfte Fussglied schwarzbraun.: An den Hinterbeinen ist auch das erste Drittel oder die erste Hälfte der Schienen schwarz, so dass auf der zweiten Hälfte oft nur ein breiter rothgelber Ring übrig bleibt. Das vierte Fussglied ist zweilappig, sehr haarig, und vor der Spitze jedes Lappens steht ein langer Dorn. Die gleich langen,, starken Klauen haben etwa zwei Drittel der Länge des sehr ver- längerien Klauengliedes. (Taf. I. Fig. 13a,b.) Bei gut erhalte- nen und vollkommenen Individuen haben die Vorder- und Mit- telschenkel unweit der Spitze eimen Dorn, die Hinterschenkel da- selbst aber zwei Dornen. Flügel glashell, etwas bräunlich, irisirend. Ein brauner Fleck liegt auf dem vordern Theil der hintern Randzelle und erstreckt sich nicht selten in die vordere Randzelle, in die Spitze der vordern und die Basis der hintern Cubitalzelle.. Die Adern sind derb und braun, die Randadern fast schwarzbraun.
9. Es kommt mit dem J° in Celorit und Zeichnung über- ein, jedoch sind alle Farben gewöhnlich dunkeler, und der silber- weisse Fleck in den Brusiseiten heller und grösser, auch hat dieser noch ein gleichfarbiges Fleckchen hinter den Vorderhüften vor sich. Die Legeröhre ist rein weiss. Die vordersten Schen- kel haben zwei, die Hinterschenkei drei Dornen, bei den meisten Exemplaren ist jedoch diese Zahl nicht vollständig. An den hin- tersten Füssen sind die Klauen von ungleicher Länge, die län- gere fast so lang wie das Klauenglied. (Taf. I. Fig. 13c.) An den bräunlichen Flügeln, welche sehr stark irisiren, ist der grösste Theil der hintern Achselzelle glasshell, und der am Vorderrande liegende Fleck dunkler und grösser als beim 9. Fühler schwarz mit schwarzen ‘WVirtelhaaren, sehr lang, fast 3 der Körperlänge. Die untern acht Glieder ceylindrisch, über der Mitte etwas einge- schnürt, das erste Glied doppelt so lang als das zweite, die End- glieder sehr verlängert, eylindrisch mit etwas verdickter Basis.
Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader in einiger Entfernung vor der rücklaufenden Ader; die Wurzel derselben und die Wurzel der Hinterader liegen in vertikaler Linie unmit-
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telbar vor der Wurzel der Zwischenader, beim A die Wurzel der Hinterader ein wenig mehr nach vorn gerückt. (Taf. VIL Fig. 57a, b.) |
Fünf A und zwölf 9. Im Mai und Juni nicht selten in sumpfigen Gebüschen. Vom Herrn Oberlehrer Zincke in Stet- tin erhielt ich diese Art unter dem Namen Cer. teres. _
2. Klauen (nur beim 2°) mit einem Zahne an der innern Seite.
Klauen von gleicher Länge. * Fusssohle haarig.
‚No. 58. Cer. ferrugineus. 9. 13’. Meigen.
Meigen. Syst. Beschr. VI. 265, 58. Staeger, Kr. Naturh, Tidskr. II. 1839.
598. 25. Zetterstedt, Dipt. Scand. 1X. 3664, 49.
Kopf, Taster (Taf. I. Fig. 24), Fühlerscheiben und Fühler rothgelb, die untersten acht Glieder der letztern etwas heller, mit brauner Spitze, länglich eiförmig, fast cylindrisch, in der Mitte etwas verengt, die Endglieder braun, sehr verlängert, cylindrisch mit verdickter Basis. Mittelleib rothgelb. Hinterrücken mit brau- nem Fleck, welcher durch eine zarte rothgelbe Längslinie in zwei gleiche Theile getheilt wird. Schwinger schneeweiss. Hin- terleib im Leben weiss mit gelblichem Anfluge, nach dem Tode mehr oder weniger bräunlich mit hellern Einschnitten, gewöhn- lich an den Seiten des vierten und fünften Ringes unter der Naht ein, brauner Fleck. Beine blass röthlich-gelb, an den vordern die Kniee und Schienenspitzen, an den hintersten auch das letzte Drittel der Schenkel, an allen Füssen die Spitzen der drei ersten Fussglieder so wie das vierte und fünfte Fussglied schwarz. Die vordern, kaum etwas verdickten Schenkel haben bis zu dreizehn, die mittlern und auch die hintern bis zu vier Dornen. Flügel glashell mit gelblichen Randadern. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader in einiger Entfernung vor der rücklaufenden Ader, die Wurzel derselben liegt unter der Wurzel der Zwi- schenader, die der Hinterader unter der rücklaufenden Ader. (Taf. VI. Fig. 58.)
‚Dreizehn Q aus hiesiger Gegend. Mai und Ta in sumpfi- sen Gebüschen.
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No. 59. Cer. serripes. 9 1%. Meigen. Meigen, Syst. Beschr. I. 82, 34. Yacs Glänzend schwarz. Taster (Taf. I. Fig. 24) und Fühler schwarzbraun. Die untern acht Fühlerglieder länglich eiförmig, das erste sehr verlängerte unter der Mitte, die folgenden über der Mitte eingeschnürt, die Endglieder lang, elliptisch. Beine schwarz, die Vorderschenkel, und an allen Füssen die beiden ersten Glieder rothgelb, die drei letzten schwarz. Zuweilen ha- ben die Vorderschenkel auf der obern Seite einen schwarzen Strich; sie sind kaum etwas verdickt, und haben bis zu vier Dornen. Die Mittelschenkel haben ebenfalls bis zu vier, und die Hinterschenkel bis zu drei Dornen. Schwinger schwarzbraun, der Stiel schmutzig weiss oder bräunlich-gelb. Flügel glashell, fast etwas bräunlich, irisirend, mit braunen Adern. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader kurz vor der rücklaufenden Ader, und die Wurzel der Hinterader liegt unter der vordern Hälfte des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VD. Fig. 59.) Ich besitze zwei Exemplare, welche im der Zeichnung ab- weichen: var. a. Vorderschenkel und die erste Hälfte der Mittelschenkel rothgelb, die vordersten Schienen bräunlich. var. b. Scheint nicht ausgefärbt zu sein. Die vordersten Beine sind blass rothgelb, jedoch die Schienen und die mittlern Schenkel mehr bräunlich, und die Hinterbeine pechfarbig. Fühlerscheiben gelb, Fühler blass gelblich-braun. Eilf Q aus hiesiger Gegend. Im Juni, in sumpfigen Ge- büschen. | ö
No. 60. Cer. rufipectus. 2 13’ Lincke in litt.
Taster (Taf. I. Fig. 24, das zweite Glied gross) bräunlich. Untergesicht, Stirn, Hinterkopf und Fühlerscheiben hell röthlich- gelb. Fühler schwarzbraun, die untere Hälfte des ersten schr verlängerten, unter der Mitte eingeschnürten, cylindrischen Glie- des röthlich-gelb; die folgenden sieben Glieder ebenfalls cylin- drisch und über der Mitte etwas verengt, die fünf Endglieder sehr lang, ceylindrisch mit verdickter Basis. Schultern, Brustsei- ten, Brust und Hüften röthlich-gelb. Vor der Flügelwurzel liegt ein grosser, runder, brauner Fleck, welcher als schmälere braune
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Strieme sich bis zwischen die vordersten Hüften erstreckt. Rük- ken, Schilchen und Hinterrücken glänzend schwarz. Schwinger weissgelb. Hinterleib schwarzbraun, am Hinterrande des ersten Ringes eine schmale gelbe Binde. Vorderbeine röthlich- gelb, Kniee und Schienenspitzen schwarzbraun ; Mittelbeine röthlich-gelb, die Spitze der Schenkel und Schienen (erstere sehr breit, letz- tere nur wenig) schwarzbraun; Hinterbeine: Schenkel röthlich- gelb), das Spitzenviertel schwarzbraun, Schienen braun, mit schwarzbrauner Wurzel und Spitze. An allen Füssen sind die zwei ersten Glieder röthlich-gelb, die drei letzten schwarz. Die ganze untere Seite der etwas verdickten Vorderschenkel ist be- ‚wehrt mit zwanzig starken Dornen, die Mittelschenkel sind unbe- ‘wehrt, und die nur wenig verdickten Hinterschenkel haben ei- nen Dorn nahe an der Spitze. Am Rande der Fusssohle stehen einige starke Borstenhaare. Taf. I. Fig. 19. Flügel bräunlich, irisirend, am Vorderrande dunkler und etwas ins Gelbliche zie- hend, mit braunen Adern. Die Scheibenader entspringt aus der Mittelader in einiger Entfernung vor der rücklaufenden Ader, die Wurzel derselben und die Wurzel der Hinterader liegen in fast vertikaler Linie unter der Wurzel der Zwischenader. (Taf. VI. Fig. 60.) |
Ein @ von Herrn Oberlehrer Lincke in Stettin unter obigem Namen.
No. 61. Cer. lineatus. JS 1'%,-9.12 bis 12%, Meigen.
Meigen, Syst. Beschr. I. 80, 30. Macquart, Hist. nat, I. 67, 16. Stae- ger, Kr. Naturh. Tidskr. II. 1839, 595, 17. Zetterstedt, Dipt. Scand. IX. 3655, 38.
g' und 9. Kopf grau. Taster (Taf. I. Fig. 24, das zweile Glied lang) dunkelbraun, die beiden ersten Glieder zuweilen gelblich. Beim 9 sind die Fühlerscheiben und die Fühler schwarz- braun, und der dünne Fühlerpinsel blass schwärzlich- braun mit gelblichem Schimmer, beim 2 die Fühlerscheiben gewöhnlich gelb, die Fühler an der Basis gelblich, nach der Spitze zu allmählig braun werdend. Die untern acht Fühlerglieder eiförmig, fast cy- lindrisch, das erste verlängerte unter der Mitte, die übrigen über der Mitte eingeschnürt, die fünf Endglieder schr lang, elliptisch. Mittelleib licht grau. Von der Mitte des Rückenschildes laufen zwei kaffeebraune Striemen bis zum Halskragen, welche gewöhn-
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lich nach vorn mehr oder weniger erloschen sind, so dass nur auf der Mitte zwei längliche braune Flecken liegen; nur selten sind diese Striemen vollständig ausgefärbt. An der Basis dieser Striemen liegt beiderseits vor der eingedrückten Stelle des Rük- kenschildes ein gleichfarbiger Fleck, welcher bisweilen als schmale blasse Strieme, die eingedrückte Stelle begrenzend, bis zum Schildchen fortsetzt. Vor diesen Seitenflecken, resp. Seitenstrie- men, liegt ein grosser brauner Punkt, und neben diesem Punkte, nach Aussen, jedoch nur bei vollkommen ausgefärbten Individuen, ein kleines gleichfarbiges Fleckchen. Brustseiten weissgrau schil- lernd. Das Schildchen zieht zuweilen mehr oder weniger ins Rothgelbe. Hinterrücken schwarzbraun. Schwinger roihgelb mit schwarzbraunem Knopfe. Hinterleib schwarzbraun mit weisslichen Einschnitten, und kurzem, dünnen, weisslichen. Flaume. Die Leibfarbe des J ist mehr braun als grau, die Zeichnung des Rückenschildes undeutlich, und die Einschnitte des Hinterleibes nicht weisslich. Flügel glashell, beim 2 das Randfeld etwas gelblich, mit blassbraunen Adern. Der vordere Theil der hintern Randzelle, besonders beim 2 sehr lang. Die Scheibenader ent- springt kurz vor der rücklaufenden Ader aus der Mittelader, und die Wurzel der Hinterader liegt beim Jg‘ unter dem vordern Drit- tel, beim 2 fast unter der Mitte des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VI. Fig. 61a, b.) Ich besitze von dieser Art zwei J' und 209, welche in der Zeichnung der Beine folgende Abweichungen zeigen: var. a. 4 9. "Beine röthlich-gelb, mit schwarzen Knieen und schwarzen Spitzen der Schienen, auch sind die Spitzen des ersien, zweiten, dritten und fünften Fussgliedes und das ganze vierte Fussglied schwarz. Vor der Spitze der Hin- : terschenkel, und unweit der Wurzel der Hinterschienen ein lasshregiren Ring. var. b. 39. Wie a, nur sind die Ringe auf den ae schwarzbraun. # var. c. 1 9. Ausser den Ringen auf den Hinterbeinen noch ein blassbrauner Ring vor der Spitze der Mittelschenkel. var. d. 1‘ und 22. Wie c, und auch auf den Mittelschienen unweit der Wurzel ein blassbrauner Ring. | var. e. 4 2. Das Spitzendrittel der hintern Schenkel, übe erste: Hälfte der Hinterschienen und deren Spitzen schwarzbraun,
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resp. Hinterschienen schwarzbraun mit breitem rothgelben Ringe auf der untern Hälfte. Schenkel und Schienen der vordersten Beine wie d. | vor. £ 49. Wie c, jedoch der Ring vor der Spitze der Mit- ‚ telschenkel und das erste an der Mittelschienen schwarz- braun. vr. g. 19. Wie f, nur die Hinterschienen ganz En braun. var. h. 1 9%. Wie g. Die Mittelschienen schwarzbraun mit | breitem rothgelben Ringe auf der untern Hälfte, und die
‚Vorderschienen mit braunem Ringe vor der Wurzel.
Alle diese Varietäten haben auf der Unterseite der Vorder- schenkel bis zu 17, auf den Mittelschenkeln bis zu 4, und auf ‚den Hinterschenkeln bis zu dreiDornen. Bei ganz unbeschädig- ten Individuen stehen an den Spitzen der Hinterfüsse an der Seite der Sohle einige starke Borstenhaare. (Taf. I. Fig. _.
Im Juni und Juli in sumpfigen Gebüsehen.
Von Herrn Oberlehrer Lincke in Stettin erhielt ich var. b un c unter dem Namen Cer, signifer.
*® Fusssohle dornig.
No. 62. Cer. tibialis. 2. 13, Megerle. Meigen, Syst. Beschr. I. 82, 36. Staeger, Kr. Naturh, Tidskr. IT, 1839. 597, 22. Zetterstedt Dipt. Scand. IX. 3662, 46. - — Fühlerscheiben rothbraun, Fühler schwarzbraun, die untern acht Glieder eiförmig, fast eylindrisch, über der Mitte etwas ein- geschnürt, die Endglieder sehr verlängert, elliptisch. Taster (Taf. I. Fig. 24) und Untergesicht schwarzbraun, Scheitel, Mittel- und Hinterleib glänzend schwarz, letzterer an der Basis ein we- nig. verengt. Schwinger schwarz, an einem meiner Exemplare ist der Stiel gelbweiss. Vorderste Beine rothgelb, Kniee und Schienenspitzen kaum etwas braun. An den Hinterbeinen sind die Schenkel rothgelb, das Spitzendrittel und die Schienen schwarz. Alle Füsse weissgelb, das vierte und fünfte Glied mit schwarzer Spitze, an den Hinterfüssen diese beiden Glieder ganz schwarz. Die Sohle des letzten Gliedes mit fünf Paar Dornen. Die etwas verdickten Vorderschenkel haben auf der Unterseite bis zu zehn, die Mittelschenkel zwei, und die ebenfalls etwas verdickten Hin- terschenkel bis zu vier Stacheln. Die Klauen sehr stark, deren v1. h)
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Länge fast 2 des Klauengliedes. Flügel etwas bräunlich, das Randfeld dunkler, irisirend, die Adern braun, die Randadern und die vordere Hälfte der Mittelader schwarzbraun. Die Scheiben- ader entspringt aus der Mittelader kurz vor der rücklaufenden Ader, und die Wurzel der Hinterader liegt unter dem vordern Drittel des vordern Theils der hintern Randzelle. (Taf. VM. Fig. 62.) | Zwei 2. Im Juli in sumpfigen Gebüschen.
No. 63. Cer. fasciatus. 2 23° Meigen. :
Meigen, Syst. Beschr. I. 79, 27. Macquart, Hist. nat. I. 61, 15. Stae= ger, Kr. Naturh. Tidskr. 11. 1839. 595, 16. Zetterstedt, Dipt. Scand. IX. 3654, 37.
Diese Art ist in Colorit und Zeichnung veränderlich. Ich besitze sieben Weibchen, welche sowohl im Farbenton als in der Zeichnung der Beine von einander verschieden sind, und eben so grosse Abweichungen darbieten als die beiden C. fasciatus und cingulatus Mgn., weshalb ich mit Andern die Ansicht theile, dass beide nur Varietäten einer und derselben Art sind. Ueber- dies besitze ich die Abbildungen beider Arten, von Meigen selbst gezeichnet und colorirt, und auch diese Abbildungen rechiferti- gen ganz jene Ansicht. | |
Untergesicht und Stirn grau, schwärzlich-grau oder braun. Taster (Taf. I. Fig. 24) röthlich-gelb bis schwarzbraun, zuwei- len einzelne Glieder derselben schwarzbraun, andere roihgelb. Fühlerscheiben rothgelb bis schwarzbraun, Fühler schwarzbraun, die untersten fünf bis sechs Glieder meistens an der Basis roth- gelb. Das erste Glied gross, cylindrisch, fast eiförmig, unter der Mitte eingeschnürt, die folgenden sieben länglich eiförmig, über der Mitte etwas verengt, die Endglieder verlängert, elliptisch. Rückenschild bläulich-aschgrau, mäusegrau oder weisslich- grau mit drei kaffeebraunen Striemen, die mittlere hinten gespalten. Diese geht von der Mitte bis zum Halskragen, die Seitenstriemen von der Mitte der Mittelstrieme bis zum grauen oder auch mehr oder weniger rothgelben Schildchen, die vor diesem liegende eingedrückte Stelle begränzend. Brust und Brustseiten grau bis schwarzgrau, weissgrau schillernd. Hinterrücken schwarzbraun. Schwinger weiss. Hinterleib: erster Ring schwarzbraun, zweiter bis siebenter Ring weissgrau oder gelblich-weiss, am Vorder-
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rande mit schwarzbrauner, doppelt ausgebuchteter Binde, welche
auf den letzten Ringen gewöhnlich nur als drei kaum zusammen-
hängende Flecken oder Punkte erscheinen; der achte Ring ist
schwarzbraun mit weissem Hinterrande. Flügel glashell, in ge-
wisser Richtung eiwas weisslich, irisirend, die Adern blass, nur
die Randadern braun. Der vordere Theil der hintern Randzelle
sehr lang, die Wurzel der Hinterader unter dem Anfange des
zweiten Drittels desselben liegend. Die Scheibenader entspringt
unter der Wurzel der Zwischenader in einiger Entfernung vor
der rücklaufenden Ader aus der Mittelader. (Taf. VII. Fig. 63.)
Beine:
var. a. 12. Die Vorderhüften und das zweite Glied der hin-
tersten Hüften rothgelb, das erste Glied der letztern grau
mit rothgelbem Schimmer. Vorderste Beine und eines der
Hinterbeine rothgelb mit schwarzbraunen Knieen und Schie-
nenspitzen, an dem andern Hinterbeine Schenkel und Schie-
nen kastanienbraun, ersterer mit rothgelber Spitze. Füsse
blass rothgelb, die vier ersten Glieder mit schwarzer Spitze,
. das fünfte ganz schwarz. Alle Fusssohlen mit fünf bis
sechs Paar Dornen. (Taf. I. Fig. 16a,b.) — An den Hin-
terfüssen schillert die Sohle des zweiten, dritten und vier-
ten Gliedes fast silberweiss. Die Vorderschenkel haben 28,
‚ die Mittelschenkel 12, und die Hinterschenkel 16 Stacheln.
var. b. 229. Wie a. Das erste Hüftglied, auch das der Vor-
| derhüften, grau, jedoch nur das vordere rothgelb schim-
mernd. Hintere Schenkel und Schienen schwarzbraun, beide
an der Wurzel und Spitze rothgelb. Die Vorderschenkel
haben 29, die Mittelschenkel 8 und die Hinterschenkel 40
Siacheln. |
var. c. 1 2. Wie b. Die hintern Schenkel und Schienen
schwarzbraun, erstere an der Wurzel, letztere vor der
Spitze rothgelb. Mittelschienen mit braunem Ringe auf der-
ersten Hälfte. Die Vorderschenkel haben 28, die Mittel- schenkel 10 und die Hinterschenkel 12 Stacheln.
var. d. 22. Wie b. Die Hinterschienen ganz, und die erste
Hälfte der Mittelschienen schwarzbraun. Die Vorderschen-
kel haben 30, die Mittelschenkel 7 resp. 12, und die Hin-
terschenkel 10 resp. 17 Stacheln.
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var. e. 19. Wie a. Die hintern Schenkel und Schienen und die Mittelschienen schwarzbraun, die Hinterschenkel an der Wurzel rothgelb. Die Vorderschenkel mit 21, die Mittel- schenkel mit 7, und die Hinterschenkel mit 8 Stacheln. Bei allen diesen Varietäten sind die Vorderschenkel und die Hinterschenkel etwas verdickt. Var. b und d wurden mir von Herrn Oberlehrer Lincke in Stettin unter dem Namen Üer. decoratus mitgetheilt. Aus hiesiger Gegend 4 9, die ich im Juni und Juli im Walde fing. re
c. Hinterschenkel verdickt, unten stachelig. Klauen ungezähnt.
Beim @ eine Klaue länger als die andere.
No. 64. Cer. femoratus. und Q 1 bis 14. Fabr.
Fabrieius, Syst. Antl. 45, 35. (Chir. femoratus). Meigen, Syst. Beschr. I. 83, 37. Staeger, Kr. Naturh. Tidskr. 11. 1839. 598, 27. Macquart, Hist. nat- I. 67, 17. Zetterstedt, Dipt. Scand. 1X, 3665, 5l.
Von dieser hier nicht seltenen Art besitze ich 13 A und 189, welche im Habitus, in der Leibfarbe und Gestalt der Taster und Fühler ganz übereinstimmend sind, aber in der Grösse, der Farbe des hintern Theiles der Randadern, und in der Zeichnung der Vorder- und Mittelbeine sehr varüren.
g. Fühler, Fühlerpinsel, Taster (Taf. I. Fig. 24) und Kopf schwarz, die Behaarung der fünf letzten Fühlerglieder - weiss schimmernd. Mittel- und Hinterleib, die Hinterbeine und alle Hüften glänzend schwarz. Schwinger weiss. Die hintern Schen- kel und Schienen verlängert, die erstern stark verdickt und auf der Unterseite stachelig, auf der obern Seite weichstachelig; die vordersten Schenkel auf beiden Seiten, und alle Schienen an der Aussenseite weichstachelig, letztere auf der innern Seite zart ge- wimpert. Alle Füsse sind weisslich oder rothgelb, mit mehr oder weniger schwarzen Spitzen der Glieder, an den hintern die Ferse dunkel rothgelb bis schwarzbraun, und das letzte Glied schwarz. Die schwachen Klauen an allen Füssen gleich lang (Taf. 1. Fig. 199. Flügel glashell, irisirend, gegen eine dunkele Stelle gesehen weisslich, die Adern bald blass, bald bräunlich, bald schwarz- braun. Die Wurzel der Scheibenader liegt etwas hinter der rück-
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laufenden Ader unter dem Anfange, oder auch wohl unter dem ersten Drittel des vordern Theils der hintern Randzelle, die Wurzel der Hinterader unter der Mitte desselben. (Taf. VII. Fig. 64a.) Q. Im Colorit stimmt dasselbe mit dem FE ganz überein. Das ersie Fühlerglied ist eiförmig, fast kugelig, die folgenden sieben Glieder nach und nach sich etwas verlängernd, zuletzt fast ceylindrisch werdend, die fünf Endglieder verlängert, ellip- tisch, mit weiss schimmernder Behaarung. Die Farbe der Fühler wechselt zwischen hellbraun und schwarz. Beine wie beim d), allein die Oberseite der hintern und die Unterseite der vorder- sten Schenkel nicht weichstachelig. Die Füsse haben durchge- hends dunkelere Gliederspitzen als beim &, nicht selten das vierte und fünfte Glied ganz schwarz. Die Klauen der vorder- sten Füsse von gleicher Länge, schwach, an den Hinterfüssen ist eine Klaue sehr klein, die andere sehr lang, etwa viermal so lang als die kleinere (Taf. I. Fig. 18.) Die Flügel sind zuwei- len bräunlich, stärker irisirend als beim 5, und meistens die Adern dunkler. Die Wurzel der Scheibenader liegt etwas hin- ter der rücklaufenden Ader, etwa unter dem vordern Drittel oder unter der Mitte des vordern Theiles der hintern Randzelle, und ‚die der Hinterader mehr nach der Flügelwurzel, bald unter der rücklaufenden Ader, bald unter der Wurzel der Zwischenader, bald vor derselben. (Taf. VII. Fig. 64b.) Die vordersten Beine und die Flügel variren in der Farbe und Zeichnung wie folgt: | var. a. 2 2. Beine rothgelb, die Kniee schwarz. Flügel weiss- lich, die Adern blass. | var. b» 2 9. Beine wie a, und die Spitze der Vorderschienen schwarz. An einem Exemplare die Flügel weisslich und alle Adern blass, am andern bräunlich, die Adern von der Wurzel bis zur Mitte blass, und von da an bis zum Rande dunkelbraun. var... 1. u. 4.9. Beine wie a, Aa die Spitze der Schen- PR kel und Schienen schwarz. Flügel weisslich, beim g° und einem © die Adern von der Mitte des Flügels bis zum Rande braun, bei den andern drei Q ganz blass. var. d. 1 A u.1 09. Beine wie c, und die Wurzel der Mit- telschienen schwarzbraun. Flügel beim g‘ weisslich, mit
- Var.
var.
var.
var.
var.
war.
70
has kaum etwas bräunlichen Adern, ‚beim E Bräinkeh. mit schwarzbaunen Randadern.
e. 1.9. Beine wie a. Spitze der Schenkel und Vorder-
schienen, und die Wurzel der Schienen schwarz. Flügel etwas bräunlich, die Randadern, besonders von der Zwi- schenader an, braun, die übrigen Adern blasser.
fe 2 Ju. 49. Beine wie e, und die Spitze der Mit- telschienen schwarz. Flügel weisslich, mit blassen Adern, die Randadern von der Zwischenader an bis zur Mündung bei beiden 9° und bei drei 9 schwarzbraun.
g. 129. Wie e, und die Mittelschienen schwarzbraun. Flügel bräunlich, alle Adern an der Wurzel blass, übrigens, besonders die Randadern von der Wurzel der Zwischen- ader an dunkelbraun.
h. 2 8. Beine wie e, und die Mittelschenkel schwarz. Die Schienen an der Wurzel nicht schwarz, sondern braun. Flügel weisslich, bei einem Exemplare mit blassen, beim andern mit blass bräunlichen Adern.
. 2 d. Beine wie h. Wurzel und Spitze der Schienen schwarz. Flügel weisslich, mit blassbräunlichen Adern.
k. 3 9. Vorderste Schenkel rothgelb, das Spitzendrittel, die Schienen und die zwei letzten Fussglieder schwarz.
' Flügel etwas bräunlich, mit braunen Adern, die Randadern
var.
var.
von der Wurzel der Zwischenader an dunkelbraun.
. 3 &. Die ersten zwei Drittel der Vorderschenkel und die Wurzel der Mittelschenkel rothgelb, das Uebrige der Schenkel, die Schienen und die zwei letzten Fussglieder schwarz. Flügel wie k.
m. 2 &. Wie l, die Mittelschenkel ganz schwarz.
Flugzeit: Mai bis September. | Alle vorstehend aufgeführten, in Farbe und Zeichnung der
Beine und Flügel so sehr variirenden Individuen zeigen in der Gestalt und relativen Grösse der Fühler- und Fussglieder, so wie in der relativen Entfernung der Mündungen der Unterrandader und Zwischenader von einander und von der Wurzel und Spitze der Flügel keine Abweichungen, und ich glaube daher, sie alle, ungeachtet der angegebenen Verschiedenheiten und ungeachtet der Verschiedenheit einzelner in der Grösse, nur für Varietäten von C. femoratus Fabr. halten zu müssen. Beruht aber diese
eb.
Ansicht nicht auf einem Irrthume, so dürften die Meigenschen Arten dieser Abtheilung, als C. armatus und rufitarsis, so wie C. morio Fabr. und C. ater Meg. auch nicht haltbar sein, da sie fast lediglich auf die Zeichnung der Beine und auf die Ver- schiedenheit in der Grösse gegründet sind, was nicht allein die Meigenschen Beschreibungen, snndern auch die von ihm selbst entworfenen und colorirten Abbildungen, die ich besitze, zur Ge- nüge bekunden.
Zweite Rotte.
Die hintere Randszelle ungetheilt. (Pac: F53)
Flügel nackt.
Die Unterrandader vereinigt sich mit der Randader zwischen der Mitte des Vorderrandes und der Flügelspitze, Taster wie Taf. I. Fig. 24. |
A. Alle Schenkel unbewehrt.
1. Klauen ungezähnt. - No. 65. Cer. inflatus. 9 2”. m.
- Fühler und Fühlerpinsel schwarzbraun, letzterer an der Spitze weiss schimmernd. Untergesicht und Taster ebenfalls schwarz- braun, die Stirn matt schwarz. Mittelleib glänzend tief schwarz. Schwinger und die drei ersten Ringe des Hinterleibes weiss, die folgenden schwarz, etwas glänzend, die. Zange weiss. Beine weiss, Spitzen der Schenkel und Schienen und das letzte Fuss- glied schwarz. An den hintersten Schenkeln nimmt das Schwarze ‚etwa das letzte Drittel ein; auf den Hinterschienen liegt vor der ‚Mitte ein schwarzer Ring. Die Flügel sind etwas weisslich, die Adern blass, nur der hintere Theil der Unterrandader und die Zwischenader etwas bräunlich. Die Wurzel der Scheibenader liegt vor der Mündung der rücklaufenden Ader, etwa unter der Wurzel der Zwischenader, die der Hinterader etwas. hinter der ‚rücklaufenden Ader. (Taf. VII. Fig. 65.) e Nur ein g' aus hiesiger Gegend. Im Juni.
72
No. 66. Cer. valvatus. 2 la “
Durchaus glänzend tief schwarz, nur die drei ersten Fuss- glieder weiss mit schwarzer Spitze. Der Kopf ist weniger zu- sammen gedrückt als bei allen andern mir bekannten Arten, und hat fast ganz die Gestalt einer Halbkugel. Die Zange ist dick, die Schaufeln haben eine breite Basis und laufen spitz zu. Flü- gel glashell mit braunen Adern, die Randadern derb. Die Wur- zel der Scheibenader liegt ziemlich weit vor der rücklaufenden Ader unter der Wurzel der Zwischenader, die der Hinterader mehr nach der Spitze gerückt, jedoch nicht bis unter die rück- laufende Ader. (Taf. VIN. Fig. 66.)
Zwei g' aus hiesiger Gegend. Im Juni.
No. 67. Cer. gracilipes. JS 12. m.
Fühler und Fühlerpinsel schwarzbraun, letzterer an der Spitze weiss schimmernd. Kopf, Mittel- und Hinterleih schwarz. Rük- kenschild glänzend, mit ganz kurzem gelblichen Flaume. so spar- sam besetzt, dass dadurch der Glanz nicht vermindert wird. Schwinger schwarz. An den vordersten Beinen sind die Schen- kel kastanienbraun, an der Spitze mit schmalem gelben Ringe, die Schienen schwarzbraun, an den Hinterbeinen die Schenkel und Schienen schwarz. Alle Füsse weiss mit schwarzen Glie- derspitzen. Flügel weisslich mit weisslichen Adern. Die Wur- zel der Scheibenader liegt unmittelbar hinter, fast unter der Mün- dung der rücklaufenden Ader, die der Hinterader nicht "ganz unter der Mitte der Zwischenader. (Taf. VII. Fig. 67.)
Nur 1 JS aus hiesiger Gegend. Im Mai.
No. 68. Cer. rubiginosus. 2 um, m.
Fühlerscheiben gelblich-braun. Fühler dunkelbraun, das erste Glied etwas über 11mal so lang als das zweite, fast cylindrisch, die folgenden sieben Glieder eiförmig, die fünf Endglieder lang, elliptisch. Untergesicht, Brust und Hüften schwärzlich, Rüssel, Taster und Mittelleib kastanienbraun, Rückenschild mit fast röth- lichem Schimmer. Schwinger weiss, mit ‚schwarzer Spitze des Knopfes. Hinterleib glänzend, dunkel schwarzbraun, Bauch gelh, nur die beiden letzten Ringe schwarzbraun. Beine bräunlich, gelb, Spitze der Schenkel und Schienen punktförmig schwarz.
73
Die Hinterschienen von der Wurzel bis zur Spitze allmählig in schwarzbraun übergehend. Flügel etwas bräunlich mit dunke- lern Adern, die Randadern am dunkelsten. Die Wurzel der Scheibenader liegt etwas vor, die der Hinterader unter der rück- laufenden Ader. (Taf. VII. Fig. 68.)
Nur ein 9 aus hiesiger Gegend. Im Juni.
2. Klauen mit einem Zahne an der innern Seite.
No. 69. Cer. bicolor. 9 1. Meigen. Dleigen, Syst. Beschr. I. 77, 22, Zetterstedt, Dipt. Scand. IX. 3634, 3,
Meigen beschreibt diese Art wie folgt:
2. Fühler weiss mit schwarzer Wurzel. Rückenschild grau- weiss, mit kaffeebraunen Striemen, welche die nämliche Lage ha- ‚ben wie bei Chironomus: die mittelste hinten gespalten; die zur Seite haben noch einen braunen Punkt vor sich. Schildchen braun. Hinterleih weiss. Vorderbeine weiss, Schenkel mit drei schwarzen Ringen, einer an der Wurzel, einer auf der Mitte, und der dritte an der Spitze; Schienen mit schwarzer Spitze und gleichfarbigem Ringe auf der Mitte. Mittelbeine weiss. Schen- kel an der Wurzel und an der Spitze, Schienen nur an der Spitze schwarz. Hinterbeine: Schenkel auf der ersten Hälfte schwarz, auf der hintern weiss mit schwarzer Spitze, Schienen ebenfalls weiss mit schwarzer Spitze. Alle Fussglieder sind weiss mit schwarzer Spitze. Schwinger und Flügel weiss.
An Gestaden im Mai, selten. 13% —
Diese Beschreibung ist zwar genau, allein ich habe noch Folgendes hinzuzufügen:
Die Fühlerscheiben sind braun, die untern acht Fühlerglie- der weiss, eiförmig, die fünf Eidetieder elliptisch, schwärzlich. Taster weiss. Dass der Hinterleib beim lebenden Thiere, oder an frischen Exemplaren fleischroth ist, wie Meigen im sechsten Bande S. 261 seiner syst. Beschr. angiebt, kann ich nach mei- ‚nen Erfahrungen nicht bestätigen. Die weisslichen Flügel haben ‚weisse Adern. Die Wurzel der Scheibenader liegt etwas hinter der rücklaufenden Ader, und die der Hinterader unter der Mitte der Zwischenader. (Taf. VII. Fig. 69.)
Hier sehr selten. Im Mai.
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3. Klauen mit einer nach Aussen stehenden Nebenklaue. (Taf. I. Fie. 5a,b.)
Fusssohle dornig.
No. 70. Cer. venustus. @ 11’ Meigen.
Meigen, Syst. Beschr. I. 78, 24. - Macquart, Hist. nat, I. 65, 6. Stae- ger, Kr. Tidsskrift II. 1839. 592, 4. Zetterstedt, Dipt. Scand. IX. 3632, 1. Die Meigensche Beschreibung ist durchaus genau, und lau- tet. wörtlich: | 2. Kopf und Mittelleib glänzend schwarz. Taster gelb- weiss. Fühler: acht unterste Glieder gelbweiss, die fünf äussern braun. Hinterleib gelblich-weiss. Beine hellgelb; Spitze der- Schenkel, der Schienen und das letzte Fussglied schwarz. Die Hinterschienen haben noch ein breites schwarzes Band, das aber nicht auf der Mitte (wie bei C. concinnus), sondern gleich hin- ter der Wurzel liegt, und bis zur Mitte reicht. Schwinger sehr weiss. Flügel schmal, glasartig, mit braunen Randnerven. Das letzie Fussglied ist etwas verlängert, mit borstiger Sohle. 13. Die Flügel erscheinen gegen eine dunkele Stelle gesehen weisslich. Die Wurzel der Scheibenader liegt etwas entfernt vor, und die der Hinterader unter der rücklaufenden Ader. (Taf. VII. Fig. 70.) Die Hinterschienen meiner sämmtlichen Exemplare sind auf der ersten Hälfte schwarz mit breitem gel- ben oder weissgelben Ringe an der Wurzel, auf der zweiten gelb oder weissgelb mit breitem schwarzen Ringe an der Spitze, und „an allen Füssen nur das fünfte Glied schwarz. Die ungezähnten -Fussklauen wie Taf. I. Fig. 5a, b. 5 | Neun 2, wovon fünf aus hiesiger Gegend. Im Juni. Anmerk. Herr Oberlehrer Lincke in Stettin hatte die Güte, mir ein Exemplar als C. concinnus mitzutheilen, an welchem der diitte, vierte und fünfte Hinterleibsring zwar schwarz sind, welches aber im Uebrigen mit mei- nen C. venustus vollkommen übereinstimmt, In meiner Sammlung befindet sich ein diesem völlig gleiches Exemplar, dessen Hinterleib in der Mitte (durch Eier?) etwas aufgetrieben ist, und wodurch an den drei schwarzen Ringen sich noch weisse Einschnitte befinden. Ein anderes Exemplar zeich- net sich dadurch aus, dass der ganze Hinterleib ebenfalls nicht ganz weiss ist, sondern jene Ringe blass gelbbraun sind, und an einem dritten sind sie noch blasser braun mit weissen Einschnitten, an allen aber reicht der breite
schwarze Ring auf der ersten Hälfte der Hinterschienen nicht über die Mitte hinaus, und an keinem ist auch das vorletzte Fussglied schwarz.
76)
Der einzige Unterschied zwischen C. concinnus und C. venustus, den Meigen ausser der Zeichnung des Hinterleibes angiebt, besteht darin, dass bei ersterer Art die beiden letzten Fussglieder schwarz und etwas verdickt sind, und der Ring auf den Hinterschienen auf der Mitte liegt, dass aber bei der andern Art nur das letzte Fussglied schwarz ist, und der Ring auf den Hinterschienen sich gleich hinter der WVurzel befindet, und bis zur Mitte reicht, Jas letzte Fussglied verlängert, und die Sohle borstig ist- Auch von diesen beiden Arten besitze ich Abbildungen, von Meigen selbst gezeichnet und culorirt, welche von seiner Beschreibung jedoch darin abweichen, dass bei C. venustus sich kein Ring auf der ersten Hälfte der Hinterschienen be- findet, sondern die ganze Hälfte schwarz ist, und dass dieser Ring bei C, concinnus nicht auf der Mitte, sondern wie bei allen meinen Exemplaren von C. venustus auf der ersten Hälfte liegt, und nur bis zur Mitte reicht. Die beiden letzten Fussglieder sind bei CE. concinnus etwas kürzer und dicker dargestellt, allein die Fusssohle beider Arten gleich borstig, die Klauen gleich lang, und der Adernverlauf der Flügel völlig übereinstimmend.
Sollte aus dem Allen nicht gefolgert werden müssen, dass Cer. venustus in der Zeichnung des Hinterleibes und der Beine abändert? Und ist es nicht wahrscheinlich, dass C, concinnus nur eine Varietät von C. venustus ist?
B. Einzelne oder alle Schenkel auf der untern Seite stachelig.
1. Klauen ungezähnt.
No. 71. Cer. signatus. SA und Q 3. Meigen.
Meigen, Syst. Beschr. I. 74, 16. Staeger, Nat. Tidsskr. II. 1839. 592, 6. Zetterstedt, Dipt. Scand, IX. 3638, 8.
d&. Fühler schwarz, Fühlerpinsel braun, licht goldgelb schimmernd. Taster weisslich. Mittelleib tief schwarz, ohne Glanz, Rückenschild mit zwei silberweissen Längsstriemen. Vor den ‚Schultern Jiegt die Spur einer silberweiss schillernden Querlinie, und in den Brustseiten über den Vorderhüften zwei ebenfalls sil- berweiss schillernde Flecken. Schwinger schwarzbraun, Basis des Stieles weisslich. Hinterleib schwarzbraun mit ganz kurzem 'weisslichen Flaume. Schenkel schwarzbraun, die vier vordersten mit gelbweissem Ringe vor der Spitze, welcher an den hinteren nur -undeutlich vorhanden ist. Schienen schwarzbraun, mit gelb- 'weissem Ringe an der Wurzel und an der Spitze; an den hin- ‚tern sind diese Ringe ganz schmal. Füsse weiss mit schwarzen ‘Spitzen der Glieder. Flügel weisslich mit blassen Adern, nur ‚die Randadern etwas bräunlich. Die Wurzel der Scheibenader
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liegt unter der Mündung der rücklaufenden Ader, die der Hin- terader unter der Mitte der Zwischenader. (Taf. VII. Fig. 71a.)
9. Es gleicht ganz dem d‘, nur tritt die silberweiss schil- lernde Zeichnung deutlicher hervor. Die untern acht Fühlerglie- der sind weiss geringelt, eiförmig, die Endglieder braun, ellip- tisch. Die Wurzel der Hinterader liegt nicht unter der Mitte der Zwischenader, sondern etwas vor derselben. «Taf. VIH. Fig. 71b.)
Beide Geschlechter haben auf dem letzten Drittel der Vor- derschenkel einen Dorn.
4 S und 1 2. Im Mai und Juni an Gestaden, selten.
No. 72. Cer. gracilis JS und Q 1 bis 14, m.
Die Farbe des ganzen Leibes ist bei beiden Geschlechtern glänzend schwarz, die silberweiss schillernde Zeichnung wie bei C. signatus, jedoch fehlt dieselbe an zweien meiner Exemplare ganz. Die Fühler, Taster und Schwinger wie bei C. signatus, jedoch sind die ont Endglieder weit länger. Die vordersten Beine weiss, ein Ring vor der Spitze der Schenkel, die Kniee, ein Ring auf der Mitte der Schienen, die Spitze ne. so wie die Spitzen der Fussglieder schwarzbraun. An den Hinter- beinen sind die Schenkel und Schienen glänzend schwarzbraun, mit kaum etwas gelblicher Wurzel, die Füsse weiss mit schwar- zen Gliederspitzen. Flügel wie bei C. signatus, jedoch die Wur- zel der Hinterader etwas weniger nach der Spitze gerückt.
Beide Geschlechter haben auf dem letzten Drittel der ‚Vorz derschenkel einen Dorn.
Zwei d\ und dreiQ. Im Mai und Juni an Gestaden, selten.
No. 73. Cer. ornatus. JS und Q 1’ Meigen. Meigen, Syst. Beschr. VI. 262, 47.
d. Fühler und Fühlerpinsel braun, letzterer goldgelb schimmernd. Taster bräunlich-gelb. Kopf schwarz, Hinterkopf weisslich schimmernd; hinter dem Scheitel zeigen sich: undeut= lich zwei schwarze Flecken. Mittelleib tief schwarz, etwas glän- zend, dunkelgrau schillernd; Rückenschild wie bei G. signatus Brei. Schwingerstiel weiss, Knopf schwarz, zuweilen sind die Schwinger ganz weiss mit schwarzer Spitze des Knopfes.
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Hinterleib schwarzbraun oder schwarz mit wenig Glanz, die schwarze Zange stets glänzend.
9. Die untern acht Fühlerglieder eiförmig, an der untern
Hälfte gelb, an der obern braun, die Endglieder elliptisch, braun, verhältnissmässig etwas kürzer als bei der vorigen Art. Taster bräunlich-gelb. Kopf schwarz, Hinterkopf weiss schimmernd, hinter dem Scheitel zwei deutliche schwarze Flecken. Scheitel und ein erhabener Punkt auf der Stirne im obern Augenwinkel silberweiss schimmernd. Mittelleib wie beim 5, jedoch dehnen sich die weissen Längslinien bis zu den Schultern aus, und in dieser seitlichen Fortsetzung liegt beiderseits ein schWärabr Punkt. Schwinger und Hinterleib wie beim J'. Bei beiden Geschlechtern sind die vordersten Beine gelb, an den Gelenken schwarzbraun geringelt, die Schenkel vor der Spitze mit schmalem, und die Schienen auf der Mitte mit brei- tem schwarzbraunen Ringe, an den Hinterbeinen sind die Schen- kel von der Wurzel bis über die Mitte gelb, von da an bis zur Spitze schwarzbraun, die Schienen entweder ganz schwarzbraun, oder auch an der Wurzel und Spitze mit schmalem gelben Ringe. Alle Füsse weiss mit schwarzbraunen Gliederspitzen. Flügel wie ‚bei C. signatus.
Beide Geschlechter haben auf dem letzten Drittel der Vor- derschenkel einen Dorn.
Acht d‘ und achtzehn 2. An Gestaden, Mai und Juni, und September und October.
Die letzten drei Arten haben eine so grosse Achnlichkeit mit einander, dass man fast nicht umhin kann, sie für Varietäten einer Art zu halten. Ich habe indessen weder in der Zeichnung noch in den relativen Grössen der Fühler, Fussglieder Us SW, Uebergänge wahrgenommen, und werden weile Beobachtungen darthun, ob sie zu einer Art vereinigt werden müssen oder nicht.
No.-74,...Cer. albipesa 24. m.
- Fühler und Fühlerpinsel schwarz, letzterer an der Spitze weiss schimmernd. Mittel- und Hinterleib und Beine glänzend tief schwarz. Die drei ersten Fussglieder weiss mit schwarzen Spitzen. Schwinger schwarz. Flügel weiss mit blassen Adern, nur die Randadern blass bräunlich. Von allen mir bekannten Ar- ten der zweiten Rotie liegen bei dieser und bei C. gracilipes
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die Mündungen der Zwischen- und Unterrandader am nächsten beisammen. Die Wurzel der Scheibenader liegt unmittelbar hin- ter der Mündung der rücklaufenden Ader und die der Hinterader unter der Mündung der Zwischenader. (Taf. VII. Fig. 72.) Die Vorderschenkel haben auf dem letzten Drittel drei Dornen. Ein d\. An Gestaden, sehr selten. Juni.
2. Klauen des Q mit einem Zahne an der innern Seite.
No. 75. Cer. solstitialis. 9 3 Q 12%. m.
d. Fühler braun, Fühlerpinsel sehr dünnhaarig, braun mit gelblichem Schimmer. Kopf schwarz, Scheitel mit weiss schim- merndem Punkte. Taster braun. Mittelleib grau, Rückenschild mit vier braunen Striemen; die mittlern, nur durch eine zarte Linie getrennt, gehen vom Halskragen bis zur Mitte, die seiten- ständigen sind breit und vorn verkürzt. Schwinger schmutzig weiss mit braunem Knopfe. Hinterleib braun. Von hinten ge- “sehen sind Hinter- und Mittelleib einfarbig pechbraun. Beine gelblich mit braunen Gelenken, vor der Spitze der Schenkel, und vor der Mitte der Schienen ein brauner Ring, an den Hinterbei- nen ist bei einem meiner Exemplare das letzte Drittel der Schen- kel und die Schienen ganz braun. Füsse weiss mit dunkelbrau- nen Spitzen der Glieder, das letzte Fussglied oder auch die bei- den letzten schwarzbraun. Klauen ohne Zahn. (Taf.1. Fig. Tab.) Die Zeichnung des Rückenschildes und auch die der Beine ist mehr oder weniger undeutlich. Flügel wasserhell, etwas bräun- lich, irisirend, die Adern blass bräunlich, die Randadern dunkler. Die Wurzel der Scheibenader liegt vor der rücklaufenden Ader, unter oder etwas vor der Wurzel der Zwischenader, die der Hinterader vor der Mitte der Zwischenader. (Taf. VII. Fig. 73a.)
©. Fühler braun, die untern acht eiförmigen Glieder sammt. den Fühlerscheiben nicht selten gelblich, die Endglieder braun, verlängert, elliplisch. Das erste Fühlerglied nicht ganz doppelt so lang als das zweite, unter der Mitte eingeschnürt. Kopf braun, Scheitel und die Stirn im obern Augenwinkel weisshaa- rig. Taster bräunlich. Mittelleib grau, weissgrau schillernd, mit vier kaffeebraunen Striemen, die mittleren gehen vom Halskragen
79 bis zur Mitte, und sind durch eine weissliche Linie getrennt, hinten divergirend, die breitern seitenständigen, vorn verkürzt, gehen bis zum braunen oder gelbbraunen Schildchen, und vor denselben, zwischen den Schultern und den Mittelstriemen, liegt ein braun schillernder Fleck. Schwinger schmutzig weiss mit braunem Knopfe. Hinterleib schwarzbraun mit weisslichen Ein- schnitten, an der Wurzel und Spitze etwas verengt. Von hin- ten gesehen erscheint der ganze Leib pechbraun. Beine weiss- gelb mit schwarzen Gelenken; an den vordersten haben die Schenkel vor der Spitze, und die Schienen gleich hinter der Wurzel einen schmalen braunen Ring, gleiche Zeichnung haben gewöhnlich die Hinterbeine, jedoch ist an denselben bei vollkom- men ausgefärbten Exemplaren die Spitze der Schenkel breit sehwarzbraun, und der schwarzbraune Ring hinter der Wurzel der Schienen fast bis zur Mitte gehend. Füsse wie beim d\, je- doch die Klauen länger und mit einem kleinen Zahne. (Taf. 1. Fig. 7a,c.) Flügel ebenfalls wie beim 9, die Farbe derselben dunkler und die Wurzel der Hinterader mehr nach der Basis ‚gerückt. (Taf. VII. Fig. 735.) |
Auf der zweiten Hälfte der Vorderschenkel haben Z und 2 bis zu vier Stacheln. | Vier d‘ und funfzehn 2. An Gestaden. Juni und Juli.
Anmerk. Diese Art scheint C, circumdatus Staeg., oder doch nahe damit verwandt zu sein. In der Staegerschen Beschreibung wird von der Anwesenheit oder dem Fehlen der Randfeldquerader cben so wenig als von der Lage des Flügelgeäders Erwähnung gethan, und kann ich daher über die Identität dieser beiden Species nicht urtheilen.
No. 76. Cer. nobilis. Q 13. m.
Fühlerscheiben braungelb, die untern acht Glieder der Fühler ‚eiförmig, rothgelb, die Endglieder lang, elliptisch, braun. Das erste Fühlerglied etwa 14 mal so lang als das zweite, unter der Mitte 'eingeschnürt. Taster gelb. Rückenschild grau auf röthlich-gel- bem Grunde, silberweiss schillernd, mit zwei kaffeebraunen ‚Längslinien, welche vom Halskragen bis zur Mitte gehen, und hinten, wie bei der vorigen Art, etwas divergiren. Zwischen diesen Striemen und der Flügelwurzel liegen beiderseits in et- was schräger Richtung zwei braune Punkte, und von diesen Punk- ‚ten aus läuft eine silberweiss schillernde Strieme über die
80 schwärzlich-braunen Brustseiten zwischen den vordersten Hüften durch bis auf die ebenfalls schwärzliche Brust. Schildchen röth- lich-gelb. Schwinger weiss. Hinterleib einfarbig röthlich-gelb. An den Vorderbeinen sind die Schenkel weissgelb mit schwarz- brauner Spitze, und vor derselben ein gleichfarbiger schmaler Ring, die Schienen weissgelb, mit schwarzbrauner Wurzel und Spitze und einem gleichfarbigen Ringe gleich hinter der Wurzel; Mittelbeine weissgelb, Spitze der Schenkel und Schienen, so wie auch die Wurzel der letztern schwarz; Hinterbeine schwarz mit ganz breitem weissgelben Ringe auf der Mitte der Schenkel und Schienen. Alle Füsse sind weiss mit schwarzen Spitzen der Glie- der. Die Vorderschenkel haben drei Dornen, und die Mittelschen- kel einen Dorn. Flügel weiss mit weissen Adern. Die Wurzel der Scheibenader liegt unter der Mündung der rücklaufenden Ader, die der Hinterader etwas vor der Mitte der Zwischenader. (Taf. VII. Fig. 74.)
Nur ein 2. Im Mai auf einer Wiese gefangen.
No. 77. Ger. flavipalpis. 9 1%. m.
Mittel- und Hinterleib glänzend schwarz. Taster gelb. Füh- ler glänzend schwarz, die untern eiförmigen acht Glieder an der Wurzel hellbraun, das erste Glied 13 mal so lang als das zweite, vor der Mitte etwas eingeschnürt, die Endglieder lang, elliptisch. Schwinger schwarz, Basis des Stieles gelblich. An den Vorder- beimen sind die Schenkel gelbbraun mit schwarzbraunen Knicen, die Schienen braun, an den Mittelbeinen die Schenkel gelbbraun mit breit schwarzbrauner Spitze, die Schienen schwarzbraun mit ganz schmalem gelben Ringe vor der Spitze, und an den Hinter- beinen die Schenkel und Schienen einfarbig dunkel schwarzbraun. Alle Füsse weiss mit schwarzen Spitzen der Glieder. Die Vor- derschenkel haben bis zu vier Dornen. Flügel glashell, etwas bräunlich, irisirend, mit bräunlichen Randadern. Die Wurzel der Scheibenader liegt unmittelbar vor der rücklaufenden Ader unter der Wurzel der Zwischenader, die der Hinterader unter dem er- sten Drittel der Zwischenader. (Taf. VII. Fig. 75.)
Zwei 2 aus hiesiger Gegend. Im Juni.
m
sl
| Die | Schaben mit langen Kiefertastern,
beschrieben
von
P. ©. Zeller in Glogau.
Kine Begrenzung der Faltergruppen durch scharfe Merkmale ist im Allgemeinen sehr schwierig, da das dichte Haar- und Schup- penkleid, womit der Körper des Falters überzogen ist, in vielen Fällen eine Verkümmerung, eine Gleichförmigkeit der verhüllten Theile zur Folge hat. Man ist daher oft gezwungen, die offen- bar natürlichen Gruppen mit solchen Merkmalen zu characterisi- ren, denen auf andern Gebieten der Entomologie gar kein Werth beigelegt werden kann. Ganz vorzüglich gilt dies von den Nacht- fattern, bei deren Zusammenstellung es noch lange Zeit an der nöthigen Klarheit fehlen wird, auch wenn die exotischen Formen besser als bisher bekannt sein werden. Zu den Gruppen jedoch, die sich auch den strengsten Anforderungen genügend bezeich- nen lassen, gehört die Abtheilung der Tineaceen, von der ich im 5ten Jahrgang der Linnaea drei Genera bearbeitet habe und - in dem jetzigen die noch fehlenden vorlege. Diese Schaben- abtheilung zeichnet sich nicht nur vor den ihr nahe stehenden, sondern, so viel ich weiss, vor allen übrigen Faltern durch die Beschaffenheit der Kiefertaster aus; diese sind nämlich vier- bis sechsgliedrig, gewöhnlich länger als die Lippentaster und taschenmesserartig zusammengelegt. Hierdurch, sowie durch die Kürze des Saugrüssels, wozu nicht selten verlängerte Fühler v1. 6
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und auf manchen Stellen der Flügelfläche Haare statt der Schup- pen kommen, endlich auch noch durch den Aufenthalt vieler ih- rer Raupen in tragbaren Röhren, tritt die Gruppe mehr als jede andere Falterabtheilung an die Phryganeen heran, ohne dass doch ein vollkommner Uebergang vorhanden zu sein scheint. *)
Das Merkmal, das die Taster bieten, ist für die vorliegende Abtheilung der Tineaceen zugleich ‘das einzige durchgreifende. Nicht alle Genera haben nämlich dichtes, aufgerichtetes Kopfhaar; denn bei den Lampronien liegt es wenigstens auf dem Scheitel fast glatt an. Alle haben zwar auf den Vorderflügeln die Subdor- salader an der Wurzel gabelförmig; aber dieses Merkmal haben sie mit gar mancher entfernt stehenden Schabengattung gemein, und im übrigen Geäder ist theils keine Uebereinstimmung unter ihnen, theils nichts von dem andrer Gruppen Abweichendes. Der Bau der Raupen ist auch der bei allen in Säcken oder Röhren lebenden Nachtfaltern gewöhnliche.
Wenn nun aber die sieben Gattungen durch ihre Taster als nächst zu einander gehörig bezeichnet sind, so lässt sich doch mit Wahrscheinlichkeit vermuihen, dass Uebergänge zu der ge- wöhnlichen Tasterformation sich finden werden. Für jetzt sind gerade die Genera, die mit den vorliegenden die meiste Ver- wandtschaft zu haben scheinen, eben durch ihre ganz unausge- bildeten Maxillartaster aufs Schärfste abgeschnitten. Dies ist er- stens die Gattung, wozu die bisherigen Tineae: marginepunctella Steph. (siderella Z.), melanella Haw. (stelliferella FR.) und ar- oentimaculella Stainton gehören, durch welche der Uebergang von Tinea, und zwar von Bisirigella, Vinculella etc. aus, zu den Talaeporien vermittelt wird. Zweitens schliessen sich an Tinea, und zwar zunächst an T. fuliginosella, Ochsenheimeria und Hapsi- fera, von denen jene zufolge einer Beobachtung S$tainton’s eine Raupe mit der Lebensweise der Noct. strigilis hat”), diese aber
*) Die Schaben besitzen, soviel bis jetzt bekannt ist, nur zwei Ocellen, wenn sie dergleichen haben, die Phryganeen dagegen drei; jene haben ausser den Brustfüssen noch vier Paar Bauchfüsse und zwei Paar Schwanzfüsse, besitzen also fünf Paar Füsse mehr als die Phryganeen.
**) Hieraus schon würde sich eine nur sehr entfernte Verwandtschaft erge- ben. VVenn Raupen in Säcken leben, so muss das denselben Einfluss auf ihre Körperbeschaffenheit ausüben, als wenn sie enge, seidene Ka- näle oder auch nur enge Röhren in einem festen Stoff bewohnen, Das
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nach ihrer Naturgeschichte noch völlig unbekannt ist. Drittens ist der Gattung Nemoplıora die südafrikanische Ceromitia Wahl- bergi durch ihren ganzen Bau, mit Ausnahme der Taster, sehr nahe; sie dient, die Kluft zwischen Nemophora und den Adelen auszufüllen. Eine vierte Verwandtschaft vermag ich nicht anzu- erkennen. Die sacktragenden Coleophoren stehen sehr fern ; nä- ‚her vielleicht die Argyresthien, obwohl ihre Raupen nie Säcke an- fertigen; Swammerdamia (caesiella, cerasiella etc.), Scythropia crataegella und Cälantica können nicht sowohl wegen der man- geinden Maxillartaster, als wegen der ganz abweichenden Rau- pen für wenigstens eben so entfernt von Tinea, dagegen für nä- her verwandt mit den Hyponomeuten angesehen werden.
Eine solche Gruppirung meiner sieben Genera, dass sie sich auf eine das Auge befriedigende Weise an einander und an die ferner stehenden Schabengattungen anschliessen, lässt sich nicht ausführen, wenn sie in einer Reihe hinter einander folgen sol- len; auch ist für diesen Zweck von einer Vermehrung der Zahl durch Exoten wenig zu erwarten. Ist doch eine solche Anord- nung nicht einmal im Genus Tinea möglich!
DS
Tineacea plicipalpia*®). Capilli hirsuti (raro decumbentes). Palpi maxillares 4— 7 -articulati, in quiete plicati, Jabiales breviusculi triarticulati, articulo seeundo infra Piloso-squamato.
her erklärt sich wieder umgekehrt, wie Raupen des Genus Tinea nach den Umständen sich Säcke bauen oder sich diese Mühe ersparen kön- nen. Ganz anders ist es, wenn die Raupe bloss zu Zeiten sich in enge Spalten zwängt, sonst aber auf ein fleissiges, freies WVandern oder doch auf einen gemächlichern, mehr der Einwirkung der Luft und des Lichts ausgesetzten Aufenthalt angewiesen ist; hier wird der Körper eine fe- stere Beschaffenheit, andere Behaarung, ausgebildetere Färbung und ' Zeichnung, vollkommnere Beine u. s. w. haben müssen.
) In, Einnaea V. 8.301 habe ich .den Namen Contortipalpen gebraucht;
ver gilt ebenso wie der hier angewendete nur von den Maxillartastern; da dicse sich aber nach dem Tode durch Eintrocknen nur bei den Ar- ten zusammendrehen, bei welchen . sie eine ausgezeichnete Länge haben, z. B. den Nemophoren, hingegen bei allen im Leben und bei vielen im Tode taschenmesserartig zusammengefaltet sind, so halte ich es für zweck- mässiger, die jetzige Benennung zu gebrauchen.
84 Haustellum breve.
Alae anteriores vena subdorsali ad basin furcata Larva saccophora vel intra cuniculos sericeos vivens.
Genera: 1. Euplocamus Latr.
Caput superne et in fronte hirsutum.
Ocelli nulli.
Antennae alis anterioribus breviores.
Palpi labiales articulo secundo infra la Sul piloso, ullimo tenui adscendenti.
Haustellum breve.
Alae anteriores: e cellula discoidali venae 4 in marginem costalem prodeunt,
2. Tinea Linn.
Caput superne et in fronte hirsutum.
Ocelli nulli.
Antennae alis anterioribus breviores.
Palpi labiales cylindrici, pilosi, artieuli secundi apice su- pra setis una pluribusve insiructo.
Haustellum subnullum.
Alae anteriores: e cellula discoidali venae 5 in marginem costalem prodeunt. |
Posteriores squamatae, longe-ciliatae.
3. Eriocottis Z.
Caput superne et in fronte hirsutum, Ocelli distincti. Antennae alis anterioribus breviores.
Palpi labiales eylindrici pilosi, articulo secundo infra selis dispersis.
Haustellum subnullum.
Alae anteriores: e cellula discoidali venae 4 in marginem costalem prodeunt.
Posteriores squamatae, ciliis brevioribus. 4. Lampronia Steph.
Caput postice hirsutum, Anz in vertice ac fronte decumbentibus.
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Ocelli nulli.
Antennae alis anterioribus breviores.
Palpi labiales ceylindrici pilosi, articuli secundi apice supra setis paucis instructo.
Haustellum subnullum.
Alae anteriores: e cellula discoidali venae 5 in marginem costalem prodeunt. -
Posteriores ciliis brevioribus.
5. Incurvaria Haw.
Caput superne et in fronte hirsutum.
Ocelli nulli.
Antennae alis anterioribus breviores.
Palpi labiales cylindrici, pilosi, articuli secundi apice supra setis paucis instructo.
Haustellum breve.
Alae anteriores: e cellula discoidali venae 5 in marginem costalem prodeunt.
Posteriores (plerumque) piloso-squamatae, ciliis bre- vioribus. er
6. Micropteryx Hbn.
Caput superne hirsutum, orbitis superioribus late nudis. Ocelli distincti ab oculis distantes.
Antennae alis anterioribus breviores.
Palpi labiales breves, cylindriei, pilosi.
Haustellum breve.
Alae anteriores: vena subcostalis ramos 4 in costam emittit. Posteriores ovales, piloso-squamatae, cilüs mediocribus.
7. Nemophora Hbn.
Caput superne et in fronte hirsutum.
Ocelli nulli.
"Antennae longissimae arliculo basali incrassato.
Haustellum breve.
Palpi labiales breves, ceylindrici, pilosi.
Alae anteriores: vena subcostalis ramos 3 in costam emitlit, quarum tertius furcatus est.
Posteriores piloso-squamatae, ciliis mediocribus.
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Genus 1. Euplocamus Latr.
Dieses Genus unterscheidet sich von Tinea durch. den län- gern Saugrüssel, durch die bürstenförmige Behaarung der Unter- . seite des zweiten Tastergliedes und das dornenlörmige, aufge- richtete letzte Tasterglied, durch die langen Franzenhaare oder Kammzähne der männlichen Fühler und durch vier, nicht fünf von dem Vorderrande der Mittelzelle auslaufende Aeste.
Abth. A. Euplocamus Latr. (Epichysia Hbn.)
Männliche Fühler gekämmt. Tasterbürste weit über das zweite Glied hinaus verlängert. Flügel dunkel mit hellen, tropfenförmi- gen Flecken. Bei Füsslinellus spaltet sich auf den Vorderflügeln der letzte Ast, der von der Subcostalader zum Vorderrand geht, in eine Gabel, deren äusserer Zinken in die Flügelspitze selbst ausläuft. Ä
1. Füsslinellus. 2. Ophisa.
Abth. B. Scardia Tr.
Männliche Fühler büschelig gefranzt. Flügel hell mit dunk- lern Flecken. Bei Boleti geht auf den Vorderflügeln der vierte Ast der Subcostalader in die Flügelspitze; der dritte ist dicht über der Wurzel in zwei Arme gespalten. (Eigentlich sind. fünf Aeste vorhanden, und die zwei vorletzien nur an der Wurzel verwachsen.)
3. Boleti. 4. Morellus. 5. Tessulatellus. “ 6. Polypori.
A. Euplocamus Latr.
1. Füsslinellus Sulzer.
Capillis scap: alisque ferrugineis; alis anterioribus atris albo-gut- talis. g“ alis posterioribus nigris, ciliis albis nigro-alternatis. © alis posterioribus nigris, eiliis vix albido-alternalis. * Tinea Füsslinella, Sulzer, abgekürzte Geschichte der Insecten 2, 163.
Taf: 23. Fig. 13, Phalaena Füsslinella, Füssly’s Magazin ]. (1778) S. 217.
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Tinea anthracinella, Mauerpfefferschabe.e. WVien. Vzchn. $. 319. — ed. Illiger 1. SO. — cd. v. Charpentier, S. 100. — Hübner’s Beiträge 1. 1. S. 25 und 108. Fig. Q. — Mübn. Tineae Fig. 224. Mauerpfef- ferschabe S. 19. 1. — Lang Verzeichniss S. 216. Mauerpfeffernacht- falter-e — Brahm, Insektenkalender 2, 525. — Schläger, Schmetter- lingstauschberichte S. 127. Scardia anthracinella Treitschke IX. 1.5. X, 3, 265. — KHollar, Ver- - zeichniss 86. Epichysia anthracinella Hübn. et 404. 3891. Pyralis anthracinalis Scopoli Carn. 239. — Wien. Vzchn. 124, Schwarzer Zünsler mit vielen weissen Flecken. — ed. Jlliger 1. 31, — ed. v. Charpentier 24. Bombyx anthracina Borkhausen Rheinisch. Magaz. I. 345. Phi yeis anthracina Ochsenheimer 3, 122. ‚Nycterina anthracina Meigen, Schmetterlinge 3, S. 263. Taf. 123. Fig. 7. Euplocamus anthracinellus, Euplocame neir, Duponchel Hist. VIII. 68. 1500. pl. 288. Fig. 1. — Cat. 363. — Stephens Illusirations IV. 348. — Cat. 7528 (Euplocampus). *— anthracinus Guerin lcono- graphie pl. 91..Fig. 2. Geometra Füsslinaria Esper, V. 188. pl, 33. Fig. 5—7. * Noctua erythrocephala Fabr. Mantiss, 2, 148. Tinea guttella Fabr, Ent, syst. 3, 2. 293. — Suppl. 480. Euplocamus guttella Latr,, Gen, Crust. IV. 223. * Euplocampus guttatus Latr., Diction. d’Hist. nat. X, 566.
Euplocamus Füsslinellus Z., Isis 1839. 1897. — (koch) Isis 1848. 951. — Schles, Schmetterlingstauschbl. V (1844), S. 16. — VII (1845), S. 8. — VII (1846), S. 1. — Herrich-Schff. Topographie von
Regensburg 3, 197. — Stainton Cat. Suppl. 19.
Var. b. Alis posterioribus albido-maculatis (A). *Var. c. Alis posterioribus albido-radiatis (S?) Treitschke DE 4:9. *Var. d. Alis posterioribus ut in Var. c, anterioribus g* flavido rarius, & ferrugineo cereberrime irroralis. Jerrich-Schf. Tineid. Tab. 35 Fig. 241 S. 242 2.
Grösse etwas veränderlich. Vorderflügel 6— 72‘ lang. Kopf rostgelb behaart. Fühler mit schwarzem Wurzelgliede und weisser Spitze, übrigens auf der Rückenseite beim J° weiss, an der Wurzel der Glieder in einem nach der Spitze hin immer vollständigern und breitern Ringe schwarz; jedes Glied hat zwei (etwa acht Glieder lange) fadenförmige, gebogene, schwarze, zarı weissgefranzte Kammzähne, die gegen die Spitze kürzer werden und an den letzten Gliedern zahnartig sind. Die weib- liche Fühlergeissel ist kürzer, dünner, gezähnelt, schwarz und
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weiss geringelt, an der Spitze weiss. Lippentaster mit langen, dichten, schwarzen Schuppenhaaren auf der Unterseite, die weit über die Spitze hinwegreichen; beim J sind einzelne weisse Haare eingemischt; das Endglied, beim &° viel länger als beim Q, bei jenem von Länge des zweiten Gliedes, ist aufgerichtet, dünn, weiss, mehr oder weniger schwarz gefleckt. — Rücken- schild tief schwarz; Schulterdecke an der Endhälfte rostgelb. — Beine schwarz, an den vier Vorderschienen aussen weissfleckig, an den Hinterschienen beim A an beiden Schneiden weisslich behaart; alle Fussglieder an den Enden mit weissen Ringen. — Hinterleib schwarzbraun, beim J' am Bauch weissschuppig; der - männliche Afterbusch heller gemischt als der weibliche.
Vorderflügel länglich, mit weissen, runden, beim 2 kleine- ren Flecken von verschiedener Grösse; am Vorderrande sind in ziemlich gleichen Abständen vier, die gewöhnlich daran hängen, und von denen der dritte der grösste ist. Drei in zunehmender Grösse liegen auf der Flügelfalte; der letzte derselben ruht auf dem Innenrande und ist dem am Innenwinkel auf der Franzen- wurzel liegenden nahe. Im Mittelraum liegt ein kleiner Fleck in der Flügelmitte, ein grösserer weiter gegen den Hinterrand. Ausserdem liegt vor dem Hinterrande eine veränderliche Zahl kleiner Tropfen in einer oder zwei unregelmässigen Reihen; im Mittelraum zeigen sich auch gewöhnlich einzelne weisse Tröpf- chen. Bei Var. d. hat das Männchen auf der Vorderrandhälfte blassgelbe Punkte unregelmässig und nicht häufig gestreut; beim g* überzieht rostgelber Staub die ganze Flügelfläche. Die schwar- zen Franzen sind 6— mal in verschiedener Breite weiss unter- brochen und dadurch gescheckt.
Hinterlügel beim 2 einfarbig braunschwarz, beim 9 nicht selten (Var. b) mit weissen Flecken, nämlich am gewöhnlichsten mit einem runden, ofi ziemlich verloschenen im Mittelfelde hin- ter der Mittelzelle. Bisweilen liegen noch zwei längliche in der Flücelfalte. Bei Var. c „sind die weissen Flecke in Strahlen zu- sammengeflossen‘“ (Tr.); bei Var. d. laufen die Flecke der Falte in eine Linie zusammen, und vor der Flügelspitze sind zwei weisse Flecke nahe bei einander. Die Franzen des Z\ sind weiss und auf der hintern Hälfte mehr oder weniger scharf schwärzlich gescheckt; die des Weibcehens sind schwarz und nur
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um den Vorderwinkel in verschiedener Deutlichkeit, stets aber verloschen, weisslich alternirend. |
Die Unterseite ist beim JS so gezeichnet, wie auf der Ober- seite; auf den Hinterflügeln sind die Flecke sogar weisser, und die der Falte gewöhnlich vorhanden. Beim 2 sind die Vorder- und Innerrandflecke der Vorderflügel oft schwärzlich überflogen, und auf den Hinterflügeln ist oft der Fleck des Mittelraums, wenn auch verhüllt, sichtbar.
Das Q unterscheidet sich also nicht bloss durch feinere, kür- zere, ungckämmte Fühler, sondern auch durch kürzeres Endglied der Taster, schwarzhaarige Hinterschienen, kleinere Flecke der Vorderflügel und deren Verdunkelung auf der Unterseite, und durch die schwarzen, nicht immer weisslich gefleckten Hinter- flügelfranzen.
Der schöne Schmetterling fliegt im mittleren Europa in ge- birgigen Gegenden in Wäldern im Mai (Ochsenh), im Juni und Juli (Schläger); am häufigsten scheint er in Oestreich zu sein (Ochsenh.); ausserdem findet er sich in der Schweiz (Füssly), Frankreich (Dup.) und Ungarn (bei Fünfkirchen: Mann!) In Schlesien hat man ihn in den südlicheren Gegenden entdeckt. Eversmann’s Fauna führt ihn nicht auf, und in England wird sein Bürgerrecht sehr bezweifelt.
Die Raupe, — im Wien. Verzeichn. irrig als auf Mauerpfek- fer lebend angegeben — bewohnt faulende Buchenstämme; eine kurze Nachricht davon giebt Ochsenheimer.
Anmerk. Stephens führt (Cat. 7529. — Illustr. 4, 348) auf Turton’s Auctorität einen Eupl, tessellus auf. Seine Angaben scheinen aber auf Linne’s Phalaena tessella Fn. 367 zu beruhen. Ich vermuthe in dieser Tes- sella gar keine Tineacee, sondern einen Spanner aus der Verwandtschaft der
Cidaria tristata, der sich aber nach Linne’s kurzen Angaben nicht bestimmen lasst, —
2. Ophisa Cramer.
Capillis abdominisque J parte postica ferrugineis; alis anterio- ribus fusco-atris flavido-maculalis, 9 flavido-irroralis, 2 squamis chalybeis inspersis.
* Ophisa Cramer tab. XIII. C. (Of. Gucade Cat, Microl. p: 96 not.) Epichysia ophisella Hübn. Cat. 404. 3892.
Scardia aurantiella Treitschke X. 3.149 u, 265. — Herrich-Schff. Tineid. Tab. 35, Fig. 244 (J), 245 (2).
90 Euplocamus aurantiellus Z. Isis 1839, 187. 2. ——, Euplocame orange, Du- ponchel Hist. VII. 72, pl. 288 fig. 2%. — — Dup. Cat. 363.
Kleiner als Füsslinellus, Vorderflügel 5—6‘ lang. Kopf hell rostgelb behaart, Lippentaster noch etwas heller beschuppt und behaart, mit weniger reichlichen Haaren als bei Füsslinellus; gegen die Spitze sind viele Haare schwarz; das Endglied ist kaum so lang wie das zweite Glied, dünn, aufrecht, auf der Bauchseite mit einer feinen, schwarzen Längslinie. Saugrüssel kurz, dünn, hellgelb. — Fühler am Wurzelgliede rostgelb, die Geissel auf dem Rücken blassgelb; jedes Glied an der Wurzel mit einigen schwarzen Schuppen, die vor der Fühlerspitze breite Flecke, fast Ringe bilden; jedes Glied hat zwei fadenfürmige, gebogene, braune, weisslich gefranzte Kammzähne, welche vor der Spitze schnell kürzer werden; die untersten haben etwa die zehnfache Länge eines Fühlergliedes. — Rückenschild braun, rostgelb dicht bestäubt. — Beine rostgelb; die vier Vorderschie- nen haben auf der Vorderseite zwei schwarze Flecke, die Mit- telschienen zwei breite, schwarze, unvollständige Ringe; alle Fussglieder sind schwarz geringelt, am blassesten und unvoll- ständigsten die hinteren. — Hinterleib rostgelb; die zwei ersten Ringe sind ganz braun mit Ausnahme des Hinterrandes, der dritte ist nur am Anfange braun beschuppt. et
Vorderflügel länglich (bei einem Exemplar ziemlich kurz), viel stumpfer als bei Füsslinellus, tief braunschwarz, sehr reich- lich hell rostgelb besprengt und betröpfelt, die Tröpfchen meist in Reihen längs der Flügeladern. Hier und da im Mittelraume zeigen sich einzelne stahlblaue Schuppen. Am Vorderrande hän- sen drei grössere gelbe Flecke, wovon der erste etwas vor der Mitte, der zweite grösste weiter von dem ersten als von dem dritten kleinsten liegt, der sich dicht vor der Flügelspitze befin- det. Vor dem Innenwinkel liegt auf dem Innenrande der grösste, reinste und etwas abgerundete Fleck; mitten zwischen ihm und der Flügelwurzel ist ein kleinerer in der Falte. Franzen gelb und schwarz alternirend.
Hinterflügel viel stumpfer als bei Füsslinellus, einfarbig braun- schwarz; die Franzen haben nur am Vorderwinkel ein rostgelbes Fleckchen. Unterseite braun; die Vorderflügel haben am Vorder- rand die drei Flecke der Oberseite sehr verkleinert und lebhaf- ter gelb, und ausserdem an der Wurzel kleinere zusammenge-
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drängte; der Innenrand hat bloss den Fleck vor dem Innen- winkel; die Franzen wie auf der Oberseite, bisweilen wie bei dieser mit einer braunen Linie durchzogen. Hinterflügel an der Franzenwurzel mit gelber Linie umzogen, welche sich am Vor- derwinkel fleckig verdickt und an der Mitte des Hinterrandes verlöscht.
Das 2 hat kürzere Flügel, die vordern sind etwas breiter ‚als beim d‘, lief schwarz, etwas reichlich mit stahlblauen Schup- pen bestreut, welche hier und da kurze Wellenlinien bilden, und ganz ohne gelbe Punkte und gelbe Bestäubung; nur an der Flü- gelwurzel sind rostgelbe Punkie. Die Randflecke sind gelblich- weiss; die braunen Franzen haben in fast gleichen Zwischenräu- men vier weisse Längsstriche. — Hinterflügel einfarbig violett- lich schimmernd schwarzbraun mit schwarzbraunen Franzen. — Hinterleib schwarz mit rostgelben, linienförmigen Rändern der Ringe.
Diese Art wurde auf dem Balkangebirge im Mai gefangen (Tr.), bei Constantinopel (FR); bei Brussa in Kleinasien (Le- derer).
Bei Tr 3. Boleti Fabr.
Antennis 9 faseiculato-ciliatis; palporum articuli terminalis basi maculaque ante apicem fuscis; alis anterioribus anguslis ochraceis, fusco-maculatis, macula venae transversae nigra nulla, ciliorum fuscorum maculis quatuor pallidis.
Noctua boleti Fabr. Ent, syst. 3, 2. 26.
Euplocamus boleti Z. Entomol. Zeit. 1846, 182, — Stainton Suppl. Cat. 10,
Euplocamus choragellus Z, Isis 1839, 187. — (Koch) Isis 1848, 931. — Herrich-Schff. Topograph. v. Regensbg. 3, 198. — — Schles. Schmet- terlingstauschbl. IV (1843) S. 17. V (1844) S. 16. Taf. fig. 10 (Raupe).
? Tinea choragella, glänzend holzfärbigter, dunkel gezeichneter Schabe Wien. Vzchn, 137.1, — ed. Illig. 11. 99. — ed. v. Charpentier 127.
Euplocamus mediellus Curtis Brit, Entomol, XIIL, pl. 591, — Ste- phens Cat. 7530. — Illustrations IV, 349,
Phyecis mediella Ochsenh. IV. 5l u. 195, — Tinea mediella Herrich- Schff. Tineid. tab. 46 Fig, 314.
Scardia mediella Treitschke IX. 1.5. X, 3. 150 u. 265, — Kollar Ver- zeichniss $. 87°. — Bouche Naturgesch. d, Insect, I. S.121. — Schles. Schmetterlingstauschbl. II (1841) S. 12. III (1842) S
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? Euplocamus mediellus, Euplocame douteux, Duponchel Hist. VIll. 74. 1502. pl. 288. f. 3, — Cat. 363, Ä | en
Nächst verwandt mit den zwei folgenden Arten; es unter- scheiden ihn von Morellus die spitzeren Hinterflügel und auf den Vorderflügeln die weniger dunkeln, viel mehr gelb bräunlichen Flecke, die Reihe von drei bis fünf scharfen, schwarzbraunen Strichen vor dem Hinterrande und die bloss vier mal, nicht sie- ben mal unterbrochene dunkle Farbe der Franzen. Von Tessu- latellus trennt er sich durch viel längere männliche Fühlerfran- zen, durch schmälere Flügel, spitzere Hinterflügel, und auf den Vorderflügeln durch den Mangel eines schwarzen Queraderstrichs und durch die sechs mal unterbrochene braune Farbe der Franzen.
Grösse veränderlich, Vorderflügel 6—4‘ lang. Kopf schmutzig gelblich-weiss behaart. - Lippentaster schmutzig gelblich-weiss; das zweite Glied auf der Unterseite dicht bürstenhaarig; mehr oder weniger Haare sind an der Endhälfte braun, wodurch ein brauner Fleck entsteht. Das Endglied ziemlich diek, gespitzt, doch ohne scharfe Spitze, aufsteigend, weit über die Behaarung des zweiten Gliedes hinwegragend, mit gewöhnlich brauner Wur- zel und wnvollständigem, braunem (oft in einem Fleck besiehen- dem) Ringe vor der Spitze. Rüssel kurz, bleichgelb. Fühler hell bräunlich-gelb; jedes Glied hat beim S' zwei bleichgelbliche Haarbüschel, die gegen die Fühlerspitze in der Länge abneh- men, und deren längste so lang wie vier Fühlerglieder sind. — Rückenschild bleich, vorm braun besprengt; die Schulterdecken am Anfange braun. — Beine bleich; die vier vordern haben ei- nen braunen Schenkelrücken, zwei starke braune Flecke auf der Lichtseite der Schienen und an jedem Fussgliede einen starken, braunen, halben Ring. An den Hinterbeinen sind die Schienen- dornen dicht vor der Spitze braun und die Fussglieder auf dem Rücken braunfleckig; das Braun ist hier stets blasser als an den übrigen Beinen und bisweilen ganz verloschen. — Hinterleib hell gelbbraun mit hellen Hinterrändern der Ringe und hellem Afterbusch, aus welchem der lange weibliche Legestachel her= vorsteht; Bauch bleichgelb mit graubrauner Mittellinie, welche zu jeder Seite von einer Reihe graubrauner, oft zusammenfliessen- der Flecke begleitet wird. | |
Vorderflügel schmal mit ziemlich abgestumpfter Spitze, fahl- bräunlich, reichlich mit grössern und kleinern, bleichen und brau-
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nen Punkten besprengt. Die grössten bräunlichen Flecke sind selbst braunfleckig und liegen am Vorder- und Innenrande. An jenem befindet sich ein verflossener nahe der Wurzel und zwei, nur nicht einwärts scharf begrenzte vor und hinter der Mitte. Jenem folgt ein kleinerer vierter, und dicht vor der Flügelspitze liegt in den Franzen ein grösserer fünfter, der Anfang eines et- was schräg vor dem Hinterrande herziehenden Bogens, der aus fünf zwischen je zwei Adern liegenden schwarzbraunen, hinten dickern Strichen besteht. Der Innenrand trägt an der Mitte ei- nen braunen, hell gesäumten Fleck, der sich nach innen erwei- tert und in der Mittelzelle verlöscht. Der Hinterrand ist schmal dunkelbraun. Die Hinterrandfranzen sind braun, nahe der Wur- zel von einer dunklern Linie durchzogen und von vier bleichen Stellen unterbrochen, nämlich gleich hinter dem fünften Vorder- randfleck, also noch über der Flügelspitze, dann über der Hin- terrandmitte, hierauf weit unter derselben und endlich vor dem Innenwinkel, bei welchem die Innenrandfranzen auch bleichfar- big sind.
Hinterflügel ziemlich spitz, bräunlich-grau mit lilafarbigem Schimmer, etwas dunkler geädert, an der Spitze bräunlich be- schuppt und bisweilen etwas marmorirt. Franzen grau, mit gelb- licher Wurzellinie umzogen und vor und über der Flügelspitze bleich und dunkel verloschen gefleckt.
Unterseite braun, purpurfarben schimmernd. Vorderflügel am Vorder- und Innenrande bleich, am ersteren mit den fünf grossen Flecken der Oberseite und dazwischen mit kleinen Häk- chen in brauner Farbe. Hinterflügel heller als die Vorderflügel, in der Flügelspitze gelblich und bräunlich besprengt. Alle Fran- zen wie oben, nur schärfer gezeichnet. Diese Art ändert eiwas ab in der Dunkelheit der Flecke an den Tastern und den Hin- terfüssen und in der Färbung des Mittelraumes der Vorderflügel, wo bisweilen durch die bleichgelbe Farbe die bräunliche schr verdrängt wird und der Innenrandfleck dann nur bis zur Falte reicht.
Sie ist im mittlern Europa verbreitet, aber wohl mehr in der Ebene als in Berggegenden. Ihre Flugzeit fällt in das Ende des Mai und den Juni. Da mir zu Ende Juli und im Anfang Au- gust Schmetterlinge ausgekrochen sind, so scheint eine zweite Generation zu bestehen. Die Raupe lebt in den holzigen Schwäm-
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men der Weiden und Pappeln, woraus ich selbst sie öfters er- zogen habe, und in denen der Linden und Buchen nach Kollar. Sie ist leicht zu erziehen, giebt aber einen kleinern Schmetter- ling, wenn der Schwamm lange trocken gehalten war.
Anmerk. Da Hübner’s Tınea mediella Fig. 13, DuponchePs Euploe. mediellus (Euplocame dauteux) Hist. VII. p- 74. pl. 288 f. 3, Evers- manns Scardia mediella (Faun. Volg. 532), Thunbergs Tinea fungella (Dissert. VII. p. 105 Tab. IV. Fig. 12) etc. bis jetzt nicht mit. Sicherheit auf unsere gegenwärtige Art gedeutet werden kann (vgl entomol. Zeitung a. a. ©. S. 180), so muss der Versuch, den Verbreitungsbezirk Berner zu be-
stimmen, noch ausgesetzt bleiben.
4. Morellus Dup.
Antennis & fasciculato-ciliatis; palporum arliculi terminalis basi annuloque ante apicem fuseis; alis anterioribus angustis ochra- ceis, obscure fusco-maculatis, macula venae transversae nigra nulla, ciliis fuscescentibus septies pallido-interruptis (9).
Euplocamus nn Euplocame du murier, Duponchel Hist. VI11. 79, 1504.
pl. 288. fig. 5. — mediellus var. morellus Dup, Cat. 363. Tinea morella Herrich-Schff. 'Tiucid. Tah. 46. Fig. 317.
‚0 Mit Unrecht zieht Duponchel diese gute Art wieder ein, nachdem er sich so entschieden über ihre Artrechte ausgespro- chen hatte. Von Eupl. boleti unterscheiden sie sehr sicher ihre am Hinterrande gerundetern Vorderflügel, ihre stumpfern Hinter- flügel, und auf den erstern die mehr schwarzbraunen Flecke, der Fleck vor dem Hinterrande statt der drei bis fünf Linien und die reichlicher gescheckten Franzen. In der Franzenzeichnung stimmt sie mit Tessulatellus, weicht aber ab durch die stärker gefranzten Fühler, durch die viel schmalern Flügel, durch die dunklern Zeichnungen der Vorderflügel, denen ein dunkler Fleck der Querader gänzlich fehlt.
Mein einzelnes Exemplar ist wie ein mittlerer Eupl. boleti (Vorderflügel 53° lang). Kopf Cbleichgelb behaart?). Taster ähnlich wie dort gebaut, am zweiten Gliede auswärts gebräunt; das Endglied an der Basis und in einem Ringe vor der Spitze braun. Rüssel kurz gelblich; Fühler (grösstentheils abgebrochen) am (abgeriebenen) Wurzelgliede auswärts mit einem Kamm brau- ner Haare; die Geissel bräunlich-grau; die gelblichen Büschel- haare aceien eiwas kürzer zu sein als bei Eupl. boleti. —
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Rückenschild hell fahlgelblich, vorn braun bestäubt. — Vorder- beine gefleckt, wie dort; Hinterbeine an der Lichtseite gesen die Spitze mit einem. braungrauen Schattenfleck und an den Füssen mit deutlichen graubraunen ‘Flecken. Hinterleih (verölt).
Vorderflügel schmal, am Vorder- und Innenwinkel ganz abgerundet, daher mit viel convexerem Hinterrande als bei Eupl. boleti, im Grunde bleich-gelblich, aber sehr reichlich schwarz- braun bestäubt, so dass die gelbbräunliche Färbung des Eupl. boleti gar brchi vorhanden ist. Die grossen Flecke, welche so dunkelbraun sind, dass sie nicht noch dunkler gefleckt sein kön- nen, liegen genau wie bei Eupl. boleti; nur der erste auf der Vorderrandwurzel fehlt meinem Exemplare. Duponchel erwähnt eines Fleckes an der Wurzel, ohne die Stelle zu bezeichnen. Der Innenrandfleck erweitert sich sehr und hängt durch wellige Staublinien mit den zweien des Vorderrandes zusammen, zwi- schen denen er liegt. Statt der Reihe schwarzbrauner Striche bei Eupl. boleti ist hier ein unregelmässiger, sich an den entspre- chenden Vorderrandfleck anschliessender, schwarzbrauner Fleck. Auf dem Hinterrande ist eine undeutl che Reihe grösserer brauner Punkte. Franzen bleich gelblich, von einer graubraunen, breiten Linie durchzogen, auf der Aussenhälfte abwechselnd sieben mal hell und sieben mal graubraun.
Hinterflügel hellgrau, dunkler geädert und mit dunkleren Randpunkten. Franzen hellgrau, nahe der gelblichen Wurzel von einer bräunlichen Schattenlinie durchzogen, gegen den Vorder- winkel mit mehreren bräunlichen Flecken.
Unterseite grau, an den Rändern hellgelb; auf den Vorder- flügeln scheinen alle Zeichnungen der Oberseite durch, am schärf- sten die des Vorderrandes.
Das Weibchen ist (zufolge Dup.) dem Männchen ähnlich. Nach Herrich-Schäffer's Abbildung ist es sehr auffallend ver- schieden; die Flügel sind schr merklich breiter, die vordern viel heller und ganz blass gestrichelt und eben so blass auf den Franzen gezeichnet; auch die grössern Flecke sind blasser und kleiner, als bei meinem Exemplare, und ohne Andeı utung eines Fe umenhangös durch Bestäubung; auch geht durch die ganze Mititelzelle hindurch eine graue Strieme bis zum Queraderlleck, welche bei meinem Exemplare gänzlich fehlt.
96 Vaterland das südliche Frankreich. Duponchel erhielt zwei Exemplare aus der Gegend von Marseille, wo sie aus einem
Schwamm vom weissen Maulheerbaume erzogen worden ‚waren, mein Männchen ist von Montpellier.
5. Tessulatellus Z.
Antennis &* pubescenti - ciliatis; macula fusca supra articuli palporum tertii basin; alis anterioribus latioribus ochraceis fusco-maculatis, macula venae transversae nigra, cilis fu- scescentibus septies pallido - interruptis.
Euplocamus tessulatellus Z. Schles. Schmetterlingstauschbl. VII (1845) S. 8. — Entomol. Zeitung 1846, 182. — Herrich-Schff. Tineid. Tab. 46. Fig. 315. — — Wocke im Bericht über die Arbeiten der entomol. Sec- tion i, J. 1849 (Separat-Abdruck) S. 8.
Unterscheidet sich von beiden vorigen Arten durch die viel kürzer und zarter gefranzten männlichen Fühler, die Stelle des Ringes am Endgliede der Taster, die breitern Flügel, den dun- keln Fleck auf der Querader . Dan und die Flecke in den Franzen derselben.
Grösse eines mittlern E. boleti (Vorderflügel 5— 54 lang). Kopf bleich gelblich behaart; Lippentaster bleich gelblich, am zweiten Gliede auswärts, mit Ausnahme der Spitze, braun; die Haare dicht, kürzer als bei E. boleli, ragen wenig über die Wurzel des Endgliedes hinweg; das Endglied, beim Männchen etwas kürzer, als beim Weibchen, hat bloss unterhalb der Mitte einen nicht ganz vollständigen braunen FRüng. Rüssel kurz, gelblich. Fühler am Wurzelglied bleich gelb, übrigens bräunlich- orau; beim Männchen hat jedes Glied zwei kurze Büschel zarter, oelblicher Haare, die sich mehr ausbreiten als bei E. boleti und morellus. — Rückenschild bleichgelb; Schulterdecken am An- fange braun. Beine gefleckt, wie bei E. boletii. — Hinterleib bräunlich-grau; aus dem am Ende weisslich-gelben Afterbusch steht bei meinem Weibchen kein Legestachel hervor; Bauch weisslich- gelb, mit einer nach hinten deutlicher wer ‚denden Mit- telreihe brauner Fleckchen.
Vorderflügel viel breiter, als bei E. boleti, mit her terer Spitze, fahlgelblich, mit weisslichen und braunen Fleckchen sehr reichlich bestreut, welche letzteren hier und da Anhäulungen
97 bilden. Auf dem Vorderrand zeichnet sich der Fleck hinter der Mitte durch seine Grösse und Dunkelheit aus; er setzt sich nach innen zu einer sehr unregelmässigen, hier und da hellern und dunkel gefleckten Binde fort, die sich dem vor dem Innenwinkel liegenden Fleck anschliesst; diese Binde ist einwärts schärfer begrenzt, als auswärts, hat verschiedene Erweiterungen und Ver- engerungen und enthält auf der Querader einen tiefbraunen Fleck.
Statt der drei bis fünf Längsstriche vor dem Hinterrande bei E. boleti sind hier auf einer dunklen Stelle zwei längliche Schup- penhäufchen. Vor der Flügelmitte lässt sich eine sehr unregel- mässige bindenähnliche Verbindung bräunlicher Flecke erkennen. Franzen scharf braun und bleich-gelblich alternirend; die Räume sind eiwas breiter als bei E. morellus, weil ein Paar brauner und gelblicher Flecke fehlt.
Hinterflügel beträchtlich breiter und stumpfer, als bei den zwei vorigen Arten, grau, gegen die Flügelspitze verloschen gelblich besprengt; die Querader hat einen verloschenen dunkeln Fleck. Franzen hellgrau, vor der gelblichen Wurzel mit bräun- lich-grauer Linie durchzogen und gegen die Flügelspitze ziemlich deutlich gelblich und braun alternirend.
Unterseite der Vorderfllügel braungrau; Vorderrand schmal gelblich mit den Flecken der Oberseite. Hinterrand gelblich, bräunlich gestrichelt; Franzen schärfer gezeichnet, als auf der Oberseite. — Hinterflügel hellgrau, am Vorderrand dunkler, im Vorderwinkel verloschen gelblich und bräunlich gefleckt. Franzen wie oben.
Bis jetzt ist diese Art nur im Gebirge gefunden worden, nämlich von Mann auf dem Sömmering in Sieyermark im Juni, von mir bei Reinerz an den Seefeldern am 29. Juli, Cein Weıb- chen) von Dr. Wocke auf dem Altvater bei Karlsbrunn, wo in einer kräuterreichen Schonung, in welcher es viele faulende Fichten- und Buchenstubben gab, an 20 Exemplare um Sonnen- untergang ziemlich lebhaft und anhaltend flogen.
Anmerk. Warum ich Tin. mediella 4. Fig. 19 S. 19 cher zu E. Tes- sulatellus als zu E. boleti zu ziehen geneigt bin, davon habe ich in der ento- mol. Zeitung a. a. ©, S. 180 die Gründe angegeben. Ein Moment habe ich jedoch überschen, welches für E. boleti in die WVageschale fällt; in dem Bilde ist nämlich die gebogene Reihe schwarzer Striche vor dem Hinterrande
‘der Hinterflügel, wenn auch nicht in richtiger Stellung, sichtbar.
VI. 7
98 Polypori Esp.
_ Maximus, alis anterioribus fuscis, dorso margineque poslico in- aequaliter pallidis. (d° 2.)
Noctua polypori Esper, IV. 2. S. 64. Taf. 196. fig. }. * Tinea boleti (Osbeck) Nox. act. Nat. curios. VI, 327. pl. V. b. fig.1. 2.
Phyecis boleti Fabr, Supplem. 463. — Ochsenheimer 3, 121. 4, 51.
Tinea boletella Fabr. Ent. syst. 3, 2. 287. — Hübner fig. 18 Lö- cherschwamnmischabe S. 19. — Larv. VIII. Tin. }. C. a. fig. 2a. Scardia boletella Treitschke IX. 1.5. X. 3. 265. — Hollar Verzeichniss S. 87. — Zetterstedt, Ins. lappon. 991.
Euplocamus boletellus Z. Isis 1839, 1857. _— Duponchel Cat. 363.
Tinea gigantella Hübn. Beiträge 2, 2. S. 38 u. 123 (Tinea ERIEHNEH, hg. Q.
Grösste europäische ächte Tinee, doeh in der Grösse ver- änderlich, Vorderflügel 11 — 93 lang. Kopf sehmutzig gelb- weisslich behaart. Die Taster sind innen und am Endgliede eben so gefärbt, das zweite Glied ist unten dicht bürstenförmig be- haart, schwarzbraun, ausser am Ende; die Haare ragen wenig über die Wurzel des Endgliedes weg; dieses ist dünn, beim Weibchen dünner und spitzer, als beim Männchen, aufeeriehtet, in der Mitte auswärts mit einem braunen Fleck. Rüssel gelblich, etwas aufgerollt, dünn. — Fühler braun, gezähnelt; Wurzelglied aussen bleich-gelblich, innen schwarzbraun; Geissel beim Weibchen schwächer gefranzt, als beim Männehen; jedes Glied hat zwei Paar kurzer, auseinander stehender Haarbüsehchen, so lang wie
zwei Fühlerglieder. — Rückensehild in der Kopffarbe, reichlich "braun angeflogen; von den Schulterdecken ist bloss der Hinter- rand bleich-gelblich. — Beine bleich-gelb; die vordern mit tief
braunen grossen Flecken auf der Aussenseite, an den Fussglie- dern mit solchen Ringen, die aber auf der Schaltenseite blass sind oder verlöschen. Hinterbeine an der Aussenseite beim Männchen dunkler bräunlich überflogen, als beim Weibehen, und die Hinterfüsse des Männchens auf dem Rücken braunfleckig. — Hinterleib graubraun, mit hellen Hinterrändern der Ringe; aus dem am Ende hellen Afterbusch steht der weibliche Lescstachel wenig hervor; Bauch bleich-gelb, mit braun-grauer Mittelstrieme, die beim Männchen zu beiden Seiten von braun grauen Flecken begleitet ist.
Vorderflügel länglich, mit deutlichem Vorderwinkel, grössten- theils dunkelbraun, hier und da mit helleren Stellen, gegen die
L 99
Flügelfalte und gegen den Aussenrand am dunkelsten, auf dem Vorderrand unregelmässig bleich-gelb gefleckt; an der Querader ist gewöhnlich ein deutlicher, bleich-gelber, runder Punkt. Der Innen- und .der Hinterrand sind bleich-gelblich und braun be- stäubt und gefleckt; die helle Farbe des Innenrandes reicht in einem breiten Zahn über der Mitte der Falte in das dunkle Feld hinein, und die des Hinterrandes bildet eine breite Ausbuchtung in demselben. Die Adern sind in dem hellen Raum gelbbräun- lich. Franzen braun, sechsmal durch Bleichgelb unterbrochen.
Hinterflügel grau, von der Wurzel aus gegen den Vorder- winkel dunkler. Franzen lichtgrau, nahe der gelblichen Wurzel von einer dunklern Linie durchzogen, die sich gegen den Schwanz- winkel erweitert und lichtet; gegen den Vorderwinkel sind deut- liche bräunliche Flecke in denselben.
Unterseite braungrau; die Vorderflügel an den Rändern bleich- gelblich und braunfleckig, am schärfsten auf dem Vorderrande. Hinterflügel am Vorderrande verdunkelt, mit verloschenen hellen Fleckchen, die etwas deutlicher am Vorderwinkel werden. Alle Franzen sind lebhafter gezeichnet, als auf der Oberseite.
Das Weibchen hat schmalere und hellere Vorderflügel, spiz- zere Hinterflügel, heller gefleckte Beine und ein dünneres, spiz- zeres Endglied der Taster.
Eupl. polypori lebt in Wäldern, als Raupe nach Ochsenhei- mer in den Schwämmen verschiedener Bäume, besonders der Buche. Der Schmetterling erscheint im August (Osbeck). Er scheint nicht bloss in Gebirgsgegenden zu wohnen, da Zetter- stedt ihn auch in Schonen fand. Als Wohnort kennt man Schwe- ‚den, Niederösterreich (Kollar), Steyermark (Hübn.), Krain (Schmidt!) und Ungarn (Ochsenh.). Die von Hübner abge- bildete Raupe beschreiben Ochsenheimer und Treitschke.
- Anmerk. Die Unbequenlichkeit, in demselben Genus zwei Arten, boleti und boletellus, zu haben, ist zu bedeutend, die Möglichkeit der Ver- wechselung der Namen zu gross, als dass ich hier das Gesetz der Priorität ın seiner Strenge aufrecht halten zu müssen glaube. Uebrigens dürfte sich nur nachweisen, dass die Acta nat. curios. früher als 1793 erschienen; und dass Thunbergs Tin. fungella: in Suecia sat vulgaris identisch mit dem jetzigen Euploc. boleti wäre, so würde mit strenger Beachtung der Priorität letzterer Eupl. Sungellus heissen und der Eupl. polypori die Ochsenheimersche Benen- nung annehmen müssen.
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Gen. 2. Tinea Linn.
Die männlichen Fühler sind nur gefranzt und die Behaarung der Taster auf. der Unterseite nie bürstenförmig. Die Franzen der Hinterflügel sind verhältnissmässig lang. Auf den Vorder- flügeln gehen von dem obern Rande der Mittelzelle fünf Adern nach dem Vorderrande, unter denen sich nicht selten die erste aus dem Queräderchen entspringende befindet. Diese Merkmale geben den Unterschied von Euplocamus. Die langen Hinter- flügelfranzen unterscheiden Tinea von Erioeotlis, Lampronia, In- curvaria und Nemophora, der Mangel der Ocellen noch ausser- dem von Eriocotlis, der Mangel der Haarschuppen auf den Hin- terflügeln von Incurvaria, die rauhhaarige Stirn von Lampronia, die Kürze der Fühler von Nemophora. er
Die Arten theilen sich in verschiedene, schwer mit wenigen Worten zu bezeichnende Gruppen. Ich lasse sie in folgender Ordnung auf einander folgen: m
I. Blabophanes*). Auf den Vorderflügeln ist am Ende der Mittelzelle ein kleiner, kahler, das Licht durchlassender Fleck (Glasfleck) **). . :
1. Imella. 2. Ferruginella. 3. Rusticella. 4. Monachella. 5. Icterogastra.
II. Tinea. Vorderflügel ohne Glasfleck. Franzen lang. End- glied der Taster mil anliegenden Schuppen.
*) Biufn, moxa — Paivo, ostendo.
'**) Ich habe das Geäder der drei ersten Arten untersucht, bei Imella und Rusticella A ist der erste Ast der Subcostalader auf den Vorderflügeln, der sonst. ziemlich nahe der Flügelwurzel entspringt, schr weit nach hinten gerückt, und dadurch sehr verkürzt; bei Ferruginella hat die Stellung und Länge dieses Astes nichts Ungewöhnliches. Dagegen haben alle drei Arten an der Medianader erst einen Ast bei dem Queräderchen und dann an der Hälfte des Restes eine Gabel; sieht man dies als die drei Aeste der übrigen Tineen an, so fehlt der bei diesen darüber fol- gende und aus dem Queräderchen entspringende. Ast gänzlich. WVie die Beschaffenheit der Adern bei Monachella und Icterogastra ist, weiss
ich nicht,
101 A. Zweiter Grösse. Vorderflügel schwarz, mit gescheckten Franzen und grossen weisslichen Vorder- und Innen- randflecken — an Lampronia und Incurvaria erinnernd. 6. Fulvimitrella ®). B. Vorderflügel mit schwarzem, scharf abgeschnittenen Wur-
zelfelde, hinten hell. 7. Tapetiella.
C. Vorderflügel auf hellem Grunde dunkler gefleckt, die Flecke oft sehr zusammengeflossen, so dass nicht selten die dunkle Farbe die Oberhand gewinnt; immer zeichnet sich an der Mitte des Vorderrandes ein Fleck vor den übrigen durch seine Grösse aus, und meist hat er eine längliche Gestalt und cine schräge Richtung nach aussen.
a. Dem dunkeln (schwarzen) Vorderrandfieck der Mitte schliesst sich ein gleichfarbiger Fleck des Innenrandes an, und es entsteht dadurch eine gebrochene Binde auf weisslicher Fläche. 8. Arcella.
b. (Gruppe der Granella.) Der dunkle Vorderrandfleck bildet keine entschiedene Querbinde und schwebt ge- wöhnlich frei; die Flügelfalte enthält meistens einen verdickten Längsstrich.
a. Von der Schulter geht ein dunkler, sich allmäh- lich vom Vorderrande entfernender Längsstrich. 9. Riganella. 10. Picarella. £. Kein dunkler Längsstrich aus der Schulter; auf der Mitte des Innenrandes steht die Spitze eines unvollkommenen Dreiecks, dessen Basis durch zwei Flecke des Vorderrandes bezeichnet wird. 11. Corticella. 12. Parasitella. y. Kein dunkler Längsstrich aus der Schulter, so wie kein die Flügelbreite einnehmendes Drei- eck; dafür dunkle Randflecke, besonders am
*) Tapetiella scheint sich sehr eng an Monachella und leterogastra anzu- schliessen ; alleın lässt man sie nach diesen folgen, so findet sich für Fulvimitrella keine Stelle, man müsste sie denn ın die Nähe von Albı- punctella bringen. Mit Pustulatella und Vinculella hat sie keine engere Verwandtschaft.
102
Vorderrande, und ein starker Längsstrich in der Flügelfalte. 13. "Cossunella. ‚14. Nigralbella. 15. Quer- - cicolella. 16. Granella. 17. Cloacella. 18. Albi- punctella.
c. Aehnlich einer kleinen Gelechia; Vorderflügel aut hellem Grunde mit braunen Randfleckchen; Hinter- flügel sehr schmal.
19. Nigripunctella.
d. Kleine, meist den Argyresthien oder Swammerda- mien ähnliche Arten, mit dunkeln Vorderflügeln, die entweder schräge, verflossene Binden mit dazwischen liegenden Vorderrandfleckchen haben, oder am Innen- rande striemenartig hell und auf dem Vorderrande hell gefleckt oder auch fast einfarbig dunkel sind.
20. Caprimulgella. 21. Ignicomella. 22. Albica- pilla. 23. Flavicapilla.
D. (Gruppe der Pellionella.) Vorderflügel ohne Binden und ohne helle Vorderrandflecke, ausser bisweilen mit lichten Häkchen vor der Spitze; sind die Flügel nicht einfarbig, so hat die Querader eine dunkle Stelle und oft stehen in der Flügelmitte ein paar Fleckchen oder Punkte unter einander, und ausserdem ist auch die Schulter ver- dunkelt.
«. Wenigstens mit dunklem Queraderfleck. 24. Fuliginosella. 25. Misella. 26. Spretella. 27. Pellionella. 28. Inquinatella. 29. Merdella. 30. Ganomella. ß. Einfarbig, oder doch nur mit einem dunkeln Innen- winkelfleck der Vorderflügel. | 31. Biselliella. 32. Crassicornella. 33. Simpli- cella. 34. Semifulvella. 2
E. Kleine, den Elachisten ähnliche Arten. Vorderflügel auf sehr dunkelem Grunde mit hellen Querlinien oder Flecken und Tropfen gezeichnet. (Auf Albipunctella würde letztere Bezeichnung auch passen; allein diese gehört bestimmt zur Gruppe der Granella.)
35. Bistrigella. 36. Vinculella. 37. Pustulatella.
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II. Myrmecozela*). Flügel gestreckt, einfarbig, ohne Glas- fleck, die hintern verhältnissmässig kurzfranzig. Endglied der Taster rauhhaarig.
38. Ochraceella.
A, blabophanes. 1. Imella.e Hübn.
Capillis ferrugineis, alis ant. fuscis, cosla anguste pallide fer- rugineis, ciliis anguli postici flavidis, striola disci longitudi- nali hyalina (JS 2).
Tinea imella Hübn. 6g 347. — Z. Isis 1839. 183. 10, — Entom. Zei- tung 1850. S. 61. — Tengström, Finl. Fjäril. 108. 2. — —, Teigne infime, Duponchel Suppl. IV. 206 pl. 67 fig. 10 (unkenntlich). — Cat. 365. Stainton Cat. 7. — Schles. Schmetterlingstauschbl. IV. (1843) S. 16. — VI. (1845) S. 1. — Schläger, Schmetterlingstauschbl.
« 216. 105. — Herrich-Schff. Tineid. tab. 47. fig. 323.
Var. b. dorso ad plicam usque flavido.
Tinea imella Z, Isıs 1817, S. 809.
Imella unterscheidet sich von der nahe stehenden Ferrugi- nella am sichersten durch die auf dem Vorderrand der Vorder- flügel durchaus fehlenden gelben Häkchen, ausserdem durch die graubraune, nicht tief schwarzbraune Grundfarbe und in der Va- rietät durch das blassere, einwärts nicht scharf begrenzte Gelb der Innenrandstrieme.
Grösse veränderlich (Vorderflügel 9 23— 3, 931 — 4 lang). Kopf rostgelb behaart. Lippentaster blasser, von 21 ma- liger Augenlänge, mit gesenktem Endgliede und einem Büschel von drei bis vier Borsten am oberen Ende und einigen einzelnen an der Unterseite des zweiten Gliedes. Fühler bräunlich-grau, borstenförmig, beim Männchen sehr fein gezähnelt. — Rücken- schild braun, mit rosigelber Halskrause und gelblicher Spitze der Schulterdecke. Beine bleich-gelb, seidenglänzend; Vorderbeine auf der Lichtseite gebräunt, mit blassgelben Spitzen der Fuss- glieder, Hinterschenkel und Schienen auf der Aussenseite grau angelaufen. Hinterleib grau, an den Hinterrändern oft gelblich,
*) Von wveuns, formica und ZuXos, studium.
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seitwärts mit Schuppenbüscheln; Bauch seidenglänzend, in der Mitte der Länge nach gelblich. Afterbusch am Ende gelblich; der Legestachel steht nicht hervor.
Vorderflügel gestreckt, graubraun, mit schwacher viölettliöher Beimischung und sehr einzelnen und spärlich gestreuten, blass- gelblichen Schuppen. Auf dem Vorderrande ist eine weit von der Wurzel anfangende und weit vor der Flügelspitze endigende hell rostfarbene Linie. Am Ende der Mittelzelle ist ein kegel- förmiges, nach innen gespitztes, durchsichtiges Fleckchen längs der Medianader. Franzen des Innenwinkels bleichgelb, welche Farbe am Hinterrande allmählich in die braune der übrigen Fran- zen übergeht. |
Hinterflügel spitz, grau, gegen den Vorderwinkel verdun- kelt, schwach gelblich schimmernd. Franzen hellgrau, gegen den Schwanzwinkel gelblich. |
Unterseite der Vorderflügel schwärzlich, purpurschimmernd; Vorderrandlinie, Mittelfleckchen und Innenfranzen bisweilen aus- gezeichneter als auf der Oberseite. Hinterflügel wie oben.
Das Weibchen zeichnet sich nur durch seine Grösse, die schwächer gezähnelten Fühler und den verlängerten Hinter- leib aus.
Var. b, zwei Männchen von Syracus, haben auf dem Vor- derflügel die gelbe Vorderrandlinie etwas breiter und bis zur Spitze verlängert, und der Innenrand ist bis über die Falte, aber einwärts ohne scharfe Grenze, blassgelb; diese Innenrandstrieme ist an der Flügelwurzel braun angeflogen. — . Bei abgeflogenen Exemplaren zeigt sich der Innenrand auch gelblich und die Vor- .derrandlinie breiter und weiter verlängert als gewöhnlich.
Imella fliegt in mehreren Gegenden Deutschlands, z. B. in Schlesien, der Mark Brandenburg, Böhmen (FR’), in England (Stainton) in Finland .(Tengström) und in Italien (Mann, ZJ; sie bewohnt Gebüsche auf trocknem Boden oder trockene, gra- sige Feld- und Strassenränder und schwärmt im Mai und Juni Cbei Syracus schon im April, in Finland erst Mitte Juli) und zum zweiten Mal im August, vor Sonnenuntergang; sie zeigt sich bisweilen in Gesellschaften, die sich um einzelne Weibchen bilden. Das Weibchen ist viel seltener, als das Männchen.
Anmerk. Hier ist vielleicht Tengström’s nach beschädigten Exempla- ren aufgestellte Tin. truncicolella einzuschalten, obgleich ein durchsich-
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tiges Fleckchen unerwäbnt bleibt. Die Beschreibung ist folgende (Il. c. 108. 3.) alae anticae brunneo - violaccae, luteo-inspersae, punctis subtribus nigris indiseretis5 caput fulvum. Long. al. ant. 45—6 millim. — Tin, rusticel- lae subsimilis, sed multo minor magisque sordida. Ab Imella, cuı valde similis, aliis notis absentibus abdomine pedibusque subtus aeneo-mieantibus differt. Tengström fand die Art hei Helsingfors im Juni.
2. Ferruginella Hübn.
Capillis ac ihorace ferrugineis; alis anterioribus fusco-nigris, vitta dorsali sinuata strigulisque costalibus ante apicem fer- rugineis, macula media albida hyalina (J° 2).
Tinea ferruginella Hübn, fıg. 348. . — Kollar Verzeichniss S; 9. — Treitschke IX. 2, 265. X. 3, 266. — — Teigne ferrugineuse, Du- ponchel Hist. VIII. 101. 1503. pi. 289. fig. 7. — Cat. 365. — Trans- act. Entom. Society Lond. V. p. LÄXXVII. — — Z, Isis 1839. 183. — (Tienig) Isis 1846. 272.9. — (Koch) Isis 1848. 950. — Ento- miolog. Zeitung 1850. 6l. — Schles. Schmetterlingstauschbl. IV. (1843) 16. — VII (1845) 8 — Stainton, Cat. 7. — v. Tiedemann in Preuss. Provinzialbl. 1845. S. 534. — Zoologist VII, p. 2630.
Mompha ferruginella Hübn. Cat, 414. 4009,
Tinea splendella Hübn. 381. 2.
Mompha splendella Hübn. Car. 414. 4011.
Tinea ustella, the white-backed Black, Haworth Lep. brit. IV. 565. — — Steph. Cat. 7942. — Illustrations IV.344. — Zoologist VII. p. 2633. VII. p. 2672. 2
*Var. b, al. ant. vitta dorsali strigulisque costalibus albidis. Tinea mendicella Hübn. 179. Geringfärbige Schabe S. 63, 23, Mompha — Hübn. Cat. 414. 4010.
Ihre rostfarbene Innenrandstrieme und die einfach schwarz- braune Grundfarbe der Vorderflügel unterscheiden sie von der grössern Rusticella; die dunklere Grundfarbe, die gelben Vorder- randhäkchen, der grössere helle Mittellleck und die Innenrand- strieme von Imella, deren Var.b nur in der Färbung des Innen- randes eine Aehnlichkeit hat.
Grösse fast wie von Imella (Vorderflügel 23— 34 lang). Kopfhaare rostgelb, an den Seiten und im Gesicht sind einige braune Haare. Taster hell rostgelb oder blassgelb, von 23 Augen- längen, mit einzelnen braunen Borsten an der Unterseite und ‚einem Büschel von drei bis sechs oben an der Spitze des zweiten ‚Gliedes; das’ gesenkte Endglied ist aussen an der Wurzelhälfte braun. Fühler borstenförmig, bräunlich-grau, schwach gezähnelt. Rückenschild heil rostgelb, mit schwarzbraunen Schulterdecken.
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Beine seidenglänzend, bleich-gelb, graubräunlich angelaufen; die Dornen und Franzen der Unterseite der Hinterschienen bleich- gelb, die Tarsen alle auf der Rückenseite braungrau, mit bleich- gelben Gliederspitzen, auf der Unterseite bleich-gelb. Hinterleib bräunlich, mit hellgelbem Afterbusch, aus welchem der gelbliche, zweigliedrige Legestachel mehr oder weniger hervorsteht; Bauch seidenglänzend, bleich-gelb, an den Seiten grau unterlaufen.
Vorderflügel etwas breiter, als bei Imella, hinten durch die Franzen erweitert, tief schwarzbraun, mit etwas violettlicher Bei- mischung. Im Innenrande ist eine hell rostgelbe Strieme, welche an der Flügelwurzel dünn ist und unterhalb des Mittelzeichens einen breiten, seichten Eindruck hat; sie reicht nur gegen ihr Ende über die Flügelfalte hinüber; ihr Innenrand ist unregel- mässig gezähnt, und sie -verfliesst in die hellen Franzen des Innenwinkels. Der weissliche Glasfleck liegt wie bei Imella, ist aber grösser, eiförmig, nach innen gespitzt, und bildet mit den bis zum Vorderrande dicht gestreuten hellgelben Schuppen einen grossen, abgerundeten, nach innen scharf begrenzten Vorderrand- fleck. Vor diesem liegen dicht an dem Vorderrande bis zur Flügelwurzel einzelne gelbe Schuppen in einer Linie; hinter dem Vorderrandfileck folgen fünf, gewöhnlich in der Grösse zuneh- mende Vorderrandhäkchen in gleichen Abständen bis zur Flügel- spitze. Die Vorderrandiranzen sind bisweilen gelblich. Hinter- randfranzen heller als die Grundfarbe, an der Aussenhälfte noch heller; vor dem Hinterrande zeigen sich zuweilen gelbliche Schuppen.
Hinterflügel graubraun, lilafarbig schimmernd; Franzen ein- farbig. | Unterseite braun. Vorderflügel purpurschimmernd, am In- nenrande blassgelb, welche Farbe auch die Franzen des Innen- winkels und eine nicht scharfe, die Flügelwurzel nicht erreichende Vorderrandlinie haben; der Glasfleck scharf begrenzt. Hinter- flügel etwas heller, lilafarbig und gelblich schimmernd. |
Das Weibchen hat ausser der beträchtlicheren Grösse und dem verlängerten Hinterleibe keine Auszeichnung. hi
Ferruginella wohnt in mehreren Gegenden Deutschlands, bei Frankfurt am Main allenthalben (Koch); bei Wien am Kah- lenberge auf vermodertem Holze im Frühjahr (Kollar)) ; in Böh- men bei Nixdorf an dem alter Zaun eines Grasgartens sehr häufig
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im Juni (FR!); in Sachsen bei Dresden und Schandau (v. Ti- scher); in Schlesien bei Glogau an kräuterreichen Hügeln im Grase Abends, ein Männchen am 25. Juni, zwei Männchen am 20. Juli; in Grünberg fand ich ein schönes Weibchen zu Ende Juli an einem Fenster. In England selten um London im Juni und Juli (Steph.), bei Lewisham an Hecken am 1. Juli (Stainton), in Kohlengruben bei Glasgow an Stellen, wo längere Zeit nicht gearbeitet und die Luft verdorben war, in Menge (Scott im Zoologist); in Preussen bei Danzig (v. Tiedemann); in Liev- land um Riga im Mai (Lienig). Aus diesen Beobachtungen geht eine doppelte Generation mit Sicherheit hervor.
Anmerk. 1. Phalaena ustella Zinn. (Faun. 367, 1434) kann nicht unsere Art sein, da bei ihr der margo inferior s. exterior d. h. der Vor- derrand cınereus ist. Sie kann wegen der letztern Färbung auch nicht Gel. Moritzella sein. S. Fischer v. Röslerstamm’s Beitr. S. 52 (wo die Gründe dafür und dagegen alle von mir selbst angegeben sind.)
Anmerk. 2. Man bezweifelt Tin. mendicella HM. 179 als hierher- gehörig, und Stephens hat sie, jedenfalls mit Unrecht, auf Argyresthia spino- sella Stainton (Tetrapodella Z.) gedeutet. Offenbar ist die Zeichnung ganz die der Ferruginella; bloss die gelbe Farbe der Vorderflügel ist durch Weiss- lich ersetzt; die Hinterflügel sind heller, und der Kopf ist braun statt rost- gelb. Die letztere Abweichung ist die bedeutendste; doch bin ich noch im- mer geneigt, sie wegen der Uebereinstimmung der Flügelzeichnung für einen Mangel an Genauigkeit oder für eine Folge des beschädigten Zustandes des vielleicht sehr verflogenen Originals anzuschen. Hübner giebt keine Auskunft ausser der, dass er im Catalog Mendicella dicht neben Ferruginella und Splen- della stellt; seine Beschreibung ıst nach der Abbildung gemacht und ‚ohne Nachricht über Vaterland und Flugzeit.
3. Rusticella Hübn.
Capillis ochraceis; alis ant. fuscis, violaceo-inspersis, pustula ante medium hyalina. mas, pustula cum macula costali flavida cohaerente, ma- cula anguli interni flavida. - Tem., alis longioribus, maculis flavidis nullis; major.
Tinea ee Hübn. 339. 2. — — Treitschke IX. 2,264. X. 3, 266. — — Z. Isıs 1839.183. 11. — (Lienig) Isis 1846. 272. 14. — (Koch) Isis 1848. 950. — — Teigne rustique, Duponchel Hist. VII. 91. 1499.
pl. 288. fig. 6 (2). — Ce 365. — — Tengström, Finl. Fjäril. 109, 4. — Stainton Cat. 7. — Schles. Schreetterlingstauschbl. II. (1841) S.12. — IV. (1883) S. 16. — V. (1844) S. 16. — Entomol. Zei- tung 1850.5.61. — Eversmann Faun. Volg.531 (excl. var.) — v. Tie- demann in Preuss, Previnzialbl. 1845, S. 534.
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Lita rusticella, Kollar, Werzeichniss. S. 95. Monopis rusticella, Hübner, Cat. 401. 3876.
Phalaena laevigella, brauner Schabe mit Goldstäubchen. Wien. Vzehn, 139, 36. — ed. Illiger II. 106. cd, v. Charpentier, 140.
Tinea hemerobiel la, Prismensack Gemeinmotte, Schrank, F aun. Boie
3, 2. S. 110. 18117 9). Tinea vestianella, Stephens Cat. 7533. _— Illustrations IV. 344. 8.
Tinea saturella, the dark-brindled VWVoollen (2) Haworth Lep. brit, IV. 562.
Var. b, strigulis costalibus flavidis ante ie anteriorum fla- vidis in maculam flavidam confluentibus. Tinea spilotella, Tengström, Finl. Fıäril. 109. 5.
Viel grösser als die beiden vorigen, mit denen sie den Glas- fleck der Vorderflügel gemein hat. Die gerundete Gestalt des- selben, die dunkel und violettlich gefleckte Grundfarbe, nebst den. weisslich- gelben Randflecken und Stricheln des Männchens un- terscheiden sie von Imella, der gänzliche Mangel einer Innen- randstrieme von Ferruginella. n '
Grösse wechselnd, Vorderflügel des Männchens a 33%, des Weibchens 45—5 Linien lang. Kopf hell rostgelb behaart, beim Weibchen etwas dunkler. _ Taster 24 Augenlängen lang, hellgelb, aussen gebräunt; das zweite Glied hat oben an der Spitze 3—4 bräunliche Borsten; das Endglied ist eiwas kürzer als das zweite, gesenkt, spitz, an der Aussenhälfte ungebräunt; an der Wurzel bisweilen in einem Ringe braun. Fühler faden- förmig, gelblich-braungrau, beim Männchen sehr scharf gezäh- nelt. Rückenschild violettlich-braun; Schulterdecken mit gelb- licher Spitze. Beine bleich-gelb, seidenglänzend; die vordern. überall, die mittlern an den Schenkeln und Schienen und die hintern an den Schenkeln, und blasser an der Aussenseite der Schienen grau angelaufen; die vier vordern Schienen und Füsse sind auf dem Rücken braun gefleckt; die Hinterfüsse sind auf dem Rücken heller oder dunkler grau, mit gelblichen Glieder- spitzen, bisweilen fast ganz einfarbig gelblich. Hinterleib grau, mit gelblichen Hinterrandschuppen, am Bauche seidenglänzend blassgelblich; aus dem am Ende blassgelben Afterbusch steht der Legestachel ein wenig hervor.
Vorderflügel breiter als bei Ferruginella, hinten durch die Franzen erweitert, dunkelbraun, mit Violett reichlich marmorirt, an derselben Stelle wie bei Ferruginella und Imella mit einem
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mehr gerundeten Glasfleck. Beim Männchen bildet dieser die Spitze eines auf dem Vorderrande ruhenden, oft schr ansehnli- chen, weisslich-gelben Dreiecks. Von ihm bis zur Flügelspitze hat der Vorderrand drei bis fünf kleine, blassgelbe Häkchen, von denen die zwei oder drei letzten nicht selten zu einem kleinen Flecke zusammenfliessen. Im Innenwinkel liegt ein weissgelber Fleck von drei- oder viereckiger Gestalt und wechselnder Grösse; er verfliesst in die Innenrandfranzen. Die Hinterrandfranzen sind gewöhnlich heller braun als die Grundfarbe und auf der dunkeln Wurzelhälfte mit Gelb gefleckt, welche Farbe jedoch bisweilen die ganzen Franzen färbt und nur an der Wurzel und in einer Mittellinie durch braune Beschuppung verdunkelt ist. Das Weib- chen hat gestrecktere Vorderflügel, keinen Mittelflleck des Vor- derrandes, keinen Innenwinkelfleck; der Vorderrand ist mit gelb- lichen Schuppen und gegen die Spitze mit feinen, gelblichen Häk- chen bezeichnet; zwischen dem Vorderrande und dem Glasfleck sind die Schuppen gehäufter und vergrössern diesen, ohne je ein Vorderranddreieck zu bilden.
Hinterflügel des Männchens viel breiter als bei Ferruginella, beim Weibchen fasi so breit, wie bei letzterer Art, spitz, grau, gegen die Spitze breiter und tiefer bräunlich als beim Männchen; bei diesem schimmert die Fläche gelblich, bei jenem gegen die Ränder blass lilafarbig. Franzen grau mit verloschener, gelbli- cher Wurzellinie.
Unterseite der Vorderflügel braun, purpurschimmernd; der Vorderrand ist in einer nach hinten erweiterten Linie gelblich, welche weit vor der Flügelwurzel beginnt und beim Weibchen feiner bleibt. Der Glasfleck befindet sich am untern Ende eines gelblichen den Vorderrand nicht erreichenden Nebelfleckes. Der Innenwinkelfleck ist kleiner als auf der Oberseite und ohne scharfe Grenze. Franzen gelblich, an der Flügelspitze